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Hühnereiweißpulver
Veganes Eiweiß

Diese unglaubliche Entdeckung verändert die Lebensmittelindustrie

Der Bedarf an veganen Ersatzprodukten wächst und wächst. Vor allem als nachhaltige Alternative zur umweltschädlichen Massentierhaltung werden sie immer beliebter. Finnische Forscher haben nun herausgefunden, wie die Eierproduktion bald überflüssig werden könnte. 

Wird die massenhafte Hühnerzucht bald überflüssig?

In der Lebensmittelindustrie ist Hühnereiweißpulver durch seinen hochwertigen Eiweißgehalt sehr beliebt, 2020 wurden 1,6 Tonnen davon verarbeitet und der Markt wird zukünftig weiterhin wachsen. Bei der Produktion von Eiklarpulver durch die Hühnerzucht entstehen großen Mengen an Treibhausgasen, außerdem führt es zu Wasserknappheit, Verlust der biologischen Vielfalt und zur Zerstörung von Wäldern. Zusätzlich entstehen bei der massenhaften Hühnerhaltung oft Krankheitserreger, die auch für den Menschen extrem gesundheitsschädlich sein können. Eine nachhaltige Alternative wird also dringend benötigt. Eine Lösung aus dem Bereich der Biotechnologie haben nun Forschungsarbeiten der Forschungsgruppe „Future Sustainable Food System“ der Universität Helsinki in Zusammenarbeit mit dem ebenfalls aus Finnland stammendem Technischen Forschungszentrum VTT ergeben.

So gelingt die Herstellung von veganem Eiweiß

Die Forscher haben entdeckt, dass sich aus Pilzen hergestelltes Ovalbumin als Ersatz von Hühnereiweißpulver verwenden lässt. Bei der sogenannten zellulären Landwirtschaft werden durch biotechnologische Verfahren tierische Proteine ohne Tierhaltung produziert. Dabei werden durch ein mikrobielles Produktionssystem die Proteine hergestellt. Hier geschieht dies mithilfe eines Pilzes, in den das Gen mit den Bauplänen für das Ovalbumin eingebracht wird. Dieses wird dann von den restlichen Zellen abgetrennt, konzentriert und getrocknet, um es weiterverwenden zu können. So kann das Protein hergestellt werden, ohne dass ein Huhn daran beteiligt ist. Doktorandin Natascha Järvio von der Universität Helsinki betont die Vorteile: "Unseren Untersuchungen zufolge bedeutet dies, dass das von Pilzen produzierte Eieralbumin den Flächenbedarf um fast 90 Prozent und die Treibhausgasemissionen um 31-55 Prozent im Vergleich zur Produktion seines Gegenstücks auf Hühnerbasis reduziert. In Zukunft, wenn die Produktion auf kohlenstoffarmer Energie basiert, hat die Präzisionsfermentation das Potenzial, die Auswirkungen sogar um bis zu 72 Prozent zu reduzieren." Wenn dieses Verfahren im großen Stil eingesetzt werden kann, könnte damit eine nachhaltige und vegane Alternative zu herkömmlichem Eiweiß in der Lebensmittelproduktion entstehen.

Quelle: University of Helsinki, Bild: Depositphotos/manera, Text: Fatma Cevik