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Nachhaltige Mobilität

Nordhessen setzt auf Car-Sharing

Die Region Nordhessen hat das Konzept „Mobilfalt“ ins Leben gerufen und animiert die Bürger zu organisierten Fahrgemeinschaften. Und die Teilnehmer können damit auch noch ihre Fahrtkosten senken. Eine prima Idee, die hoffentlich Nachahmer findet.

Mobilität ist eines der großen Zukunftsthemen. Steigende Spritpreise und Sparmaßnahmen bei regionalen Verkehrsverbünden fordern neue Konzepte, damit Fahrten zu Arbeit, Einkaufen oder anderen Anlässen kein teures und aufwändiges Abenteuer werden.

Gerade ländliche Regionen haben vielfältige Probleme, die sich in den nächsten Jahren verschärfen werden. Immer mehr Menschen ziehen in die Städte, die Landbevölkerung wird weniger und älter. Das Einkommen sinkt und öffentliche Verkehrsverbände streichen die Fahrpläne zusammen. Immer mehr Ortschaften sind komplett abgeschnitten von Bus und Bahn. Mobilität wird zum Luxusgut.

Fahrten im Ein-Stunden-Takt

Die Region Nordhessen begegnet diesem Trend mit dem Konzept „Mobilfalt“. In Pilotregionen können Autofahrer zu Anbietern von Fahrten werden. Sie erhalten pro gefahrenen Kilometer 30 Cent erstattet. Egal ob Pendler, die täglich zur Arbeit fahren oder einmalige Touren zum Einkaufen oder Arztbesuch - jedes Angebot ist gern gesehen. Die Mitfahrer zahlten je nach Streckenlänge zwischen 1 und 2 Euro. Die Initiatoren wollen ein möglichst gleichmäßig getaktetes Fahrnetz anbieten, so dass jede Stunde eine geeignete Mitfahrmöglichkeit besteht. Anfangs erfolgt das Zusammentreffen zwischen Fahrer und Mitfahrer an den ÖPNV-Haltestellen, später sollen weitere Mobilfalt-Kontaktstellen hinzukommen. Die Organisation übernimmt der NNV (Nordhessischer Verkehrsbund). Falls keine privaten Fahrgelegenheiten zur Verfügung stehen übernehmen Taxen, Mietwagen oder Bürgerbusse den Transport.

Gestartet hat das Projekt am 19. April in den Pilotregionen Sontra/Nentershausen/Herleshausen, Witzenhausen im Werra-Meißner-Kreis und in Niedenstein im Schwalm-Eder-Kreis. Die Pilotphase soll zwei Jahre betragen und wird dabei von Wissenschaftlern begleitet. Interessierte werden in der Mobilitätszentrale im Bahnhof Eschwege mit weiteren Informationen versorgt.

Quelle: Detail Newsletter / Text: Peter Rensch