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Berlin Mischwald
Forschungen zum Wald

Das sind die Heilkräfte des Waldes

Wälder waren schon immer beliebte Ausflugsziele zum Entspannen und Natur genießen. Dass der gesundheitliche Nutzen der grünen Oasen wissenschaftlich nachweisbar ist, will dieser Forschungsbericht zeigen. 

Warum ist der Wald für uns Menschen so wichtig?

Hat der Wald eine gesundheitsfördernde Wirkung auf uns Menschen? Mit dieser Frage hat sich ein Team von Forschern aus den Bereichen Forstwirtschaft, Ökologie, Landschaftsgestaltung, Psychologie, Medizin, Epidemiologie und öffentliche Gesundheit auseinandergesetzt. Dabei haben sie die Datenlage zu den verschiedenen gesundheitsfördernden Faktoren von Wäldern auf der ganzen Welt ausgewertet. Die Erkenntnisse wurden nun in einem englischsprachigen Bericht mit dem Titel "Forests and Trees for Human Health: Pathways, Impacts, Challenges and Response Options" zusammengefasst. Beteiligt an diesem Bericht war unter anderem die 1892 in Eberswalde bei Berlin gegründete International Union of Forest Research Organizations (IUFRO). Teil dieser Organisation sind mehr als 15.000 Wissenschaftler aus 115 Ländern und sie ist Mitglied im Internationalen Wissenschaftsrat. Zu diesen Erkenntnissen über den Wald kamen die Forscher.  Was haben sie rausgefunden?

Der Wald tut besonders Kindern gut

Laut dem Bericht ist es nachweisbar, dass Wälder einen positiven Effekt auf die körperliche, seelische und soziale Gesundheit des Menschen auswirken. Außerdem wird darin betont, dass der Schutz von Wäldern unverzichtbar ist, um die Ziele der Agenda 2023 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Zu diesen Zielen gehört nämlich auch, dass jeder Mensch ein gesundes Leben führen kann und unser Wohlergehen gefördert wird.

Besonders interessant dabei ist, dass der Bericht zeigt, wie sich der Aufenthalt in der Natur auf Kinder auswirkt. Denn für sie bringt der Wald Vorteile mit sich, wenn es um die neuronale Entwicklung geht. Außerdem kam bei einer Studie mit zehnjährigen heraus, dass der Wald einen positiven Einfluss auf den Blutdruck von Kindern hat. Und im Alter hilft er dabei, kognitiven Fähigkeiten zu erhalten oder Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Depressionen und stressbedingte Störungen zu bekämpfen.

Alles deutet auf einen großen Nutzen für die Gesundheit hin

Den größten gesundheitlichen Nutzen hat wohl die Bewegung im Grünen. Verschiedene Befragungen in Deutschland sowie anderen europäischen Ländern ergaben, dass sich das gesundheitliche Wohlbefinden und die gesamte Lebensqualität durch regelmäßige Ausflüge und Aufenthalte in der Natur verbessert. Der Wald hat aber noch für andere Bereiche unseres Lebens große Bedeutung. Ohne ihn wäre die Herstellung vieler Medikamente, nahrhafter Lebensmittel und anderer gesundheitsfördernder Produkte gar nicht möglich. Und für 70 Prozent der Weltbevölkerung bieten Heilpflanzen aus dem Wald eine medizinische Grundversorgung. Dazu gehören zum Beispiel indigene Völker oder lokale Gemeinschaften.

Mit Bäumen gegen den Klimawandel

Die Auswirkungen des Klimawandels werden für uns alle immer deutlicher. Beispielsweise durch Hitzesommer, bei denen es vor allem in den Städten kaum noch auszuhalten ist. Hier können Bäume als Schattenspender dienen und die Temperaturen erträglicher machen, die schließlich auch eine Gefahr für die Gesundheit darstellen.

Der Bericht zeigt also, dass Wälder für Pflanzen, Tiere und Menschen extrem wertvoll sind. Ihr Schutz dient der Bekämpfung des Klimawandels und trägt zum Erhalt der Artenvielfalt bei, hilft aber gleichzeitig auch unser Wohlergehen und unsere Gesundheit zu verbessern und zu erhalten. Deswegen wird in dem Bericht auch empfohlen, dass Entscheidungsträger der Bereiche Wald und Gesundheit sich dies zunutze machen und wald- sowie gesundheitspolitische Maßnahmen verknüpfen. So können Herausforderungen für den Wald und die menschliche Gesundheit gemeinsam effektiv gelöst werden.

Quellen: IUFRO, Bild: IUFRO/G. Wolfrum, Text: Fatma Cevik