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alte_Eiche

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Alarmierend! Jede zweite Eiche in Deutschland ist krank

In dem neuen, von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner veröffentlichten, Waldzustandsbericht zeigen sich deutlich Versäumnisse aus 300 Jahren Forstwirtschaft. Beunruhigend ist: jede zweite Eiche in Deutschland ist krank.

"Von wirklicher Nachhaltigkeit ist die deutsche Waldpolitik auch 300 Jahre, nachdem dieser Begriff in der Forstwirtschaft geprägt wurde, weit entfernt. Zwar stehen die zur Nutzung benötigten Holzmengen ausreichend zur Verfügung. Das war es dann aber auch. Gesunde Mischwälder, alte Eichen und Buchen, die Wälder gefeit vor den Risiken des Klimawandels – überall Fehlanzeige.", erklärt BUND-Vorsitzender Hubert Weiger.

Denn Tatsache ist, dass der Zustand der Eichen alarmierend ist. Acht von zehn Eichen weisen deutliche Schäden auf, von den Buchen sei nur noch etwa jede fünfte gesund. Weiger nennt als Ursache dafür den schlechten Bodenzustand, der vor allem durch Schadstoffemissionen aus Landwirtschaft und Verkehr hervorgerufen wird.
Eine weitere Ursache seien Wald-Monokulturen mit der Dominanz von Fichten- und Kieferforsten. Sie seien artenarm und instabil und deshalb anfällig für Käferbefall und Sturmschäden.

"Ein Wald, der vom Menschen gedüngt werden muss, damit er nicht stirbt, ist vom Zustand der Nachhaltigkeit weit entfernt. Eine nachhaltige Waldpolitik muss dafür sorgen, dass wir ausgedehnte und wildwüchsige Wälder haben, in denen Bäume jeden Alters und Lebensgemeinschaften höchster Vielfalt überleben können", sagte der BUND-Vorsitzende.

Beispiele gibt es genug: der Lübecker Stadtwald oder die mit dem FSC-Siegel zertifizierten Forstbetriebe in ganz Deutschland zeigen, wie Forstwirtschaft auch anders geht.

Quelle: BUND / Text: Christina Jung