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Quecksilber giftig

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Abkommen zur Reduktion von gefährlichem Quecksilber

In Genf trafen sich Vertreter aus über 140 Ländern für die letzte Verhandlungsrunde für eine Quecksilberkonvention.  Denn das extrem gesundheits- und umweltgefährdende Schwermetall Quecksilber verbreitet sich durch die Luft und gelangt sogar in unsere Nahrungskette!

Vor vier Jahren erteilte der Verwaltungsrat des Umweltprogramms der Vereinten Nationen das Mandat zur Erarbeitung einer weltweiten Quecksilberkonvention. Heute, in der mittlerweile fünften Verhandlungsrunde, konnten sich die 900 Delegierten auf ein Abkommen einigen, durch das die Verwendung  von anthropogenem Quecksilber und die daraus entstehenden Quecksilberemissionen bindend reduziert werden.

Nervenschädigendes Quecksilber verbreitet sich durch die Luft

Das Schwermetall Quecksilber wird insbesondere über die Luft global in der Umwelt verbreitet. Es wird außerdem durch Einträge in Flüsse und Meere in die Nahrungskette eingeleitet. Besonders in Entwicklungsländern sind Menschen betroffen, z.B. durch den Verzehr von Fisch. Aber auch in Europa ist die Bevölkerung diesen Quecksilberemissionen ausgesetzt. Die mögliche Schädigung des Nerven-, Atmungs- und Verdauungssystems beim Menschen, besonders bei Kindern, schon durch kleinste Mengen des Schwermetalls, macht daher diese weltweite Konvention erforderlich.

Der größte Erfolg ist die dazugehörige Kontrollinstanz

Die Konvention bedeutet aber keinen kompletten Quecksilberausstieg in allen Bereichen, ist aber ein bedeutender Schritt zur Minderung der Belastung von Umwelt und Gesundheit durch das giftige Schwermetall.  Durch das neue Abkommen werden die Quecksilberemissionen in vielen Bereichen, z.B. im Handel oder aus Industrieprozessen, effektiv reduziert. Außerdem wurde auch die Behandlung des Quecksilbers als Abfall ober bei der Lagerung geregelt. Der größte Erfolg der Konvention ist aber die Einigung der Staatengemeinschaft über eine Einrichtung eines Überprüfungsausschusses, der die Umsetzung und Einhaltung der Konvention überwachen soll und der mit Inkrafttreten des  Quecksilberabkommens arbeitsfähig sein wird.

Die Konvention, die in Erinnerung an den japanischen Quecksilberunfall in den 50er „Minamata Konvention“ heißen soll,  tritt in Kraft, nachdem sie 50 Staaten ratifiziert haben. Schon im Oktober 2013 treffen sich die Vertreter zur Ratifizierung in Japan, damit das Abkommen möglichst schnell wirksam werden kann.

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, iStockphoto,Thinkstock / Text: Marie A. Wagner