Die berühmtesten Quietscheentchen der Welt sind Meeresforscher
Friendly Floatees werden sie genannt, die fleißigsten Meeresforscher dieser Welt. Zwar sind sie klein von Statur, doch ihr Forscherherz ist riesig und ihre Ausdauer enorm. Die Rede ist von Quietscheentchen und anderen kleinen Gummifreunden, die seit 1992 die Weltmeere erforschen. Wie das geht und das dies wirklich wissenschaftlich ist, lesen Sie hier.
Friendly Floatees werden die kleinen Quietcheentchen genannt, die seit 1992 nach einem Schiffsunglück in den Weltmeeren herumschwimmen. Sie zeigen Meeresforschern wie die Oberflächenströmung verläuft. Foto: (c) Thinkstock
Curtis Ebbesmeyer heißt der US-amerikanische Ozeanograf, der wirklich Meeresforschung mittels Quietscheentchen betreibt. Der Hintergrund: 1992 verlor ein Frachter auf halbem Weg von Hongkong in die USA in schwerer See drei Container, die gelbe Quietcheentchen, grüne Frösche, blaue Schildkröten und rote Biber enthielten. Waren die kleinen Gummitierchen eigentlich dazu bestimmt, dass sie Kleinkindern die Zeit in der Badewanne versüßen, so hatten die 28.800 über Bord gegangenen Tierchen urplötzlich eine andere Bestimmung: Sie dienten Ebbesmeyer zur Erforschung der Meeresströmung, als Friendly Floatees, was so viel heißt wie die freundliche kleine Schwimmer.
Forschung mit Quietscheentchen und die sensationellen Ergebnisse
Die ins Meer gestürzten Friendly Floatees wurden schon wenige Monate später zu hunderten in Alaska angespült. Andere Friendly Floatees gelangten später wieder nach Japan, erreichten sogar die Küste von Australien. Auf dem Weg in den Südpazifik wurden wieder andere nach Südamerika gespült. Der Grund sind die in diesem Gebiet des Pazifiks zu findenden Oberflächen-Meeresströmungen, denen die Gummitierchen schwimmenderweise folgten.
Der Clou war aber, dass die Forscher erst acht Jahre später Friendly Floatees an der Küste Maines fanden, ein paar Jahre später, 2003 und 2007, sogar in Großbritannien. Auch diese Reiseroute sei zu erklären. Denn die freundlichen Tierchen wurden danke der Meeresströmung durch die nördlich von Alaska liegende Beringstraße getrieben und froren im Polareis ein. Da sich diese Eismassen aber über die Jahre bewegen, kamen die Friendly Floatees fünf, sechs Jahre später jenseits des Polarkreises wieder zum Vorschein, tauten wieder auf und wurden dort von den herrschenden Meeresströmungen erfasst. Von diesr Geschichte fasziniert, entstanden auf Basis dieser Beobachtungen sogar ein Kinder-Theaterstück und mehrere Bücher.
Übrigens wurden alle angelandeten Quietschentchen aus dem Meer gefischt, um zumindest in diesem kleinen Maße etwas gegen die Vermüllung der Meere zu tun.
Warum die freundliche Quietscheentchen sogar ein Zeichen für den Frieden sein können, lesen Sie hier.
Quelle: Wikipedia, Text: Jürgen Rösemeier