Ökologische Krankenhäuser zu welchem Preis?

Sie alle haben sich vorbildlich für ganzheitliche und ökologische Zwecke engagiert: Kürzlich wurden die Preisträger des bundesweiten Wettbewerbs „Das ökologische Krankenhaus“ bekannt gegeben. Wie können sich grüne Kliniken das nachhaltige Konzept überhaupt leisten?

Nicht nur naturverträglich wirtschaften, sondern auch naturverträglich Gestalten: Die Gewinner des Wettbewerbs „Das ökologische Krankenhaus“ der Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V. setzen auf naturnahe Grünanlagen und tragen damit nicht nur zum Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter und Patienten bei, sondern nachweislich auch zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Am 19. Mai 2016 wurden die grünen Kliniken dafür im Bundesamt für Naturschutz durch die Ökologia 2016 ausgezeichnet. Eigentlich eine gute Sache – aber wie können sich die finanzgeplagten staatlichen Kliniken solche ökologischen Anschaffungen überhaupt leisten?

Grüne Kliniken ohne Abstriche?

Das große Investment in Sachen Nachhaltigkeit ist erfreulich, aber verwundert auch etwas - Immerhin sind die meisten staatlichen Kliniken von Finanzknappheit und Überlastung geplagt. Zu den drei ersten Preisträgern zählt neben dem Universitäts-Klinikum Hamburg-Eppendorf das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden sowie das Klinikum Esslingen. Träger sind hier staatliche bzw. kommunale Behörden, die in Zeiten von gekürzten Krankenkassengeldern und knappen Haushaltsbudgets offenbar genug Geld für technische Effizienzsteigerungs- und Dämmaßnahmen oder den Bau eines Blockheizkraftwerks haben. So gesehen klingt das nachhaltige Konzept doch ziemlich eigennützig. Den Patienten dürfen keine Gelder fehlen, die an anderer Stelle für Energiesparmaßnahmen sehr wohl zur Verfügung gestellt werden. Eine gut gemeinte Idee, deren Umsetzung aber noch einige Fragen aufwirft!

Quellen: BUND, Stiftung für Ökologie und Demokratie e.V., Bild:Depositphotos/monkeybusiness, Text:  Isabel Binzer