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Nachhaltige Musikfestivals boomen
Rock am Ring, Hurricane oder das MELT! sind Musikfestivals, die hunderttausende Fans anziehen. Solche Mega-Veranstaltungen können auch die Umwelt belasten, doch auch hier geht der Trend immer mehr in Richtung Nachhaltigkeit.
„Wir beobachten einen starken Trend zu mehr Nachhaltigkeit bei Musikfestivals“, bestätigt Dieter Jäger, Leiter des Studiengangs Eventmanagement an der IUBH School of Business and Management in Bad Honnef bei Bonn. Immer mehr Veranstalter investieren in Ökostrom, engagieren regionale Catering und stellten Komposttoiletten zur Verfügung. Eventmanager achten heute nicht mehr alleine auf gute Umsätze und eine perfekte Organisation, sondern auch ökologische Aspekte spielen eine entscheidende Rolle.
Stars wie Azealia Banks geht es auch um die Natur © Stephan Flad
Ökologischer Fokus bei Musikfestivals
„Aufgrund der großen Bedeutung dieses Themas für die Berufspraxis haben an der IUBH Eventmanagement-Studierende die Möglichkeit, sich im Bereich Sustainability zu spezialisieren“, erklärt Jäger. „Dabei gehe es nicht unbedingt darum, die Welt zu retten. Die Studierenden lernen, dass eine nachhaltige Ausrichtung von Veranstaltungen sowohl wirtschaftlich als auch strategisch relevant ist, weil sie ein wichtiges Positionierungsmerkmal für Unternehmen und Organisationen darstellt und unnötige Kosten vermeidet.
Mensch und Natur werden dieses Engagement danken, denn bei einem Musikfestival mit etwa 40.000 Besuchern werden ca. 2.000 Tonnen CO2-Äquivalent ausgestoßen. 2011 lag der CO2-Ausstoss pro Bundesbürger bei durchschnittlich elf Tonnen im Jahr!
Nach Musikfestival werden Lebensmittel gespendet
Die nachhaltigen Musikfestivals handeln nach dem Drei-Säulen-Modell. Es werden ökologische, ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigt. Noch liegt der Nachhaltigkeitsswert auf der Ökologie. So hat das MELT! Festival 2010 die Umweltoffensive M!ECO ins Leben gerufen, die neben sinnvollen Umweltmaßnahmen übrig gebliebene Lebensmittel an die regionale „Tafel“ spendete. Außerdem werden die Besucher mit einer Aktion animiert, ihr Zelt nicht einfach in der Landschaft stehen zu lassen, sondern nach dem Festival mit nach Hause nehmen.
In den letzten Jahren wurde nämlich jedes fünfte Zelt nicht abgebaut.
Nachhaltiger Festival-Kalender Spätsommer 2014
Wacken Open Air vom 31. Juli bis 2. August, Wacken
Nature One vom 1. bis 3. August, Pydna (Kastellaun)
Highfield Festival vom 15. bis 17. August, Großpösna
Text: Ulrike Rensch