Mit Stadtgrün dem Starkregen trotzen
Am diesjährigen Pfingstwochenende fielen Familienfeste und Grillpartys vielerorts ins Wasser. In zahlreichen Regionen Deutschlands hatten die Menschen mit schweren Unwettern und Starkregen zu tun. Forscher sagen voraus, dass Wetterextreme in Zukunft häufiger auftreten werden — und empfehlen mehr Stadtgrün.
Hitze, Sturm und Starkregen sind nicht nur belastend für uns Menschen, auch die Natur leidet unter Extremwetterereignissen. Starkregen kann beispielsweise in kürzester Zeit die Wasserstände ansteigen lassen, was zu Überschwemmungen und Bodenerosion führt. Erst am Pfingstsonntag hatten Menschen in vielen Regionen Deutschlands mit schweren Unwettern und Starkregen zu tun, teilweise fielen innerhalb kürzester Zeit 40 Liter Wasser pro Quadratmeter. Die Folgen: überschwemmte Straßen und geflutete Keller, am Frankfurter Flughafen fielen viele Flüge aus oder waren verspätet.
Klimaforscher können für die Zukunft keine Entwarnung geben — eher im Gegenteil. Sie sagen voraus, dass regionale Extremwetterereignisse in den nächsten Jahren verstärkt auftreten werden. Die durch derartige Wetterphänomene verursachte Schadenssumme von derzeit 500 Millionen Euro jährlich könnte sich laut Studien ohne Gegenmaßnahmen deutlich vervielfachen.
Stadtgrün als natürlicher Hochwasserschutz
Eiko Leitsch, Vizepräsident des Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V., führt Hochwasser nicht nur auf den Starkregen, sondern auch auf wachsende Städte und Kommunen und die Versiegelung von Flächen zurück. Eine Gegenmaßnahme seien Grünflächen wie Gründächer, Parks und Stadtwälder als natürlicher, vorbeugender und vergleichsweise kostengünstiger Hochwasserschutz sowie die Entsiegelung asphaltierter und betonierter Flächen. Auf diese Weise werde die natürliche Versickerung und Verdunstung von Regenwasser wieder ermöglicht, die Kanalisation entlastet und der Lebensraum von Tieren und Pflanzen geschützt. Außerdem können Pflanzen die Belastungen durch Abgase und Feinstaubemissionen reduzieren.
Die Realität sieht jedoch düster aus: Hierzulande wird derzeit jeden Tag eine Fläche von 63 Hektar versiegelt, was der Fläche von rund 88 Fußballfeldern entspricht. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung empfiehlt hingegen eine Begrenzung der Flächeninanspruchnahme bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag.
Quelle: Grün in die Stadt; Bilder: Depositphotos/georgebravo; Autor: kle