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Kommt die City Maut?

Bei der Expertenkonferenz des Instituts der Regionen Europas zum Thema Stadtverkehrsmanagement in Tübingen stand besonders das Thema City Maut im Fokus der Debatte.

Aus finanzieller Sicht würde ein entsprechendes Mautsystem Tübingen rund 20 Mio. Euro an jährlichen Nettoeinnahmen bringen. IRE-Vorsitzender Prof. Dr. Franz Schausberger brachte das Dilemma für Stadt- und Kommunalpolitiker auf den Punkt. «Nahezu jeder Bürger ist per se ein Verkehrsteilnehmer. Werden wichtige Entscheidungen in diesem Bereich getroffen, müssen die zuständigen Politiker von Anfang an mit erkennbaren Strategien arbeiten und eine objektive, ent-ideologisierte Diskussion führen».

Wie ein gut funktionierendes Stadtmautsystem aussehen kann wurde im Rahmen einer Podiumsdiskussion erörtert. Dietrich Leihs von Kapsch TrafficCom nannte diesbezüglich das Beispiel London, wo seit der Einführung eines Mautsystems in den betroffenen Stadteilen eine deutlich spürbare Entspannung feststellbar sei. «Besonders das Mobilitätsverhalten der Mittelschicht ändert sich», so Leihs, deshalb müsse man auch die Kostenfrage für den Verbraucher sehr differenziert betrachten. Für Manfred Dangelmaier, Leiter des Bereichs Engineering Systems  am Fraunhofer Institut in Stuttgart, ist die größte Herausforderung für die Städte die Anpassung von bereits vorhandender und kostenintensiver Infrastruktur an den sich rasch weiterentwickelnden technischen Lösungsmöglichkeiten.

«Die Ereignisse der letzten Monate haben gezeigt, dass eine ehrliche und objektive Diskussion zu dieser Thematik derzeit nicht möglich ist. Leider verfügen noch nicht alle Beteiligten über ein ausreichen rationales Denken». So Oberbürgermeister Boris Palmer.

Quelle: Institut der Regionen Europas (IRE) / Text: Christina Jung