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Wasser hat zu viele Nitrate
Wasser belastet

Wasserqualität in Deutschland,Nitrate im Wasser

Trinkwasser in Deutschland ist teilweise hoch durch Nitrate belastet. Überdüngungen der Agrar-Industrie verschmutzen das lebensnotwendige Nass aus dem Wasserhahn. Die Zahl der Kubikmeter an Gülle, die auf deutschen Feldern landen, befindet sich in Millionenhöhe.

Rund drei Viertel des deutschen Trinkwassers gewinnt man aus Grundwasser-Reserven. Das Problem ist: Deren Qualität ist massiv durch ansteigende Nitratwerte bedroht. Hauptverursacher von Nitrat im Wasser ist die intensive Agrarwirtschaft, die durch Überdüngungen der Böden das Problem verursacht. Die Umweltverbände BUND, NABU, Greenpeace, Grüne Liga, WWF Deutschland und der Deutsche Naturschutzring fordern daher einen verstärkten Wasserschutz, anhand einer Minimierung von Phosphat- und Nitratbelastungen.

Zu viel Gülle auf geringer Fläche

Einige landwirtschaftliche Betriebe verwenden zu viel Gülle, auf zu geringer Fläche. Diesen solle bewusst gemacht werden, dass sie damit gegen EU-Recht verstoßen. Menschen und Tiere müssen vor Belastungen wie Nitraten im Trinkwasser geschützt werden. Es sei eine Pflicht der Bundesregierung, den Wasserschutz an den EU-Richtlinien zu orientieren, so die Umweltschutzorganisationen. Tatsache ist, dass unzählige Kubikmeter an Gülle auf Feldern verbreitet werden, durch Böden und ins Grundwasser rinnen. Manche Wasserversorger waren, nach Berichten der Zeit, schon gezwungen, Brunnen zu schließen oder Land zu kaufen, um dieses vor Verschmutzung zu schützen. So sollen pro Hektar Land, um die 97 Kilo zu viel an Stickstoff auf den Feldern landen. Aufgrund steigender Fleischproduktion ist diese Zahl mancherorts sogar noch höher.

Wasser hat zu viele Nitrate

Trinkwasser ist mit Nitraten belastet. Überdüngungen der Agrar-Industrie verursachen das Problem. © Andreas Schilling, 

Nitrate im Wasser reduzieren

Sinnvolles Lösungsinstrument für die Problematik ist, nach Ansicht der Umweltverbände, eine sogenannte „Hoftorbilanz“. Anhand einer kompletten Input-Output-Bilanz aller Landwirtschafts-Betriebe sollen die Hauptverursacher von hohen Nitrat- und Phosphat-Überschüssen herausgefunden werden. Dadurch hätten ökologisch wirtschaftende Bauern, die Nährstoffe sinnvoll einsetzen, nichts zu befürchten. Dahingegen müssten Betriebe der Tierhaltungs-Industrie zu verstärktem Wasser- und Umweltschutz angehalten werden, um Nitrate im Wasser zu reduzieren. In einer deutschlandweiten Datenbank könnten sowohl Transporte von Nährstoffen aus Biogasanlagen und Tierfabriken, als auch importierte Gülle aus anderen Ländern registriert werden.

Wasser hat zu viele Nitrate

Überdüngung ist teuer

Die zusätzlichen Kosten, die bereits heute durch Überdüngungen der Agrar-Industrie entstehen, betragen jährlich um die 25 Milliarden Euro, um sauberes Trinkwasser zu gewährleisten. Träger dieser Kosten seien aber die Verbraucher und nicht diejenigen, die sie verursachen, führen die Umweltverbände an. Ein mangelhafter Wasserschutz in den letzten Jahren förderte die Industrialisierung der Landwirtschaft. Aus Tierfabriken gelangen Nährstoffe, wie beispielsweise Ammoniak, in die angrenzende Umwelt. Anrainer werden belastet und die Lebensräume gefährdeter Pflanzen- und Tierarten zerstört.
Und nicht nur an Land, auch im Meer können die zerstörerischen Auswirkungen von Agrar-Überdüngungen beobachtet werden. Belastungen durch Nährstoffe führten in der Ostsee zu einer Todeszone, welche mittlerweile ein Drittel des Meeresbodens dort ausmacht.

Wasser hat zu viele Nitrate

Düngeverordnung braucht Überarbeitung

Die bisher gültige Düngeverordnung bedarf einer dringenden Überarbeitung, sind sich die Umweltschutzorganisationen einig. Mit 10 Eckpunkten setzt man sich für die Novelle des Düngerechts ein, um Nitrate im Trinkwasser zu vermeiden. Neben der Hoftorbilanz, soll beispielsweise ein zu Viel an Dünger, Sanktionen nach sich ziehen. Mit einer sinnvollen Obergrenze für Nährstoffe will man die Belastung von Gewässern reduzieren. So soll die Wasserqualität wieder besser werden und das kühle Nass auch in Zukunft trinkbar bleiben.

Quelle: www.nabu.de, www.zeit.de, Bildquelle Flickr, Thinkstock ©-101-photo-, Autor: Kathrin Heiler