Mineralöl und Arsen in Babynahrung
Eltern sollten genau prüfen, mit welchem Babybrei sie ihr Kind füttern. Denn Öko-Test hat im Babynahrung Test 19 Getreidebreie verschiedener Hersteller untersucht und bei einigen, Mineralöl und Arsen in hoher Konzentration gefunden.
Zwei Esslöffel Getreideflocken mit etwas Wasser oder Milch verrühren, dazu ein bisschen Obst – fertig ist die Babybeikost. Getreidebreie sind schnell zubereitet, sättigend und häufig das erste, was Babys nach der Säuglingszeit probieren. Doch kann man sich auch sicher sein, dass die erste Nahrung frei von Schadstoffen ist? Leider nicht, wie Ergebnisse des Magazins Öko-Test im Babynahrung Test belegen.
Bedenkliche Mengen an Arsen und Mineralöl
Die meisten Instant-Breie sind mit den Ernährungsempfehlungen für Säuglinge kompatibel und unterliegen der EU-Richtlinie für Getreidebreikost. Das bedeutet, dass bestimmte Nährstoffe, wie Vitamin B1 in ausreichender Menge enthalten sein müssen und dass für Schadstoffe, wie zum Beispiel Arsen in Reis strenge Grenzwerte gelten.
Besonders dann, wenn die Breie ohne zusätzlichen Zucker, Aromen und Milchpulver auskommen, gehen Eltern davon aus, ihrem Kind etwas Gutes zu geben.
Doch leider ist das nicht immer so. In einigen der getesteten Babybreie aus Hafer, Weizen, Dinkel, Hirse und Reis stießen die Prüfer auf Arsen und Mineralöl in bedenklichen Mengen. Mineralöl kann sich im Körper anreichern und zu Organschäden führen, wie Tierversuche gezeigt haben. Das Mineralöl kann über Altpapier, das für Lebensmittelverpackungen recycelt wird, oder bereits bei Gewinnungs- und Verarbeitungsprozessen durch den Einsatz von Schmierölen ins Lebensmittel gelangen.
11 Getreidebreie schnitten schlecht ab
Vor allem der „Lebenswert Bio Reis Vollkornbrei“ von Holle war nicht nur mit Arsen, sondern zusätzlich auch mit Mineralöl belastet. Der Anbieter Holle begründet die Mineralöl-Funde damit, dass diese durch die Rohmaterialien in den Brei gelangten. Er habe bereits Maßnahmen aufgelistet, mit denen er verhindern wollen, dass die sogenannten Kohlenwasserstoffe aus Verpackungen auf den Brei übergehen.
Insgesamt waren alle reinen Reisbreie wegen ihrer hohen Arsenbelastung nicht in den Kategorien „gut“ oder „Sehr gut“ zu finden.
In dem „Pomps“ Kindergrieß von Kölln wurde neben Mineralöl außerdem Zucker gefunden. Eine völlig unnötige Zutat, da Getreide von Natur aus Zucker enthält. Ein Babybrei sollte daher besser durch Obstpüree geschmacklich aufgewertet werden.
Was jedoch zusätzlich zugeführt werden darf, ist Vitamin B1, da die meisten Getreidesorten nicht so viel davon enthalten, wie gesetzlich für Babybrei vorgeschrieben ist. Das Vitamin war in allen getesteten Produkten in ausreichender Menge vorhanden.
Öko-Test rät den Eltern, beim Kauf von Babybrei auf die Zutatenliste zu achten: Außer der jeweiligen Getreidesorte und Vitamin B1 sollte ein Getreidebrei nichts enthalten. Wer sein Kind glutenfrei ernähren will oder muss, sollte besser Hirse statt Reis verwenden, da Reis oft mit Arsen belastet ist.
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Quellen: Öko-Test, Bilder: Depositphotos/monkeybusiness, magone, Text: Meike Riebe
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