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Küken
Neues Tierschutzgesetz

Was bringt das neue Verbot gegen das Töten von Küken?

In der Vergangenheit wurden bei der Zucht von Legehennen männliche Küken oft getötet, da sie keine Eier legen. Ein neues Gesetz möchte für ihren Schutz sorgen. Aber was bewirkt es wirklich? 

Das hat sich bei der Eierproduktion geändert

2022 trat das endlich das neue Gesetz zum Ausstieg aus dem Kükentöten bei der Produktion von Eiern in Kraft und nun kann ein Jahr später Bilanz gezogen werden. Laut dem Gesetz dürfen in Deutschland bei der Zucht von Legehennen keine männlichen Küken mehr getötet werden. Stattdessen werden sie jetzt mit aufgezogen oder sie müssen bereits im Brutei erkannt und rechtzeitig vorselektiert werden. Möglich ist letzteres durch das „In-ovo-Geschlechtsbestimmungsverfahren“. Dabei lässt sich noch vor dem Schlüpfen der Küken erkennen, ob in dem Ei ein männliches oder weibliches Küken heranwachsen wird. Durch die Vorselektion kann die Tötung nach dem Schlüpfen vermieden werden.

Was hat es gebracht?

Durch das neue Gesetz konnten seit 2022 36 Mio. Hähne der Tötung entgehen. Doch es gibt beim in Deutschland geltenden Gesetz immer noch zu große Schlupflöcher. Beispielsweise ist der Import von Legehennen aus dem Ausland, wo die Tötung von männlichen Küken weiter durchgeführt wird, erlaubt. Auch der Verkauf von Eiern aus dem Ausland ist erlaubt, egal ob es dort ein Gesetz zum Schutz der Hähne gibt oder nicht. So werden vor allem bei verarbeiteten Produkten Eier verwendet, die immer noch aus Produktionen mit Kükentötung oder Käfighaltung stammen. Für den Verbraucher kann es schwer sein zu erkennen, woher die verwendeten Eier stammen. Denn eine Kennzeichnung, die deutlich macht, um welche Haltung es sich handelt, wird nicht vorgeschrieben. Lediglich freiwillige Kennzeichnungssysteme der Händler helfen dabei, zu erkennen, ob Eier ohne Kükentöten produziert wurden.

Die gesetzlichen Vorgaben reichen noch lange nicht

Der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) möchte diese Gesetzeslücken schließen und die Produktion von Eiern ohne Kükentötung sicherstellen. Dafür gibt es eine eigene Zertifizierung, mit der sich Eier-Produzenten dazu verpflichten, die Standards des Vereins zu erfüllen. Grundlage für diese Standards sind die in Deutschland gültigen Gesetze für den Tierschutz. Das KAT-Siegel sagt aus, dass sich Produzenten an die Vorgaben des Vereins halten. Dazu gehört das Verbot der Kükentötung sowie besondere Leitfäden für die tiergerechte Bruderhahn-Aufzucht. Inzwischen gehören in Deutschland und im Ausland 84,8 Millionen Hennenplätze zum KAT-System. Betriebe, die sich hier beteiligen, leisten einen Beitrag zum Tierschutz, der über die gesetzlichen Vorgaben hinausgeht.

Quellen: Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V., Bild: Pixabay/Enrique, Text: Fatma Cevik