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Katze in der Wohnung
Katzensichere Wohnung

Haus und Wohnung katzensicher machen: so geht’s

Vor allem junge Katzen, verspielt und neugierig, können Situationen noch nicht richtig einschätzen und geraten dadurch unter Umständen in große Gefahr. Denn ein nicht unerheblicher Teil der tödlichen Unfälle ereignet sich im Haushalt - das gilt für Vierbeiner genauso wie für Zweibeiner.

Es ist daher unerlässlich, dass sich die künftige Besitzerin eines Stubentigers vor der Anschaffung genauestens über deren Grundbedürfnisse, Eigenschaften und Verhalten informiert. Darüber hinaus sollte man genau überlegen, ob eine Katze zu den eigenen Lebensumständen und Gewohnheiten passt. Ist das geklärt, gilt es, Wohnung, Balkon und eventuell Garten sicher für die Samtpfote zu machen und artgerecht auszustatten, ehe das neue Familienmitglied einzieht - damit Mensch und Tier lange Freude am Zusammenleben haben.

Ein wichtiger Rundgang: Gefahrenquellen eliminieren

Junge Katzen

Junge Stubentiger sind wie kleine Kinder: Sie denken nicht darüber nach, welche Konsequenzen eine Handlung hat, sondern probieren einfach alles aus. Damit dabei nichts Schlimmes passiert, sollte die Wohnung katzensicher sein und alle Räume sorgsam kontrolliert werden, um sämtliche Gefahrenquellen zu eliminieren.

Da die kleinen Fellknäuel von Natur aus Freigänger sind, wollen sie instinktiv hinaus - auch wenn sie das vor allem anfangs natürlich noch nicht dürfen. Doch genau aus diesem Grund werden Katzen oft Kippfenster zum Verhängnis, denn beim Fluchtversuch könnten sie hängen bleiben und sich ernsthaft verletzen. Ist das Tier allein zu Hause, sollten daher alle Fenster verschlossen oder mit einem Schutz versehen sein. Der eine oder andere Stubentiger lernt von seinem Menschen außerdem, Klinken hinunterzudrücken - in so einem Fall sollte beim Verlassen der Wohnung die Haustür zugesperrt werden.

Tipp: Es empfiehlt sich darüber hinaus, in den Räumen Stopper zu montieren, da beim Lüften Türen zufallen und das Tier einklemmen können.

Katzen lieben es, überall hineinzukriechen, die Schlupfwinkel zu erkunden oder dort ein Nickerchen zu halten. Doch einige davon werden unter Umständen zu Fallen. Dazu zählen beispielsweise Waschmaschine, Trockner, Truhen, Bücherregale oder Schränke. Es ist also darauf zu achten, alle möglichen Verstecke immer sorgsam zu verschließen.

Besondere Vorsicht ist auch bei offen verlegten Stromkabeln geboten, an welchen das verspielte Kätzchen herumkauen und dabei einen Schlag bekommen könnte. Darüber hinaus ist darauf zu achten, keine giftigen Chemikalien offen in einem Gefäß herumstehen zu lassen, welches das Tier womöglich umwirft und die Flüssigkeit aufleckt. Ebenso ist der Einsatz von Insektenvernichtungsmitteln wie etwa Mottenfallen in Wohnräumen zu überdenken und durch tierverträgliche Alternativen zu ersetzen. Daneben existieren noch zahlreiche weitere Gefahrenquellen, zum Beispiel heiße Herdplatten, ein angestecktes Bügeleisen oder offenes Kaminfeuer.

Giftige Pflanzen, falsche Ernährung und das richtige Spielzeug

Katze neben Zimmerpflanzen

Katzen knabbern und kauen gerne an Pflanzen - das kann fatale Folgen haben, denn einiges an Zimmergrün ist für Tiere hochgiftig, darunter Gummibaum, Geranie, Zimmerahorn, Efeu, Fetthenne und Usambaraveilchen. Als Alternative sollte dem Tier stets Katzengras zur Verfügung stehen. Das sieht in einem hübschen Topf nicht nur dekorativ aus, es hilft dem Stubentiger auch beim Verdauen: Die darin befindlichen Stoffe sorgen nämlich dafür, dass Haarballen leichter hervorgewürgt werden können, die sonst unter Umständen zur Verstopfung führen.

Vorsicht: Auch Pflanzenschutzmittel und Dünger sollte nicht offen herumstehen!

Es gibt neben den ungenießbaren und giftigen Dingen auch gewisse Nahrungsmittel, die Katzen nicht zu sich nehmen dürfen, weil sie ihnen schaden - dazu gehören rohes Schweinefleisch, Geräuchertes, Knoblauch, Zwiebel, Weintrauben und Rosinen, Süßigkeiten und Nüsse. Aber auch Essensreste sind als Futter ungeeignet, da sie in den meisten Fällen zu stark gewürzt sind oder, ohne dass man es bedenkt, eines oder mehrere der erwähnten Lebensmittel enthalten.

Tipp: Offene Mülleimer immer fest mit einem Deckel verschließen, damit von der neugierigen Fellnase keine Küchenabfälle ausgegraben werden.

Man sollte außerdem davon absehen, der Samtpfote Kuhmilch anzubieten, auch nicht gewässert - kleine Katzen vertragen die darin enthaltene Laktose zwar noch, erwachsene Tiere aber nicht mehr.

Im Idealfall bekommt der Vierbeiner hochwertiges Futter, das von Experten speziell auf seine Bedürfnisse abgestimmt und im Zoofachgeschäft erhältlich ist. Dasselbe gilt für Leckerlis.
Eine richtige und gesunde Ernährung bildet die Basis für ein langes Katzenleben! In denselben Läden, wo man das artgerechte Futter erhält, gibt es auch sicheres Spielzeug, denn die meisten Alltagsgegenstände eignen sich nicht dafür. Im Gegenteil: Schlüsselbänder, Murmeln, Gummiringe und Ähnliches stellen ein großes Risiko dar. Auch das Klischee vom rollenden Wollknäuel als Spielzeug sollte nicht erfüllt werden - die Krallen der Katze können sich ganz schnell darin verheddern. Im schlimmsten Fall bekommt das Tier Panik und verwickelt sich so stark, dass es sich mit den Fäden ernsthaft verletzt.

Schäden durch Katzenkrallen vorbeugen und reparieren

Auch wenn man ein Haustier hat, wohnt man gerne stilvoll, und dekoriert natürlich auch gerne. Doch gerade junge Katzen sind nicht nur sehr verspielt und hängen sich schaukelnd an Vorhangkordeln oder klettern an Plissees empor oder spielen mit deren Schnüren; sie rammen auch gerne ihre Zähnchen in alle möglichen Gegenstände und schärfen sich überall dort die Krallen, wo sich ihnen eine Gelegenheit dazu bietet. So kann es passieren, dass schöne Möbel schon bald unschöne Kratzer aufweisen, Stoffe zerfranst sind und die Deko zu Bruch geht.

Es gilt also auch hier, die Wohnung katzensicher zu machen und die Einrichtungsgegenstände vor dem Spieltrieb und der zeitweiligen Zerstörungswut der Stubentiger zu schützen. Die Zugbänder von Jalousien bindet man am besten irgendwo fest, damit das Samtpfötchen nicht dazu provoziert wird, daran zu ziehen. Vorhänge sollten möglichst schwer und am Saum beschwert sein, damit sie sich nicht beim geringsten Windhauch bewegen, oder man fasst sie mit einer Schnur zusammen.

Das Krallenwetzen ist ein natürliches Verhalten bei Katzen, das in einer Wohnung, wenn es an der Tapete, am Sofa oder anderen Möbeln geschieht, allerdings nicht erwünscht ist. Es ist daher wichtig, dem Tier eine andere Möglichkeit zu bieten, den angeborenen Trieb ausleben zu können. Hierzu stellt man einen Kratzbaum auf, der mit mehreren Ebenen und einem Rückzugsort wie einer kleinen Höhle ausgestattet sein sollte. Zusätzlich können an unterschiedlichen Stellen in der Wohnung Kratzbretter angebracht werden.

Ist dem Stubentiger das Krallenschärfen an Möbelstücken dennoch nicht abzugewöhnen, fühlt er sich vielleicht vernachlässigt oder gelangweilt, möglicherweise will er auch Dominanz demonstrieren. In jedem Fall kann das Verhalten abtrainiert werden, mit viel Geduld, Konsequenz und Spieleinheiten.

Hat man keine Zeit, die Katze ausreichend zu beschäftigen, empfiehlt sich unter Umständen die Anschaffung eines Artgenossen.
Bevor man jedoch die Initiative ergreift, gilt es sicherzustellen, dass die Samtpfote keine bereits viel zu langen Krallen hat, die geschnitten beziehungsweise vom Veterinär gekürzt gehören.

Balkon und Garten - alles für die Katz

Katze auf Balkon

Nicht nur die Wohnung sollte gut auf den Neuzugang vorbereitet und katzensicher gemacht werden, sondern auch Balkon und Garten. Die Samtpfoten lieben eine schöne Aussicht und lassen sich gerne Frischluft um die Nase wehen, sie werden daher jede Möglichkeit nutzen, irgendwo hinauszuschauen oder ins Freie zu gelangen.

Katzen lieben es, auf dem Geländer des Balkons zu thronen und die Umgebung zu betrachten. Allerdings lässt sich jedes Tier leicht von beweglichen Reizen ablenken, etwa von einem vorbeifliegenden Schmetterling oder einem skateboardenden Kind. Es sollte daher immer ein Schutznetz vorhanden sein, das jeden Tritt neben der Spur abfängt.

Besitzt man einen Garten und möchte nicht, dass der Vierbeiner diesen verlässt, stellt man ein Gehege auf oder installiert einen speziellen Schutzzaun, der von dem wendigen Stubentiger nicht überwunden werden kann. Jede normale Abgrenzung stellt kein Hindernis für Katzen dar, die wahre Akrobaten sind, sehr hoch springen und sich dabei in jede Richtung drehen können.

Quellen: Bilder: Pexels/Sam Lion, Anna Hinckel, cottonbro; Pixabay/Albrecht Fietz, Text: red