Länderübergreifendes Wolfsmanagement vereinbart
Der Wolf kennt keine Landesgrenzen und fühlt sich bereits in den südlichen Regionen heimisch. Um weiterhin ein attraktiver Lebensraum für seltene Tierarten zu bleiben, wurde jetzt zwischen den Ländern Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland ein länderübergreifendes Wolfsmanagement vereinbart.
Die ersten Wölfe haben ihren Weg nach Hessen gefunden und werden vielleicht auch bleiben. Umweltministerin Priska Hinz sieht dies auch, als erfolgreiches Ergebnis von langfristigem Natur- und Artenschutz. Damit die südlichen Regionen und unsere Wälder auch weiterhin ein Lebensraum für den Wolf bleiben, ist, laut Hinz, "ein systematisches und gemeinsames Wolfsmanagement in enger Kooperation mit unseren Nachbarländern von großer Bedeutung".
So wird es über die Vier-Länder-Kooperation zwischen Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland zukünftig einen engen Erfahrungsaustausch über den Wolf geben. Eine gemeinsame Managementgruppe wird sich beispielsweise über Wolfssichtungen oder das Verhalten einzelner Tiere informieren sowie Aktivitäten zum Schutz von Wölfen koordinieren. Wichtig sei dabei, die Beobachtung und Kontrolle von Einzeltieren über die Landesgrenzen hinweg, um exakte Angaben zu deren Wanderungen oder eventuellen Verhaltensauffälligkeiten machen zu können. Diese werden dann durch ein Experten-Team gesondert überwacht und in absoluten Ausnahmefällen, wie mehrfacher Viehriss, auch zum Abschuss freigegeben. Umweltministerin Priska Hinz garantiert dennoch, dass der Schutz der Wölfe in Hessen einen hohen Stellenwert hat und die Tötung eines Wolfes Ausnahme bleiben wird. Eine Änderung des Bundesjagdrecht oder die Absenkung des Schutzstatus des Wolfes sei nicht nötig, da es sich grundsätzlich um ein sehr scheues Tier handelt, dass in der Regel nur Wildtiere jagt. Nutztieren wird nur nachgestellt, "wenn diese nicht durch fachgerechte Zäune gesichert sind."
Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Bild: Depositphotos/hecke06, Text: Tine Esser