Zerstört die Klimakatastrophe unsere Wälder?
Wälder waren schon immer ein beliebtes Ausflugsziel, um sich im Grünen zu erholen und Kraft zu tanken. Sie erfüllen darüber hinaus auch eine wichtige Aufgabe für unser heimisches Ökosystem. So können sie geschützt werden.
Wie schützen wir unsere Buchenwälder vor dem Klimawandel?
Deutschland verfügt über einen Reichtum an bewaldeten Flächen. Einige dieser Flächen unterliegen als Weltkulturerbe dabei einem besonderen Schutz. Aber auch an ihnen gehen die Auswirkungen des Klimawandels nicht spurlos vorbei. Die besorgniserregenden Folgen des letzten Hitze- und Dürresommers auf die europäischen Buchenwälder stehen aktuell im Fokus der Beratungen des UNESCO-Weltnaturerbe-Komitees. Deswegen haben sich vom 19.-21. September internationale Vertreter von Schutzgebieten und Ministerien das Management eines deutschen Buchenwald-Nationalparks genauer angeschaut, um Schlüsse darüber zu ziehen, welche Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandels getroffen werden müssen. In diesem Zeitraum findet nämlich auch die jährliche Sitzung des Management-Komitees statt und Deutschland ist in diesem Jahr Gastgeberland. Ort der Sitzung ist der Nationalpark Kellerwald-Edersee in Hessen. Hier beraten 16 von 18 Mitgliedsstaaten über die Umsetzung einer erfolgreichen staatenübergreifenden Arbeit zum Schutz des Welterbes. Welterbe sollen dazu dienen, Einzigartiges als ideellen Besitz der Menschheit zu schützen und zu bewahren.
Darum brauchen wir die Wälder unbedingt
Die Gesundheit von Wäldern ist für das gesamte Ökosystem von großer Bedeutung. Sie sind verantwortlich für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt, fördern die biologische Vielfalt und sind auch beliebte Erholungsorte für den Menschen. Inzwischen muss aber leider festgestellt werden, dass vor allem die Flächen alter Buchenwälder in Deutschland und Europa immer kleiner werden. Eine Anerkennung als UNESCO-Weltnaturerbe kann dabei helfen, die wichtigen Wälder zu erhalten und zu pflegen.
Ein echter Gewinn für die biologische Vielfalt
Welche Erfolge der Schutz von Buchenwäldern erzielen kann, berichtet Oliver Conz, Staatssekretär im Hessischen Umweltministerium: „Wie sehr die Artenvielfalt durch das Welterbe gewinnt, zeigt sich am Beispiel Wildkatze. Als der Nationalpark etabliert wurde, gab es in der Gegend keine Wildkatzen. Nach wenigen Jahren konnten die ersten Katzen nachgewiesen werden. Inzwischen ist der Nationalpark voll besetzt, sodass sich die Katzen auch in die angrenzenden Wälder ausbreiten. Das ist eine echte Erfolgsgeschichte, die im Herzen des Nationalparks – dem Welterbe – seinen Anfang nahm.“ Bereits im Juni 2011 wurden fünf deutsche Buchenwaldgebiete als UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen. Und seitdem sind neue dazugekommen, sodass zur gemeinsamen UNESCO-Welterbestätte „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ inzwischen 94 Gebiete in 18 verschiedenen europäischen Ländern gehören. Darunter sind neben Deutschland auch Länder wie Frankreich, Italien, Kroatien, Polen oder die Schweiz. Das Besondere an dem Projekt: Es gibt kein anderes UNESCO-Welterbe, welches sich auf so viele Länder erstreckt.
Mehr zu dem Weltnaturerbe erfahren Sie unter weltnaturerbe-buchenwaelder.de
Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Bild: © Tilo Geisel, Text: Fatma Cevik