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Alkohol in der Schwangerschaft - Gefahr fürs Kind
Ein Gläschen in Ehren? Immer wieder hört man von Müttern, dass sie Alkohol getrunken hatten, weil sie noch nicht wussten, dass sie schwanger waren. Und das Baby war trotzdem gesund. Ist es verwerflich, wenn sich die werdende Mutter Wein, Bier oder sonstiges gönnt? Steigt das Gesundheitsrisiko für das Kind, wenn in der Schwangerschaft Alkohol getrunken wird? Experten beantworten diese Fragen mit einem klaren „JA!“
Kleinwuchs, Untergewicht, Missbildungen, Schäden am zentralen Nervensystem bis hin zu Verhaltensstörungen und mangelhafte intellektuelle Leistungen. Die Folgen von Alkoholkonsum in der Schwangerschaft können immens sein. Je nach Entwicklungsstadium des Embryos können die Krankheitsbilder mehr oder weniger fatal sein. Hinzu kommen individuelle Veranlagungen und Dauer beziehungsweise Menge des Konsums. Da es keine aussagekräftigen Untersuchungen darüber gibt, welche Dosen Schädigungen verursachen, raten Experten zu einem grundsätzlichen Verzicht auf Alkohol während der Schwangerschaft und im Übrigen auch während der Stillzeit.
Alkohol gelangt direkt in den Blutkreislauf
Für Ungeborene ist Alkohol pures Gift, das über die Plazenta direkt in den Blutkreislauf des Embryos gelangt. Dadurch kann das natürliche Wachstum nachhaltig und unwiderruflich geschädigt werden. Die Zellentwicklung des Babys wird gestört und das Risiko einer Fehl- oder Frühgeburt wird erhöht. Im Gegensatz zu früheren Meinungen begrenzen sich die Schädigungen nicht nur auf die ersten drei Monate der Schwangerschaft. Auch in den folgenden Monaten der Schwangerschaft kann Alkohol die natürliche Entwicklung des Ungeborenen negativ beeinflussen. Fachleute empfehlen deshalb den Nullkonsum.
Wein und Zigaretten sind während der Schwangerschaft keine gute Idee! ©iStockphotos
Schäden, die bei Kindern auftreten, deren Mütter in der Schwangerschaft Alkohol konsumiert haben, werden unter dem Fachbegriff „Fetale Alkoholspektrum-Störungen“ (FASD) zusammengefasst. Die extremste Form wird „Fetales Alkoholsyndrom“ (FAS) genannt. Untersuchungen haben ergeben, dass diese Kinder ihr Leben lang unter Verhaltensstörungen und anderen Symptomen wie Herzproblemen leiden.
Allerdings kommen diese Warnungen nicht bei allen werdenden Müttern an. 85 Prozent der Befragten gaben bei einer Studie der Berliner Charité zu, sich in der Schwangerschaft hin und wieder ein Gläschen Alkohol zu gönnen. Wenn es schon sein muss, dann niemals mehr als ein Viertelliter normales Bier oder ein Glas Wein (125ml). Allerdings raten Experten dazu, dies nicht mehr als einmal pro Woche zu tun. Ein Schwips oder ein Vollrausch dagegen sollten unbedingt vermieden werden. Das Risiko für das Ungeborene erhöht sich sonst um ein Vielfaches.
Unser Tipp:
Text: Peter Rensch
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