Aktiverer Schutz der Vogelwelt notwendig
Der Schutz der Vogelwelt ist ein wichtiger Aspekt des Umweltschutzes in Deutschland. Während das Monitoring immer besser wird, geht vielen Forschern die politische Umsetzung ihrer Erkenntnisse aber nicht schnell genug, wie sie auf einer Fachtagung zum Vogelschutz betonen.
Vögel sind begehrte Forschungsobjekte und das nicht nur für ausgebildete Wissenschaftler. Die mehreren Millionen Datensätze, die diesen europaweit für ihre Untersuchungen zur Verfügung stehen, sind größtenteils von ehrenamtlichen Vogelkundigen erhoben worden. Alleine in Deutschland gibt es fünftausend Hobby-Vogelbeobachter.
Vogelmonitoring und Vogelschutz immer professioneller
Die systematische Erfassung der Vogelwelt ist wichtig, um Erkenntnisse über bedrohte Vogelarten zu gewinnen und Maßnahmen zu deren Schutz auszuarbeiten. Über dieses Thema haben sich Anfang September rund 250 renommierte Wissenschaftler aus ganz Europa bei der 20. Konferenz des European Bird Census Council (EBCC) in Halle an der Saale ausgetauscht. Die Fachtagung stand unter dem Motto „BirdNumbers 2016 – Birds in a changing world“ (etwa: „VogelNummern 2016 – Vögel in einer sich verändernden Welt“) und umfasste über 80 Fachvorträgen, acht Plenarvorträgen und etwa 70 Posterbeiträgen.
Diskutiert wurden schwerpunktmäßig die Auswirkungen des Nutzungs- und Landschaftswandels auf die Vogelwelt sowie gemeinschaftliche europäische Initiativen und Projekte im Vogelmonitoring und Vogelschutz. Auch Kritik wurde laut, denn die Forscher bemängeln, dass ihre Erkenntnisse trotz der immer professioneller werdenden Überwachung auf politischer Ebene nach wie vor zu zögerlich umgesetzt werden. Konkret bedeutet das: Obwohl sowohl bedrohte Vogelarten als auch die Gründe für deren Gefährdung bekannt sind, wird zu wenig unternommen, um an den Umständen etwas zu ändern. Weitere Informationen zur Tagung finden Sie hier.
Quellen: Bundesamt für Naturschutz (BfN), Bild: depositphotos zizar, Text: Ronja Kieffer