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Trauer um verstorbenes Haustier
Trauer um Haustiere

Trauer um geliebte Haustiere

Haustiere begleiten uns im Alltag oft über Jahre und sind liebgewonnene Familienmitglieder. Doch irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem wir uns von ihnen verabschieden müssen. Wie geht man mit dem Tod eines Tieres um? 

Was tun beim schmerzhaften Verlust eines Haustiers?

Haustiere wie Hunde, Katzen und Co. begleiten ihre Besitzer oft über Jahre, sind Teil der Familie und werden geliebt. Deswegen ist es eine sehr schmerzliche Erfahrung, wenn unsere tierischen Gefährten irgendwann sterben und uns verlassen. Mit diesem Verlust umzugehen ist schwer und ein Umgang damit zu finden kann genauso wichtig sein wie bei dem Tod von Menschen. Denn das geliebte Haustier ist nach seinem Tod auf einmal nicht mehr da, nachdem es und lange begleitet, uns Freude geschenkt und uns bedingungslos geliebt hat. Sich an die große Lücke zu gewöhnen, die das Tier hinterlässt, ist eine echte Herausforderung: „Vielleicht lauscht man noch lange auf das vertraute Getrappel seiner Pfoten, wirft immer wieder einen Blick auf das Hunde- oder Katzenbett, den Stall oder das Gehege des Tiers und wünscht sich, dass es noch da wäre. Der Trauer entsprechenden Raum zu geben, ist der erste Schritt zur Bewältigung dieser schweren Zeit“, sagt Judith Förster, Diplom-Biologin und Heimtierexpertin der Tierschutzorganisation Vier Pfoten.

Manchmal muss man Tiere gehen lassen  

Die Trauer um das Haustier kann so weit gehen, dass ähnliche Phasen erlebt werden wie bei dem Verlust eines Menschen. Die Verleugnung des Todes, Wut, Schuldgefühle, psychische Krisen: All das kann zu dem Trauerprozess dazugehören, bis der Tod des geliebten Tieres akzeptiert werden kann. Und diese Phasen werden von jedem anders erlebt und können unterschiedlich lange anhalten. Manchmal müssen Haustiere aufgrund von Krankheiten eingeschläfert werden. Die Besitzer müssen dann diese schmerzhafte Entscheidung treffen, um ihr Tier von ihrem Leid zu erlösen. Viele Tierhalter haben in einer solchen Situation mit Schuldgefühlen zu kämpfen, auch wenn es keinen anderen Weg mehr gibt. Laut dem deutschen Tierschutzgesetz müssen für die Einschläferung eines Tieres vernünftige Gründe vorliegen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn es keine Behandlungsmethoden mehr gibt, die Prognose für das Tier schlecht ist und das körperliche und geistige Leiden nur verlängert werden würde. Tierhalter sollten hier am besten auf den Rat des Tierarztes hören.

Wie trifft man die richtige Entscheidung?

In machen Fällen überlässt der Tierarzt aber die Entscheidung den Tierhaltern. Hier muss man dann abwägen, ob es mehr Sinn macht, das Tier von seinem Leid zu erlösen. Zum Beispiel wenn es nicht mehr selbstständig frisst und trinkt, aufgrund von Krankheiten und Gebrechen keine Lebensfreude mehr empfindet, unter chronischen Schmerzen leidet, gegen die auch kein Medikament mehr hilft oder sich nicht mehr normal bewegen oder selbstständig stehen kann und dabei Hilfe benötigt. Viele Tierhalter empfinden bei der Entscheidung für die Einschläferung im ersten Moment vielleicht sogar Erleichterung, was dann oft Schuldgefühle verursacht. Das ist laut der Expertin Judith Förster aber ganz normal: „Erleichterung ist eine völlig normale Reaktion. Vielleicht brauchte der Hund oder die Katze gegen Ende viel Pflege und Aufmerksamkeit. Vielleicht musste man sie lange Zeit pflegen und leiden sehen. Das ist emotional extrem fordernd, daher sind Gefühle der Erleichterung durchaus verständlich. Niemand sollte sich dafür schämen.“

Lassen Sie sich Zeit zum trauern

Nach dem Verlust eines geliebten Tieres stellt sich irgendwann die Frage, ob man einen neuen Gefährten aufnehmen möchte. Mit dieser Entscheidung sollte man sich aber viel Zeit lassen. Sonst kann es passieren, dass ein neues Haustier nur einen Ersatz für das verstorbene darstellt. Das ist dem Tier gegenüber nicht fair, denn jedes Haustier ist ein individuelles Lebewesen und sollte auch als solches wahrgenommen und behandelt werden. Eine Ausnahme bilden allerdings Tiere wie Meerschweinchen oder Kaninchen. Sie brauchen unbedingt Gesellschaft von Artgenossen. Zurückgelassene Tiere dürfen daher nicht allein bleibe, sondern brauchen mindestens einen Mitbewohner. Diese lassen sich zum Beispiel in einem Tierheim finden. Hier gibt es zahlreiche Tiere, die darauf warten, adoptiert zu werden und in einem liebevollen zu Hause leben zu können.

 Quelle: Vier Pfoten, Bild: Depositphotos/reiserego, Text: Fatma Cevik