(c) Rob Mulholland
Spuren vergessener Zivilisation, künstlerisch in Szene gesetzt
Der Mensch und sein Einfluss auf die Umwelt, das ist eines der zentralen Themen des schottischen Künstlers Rob Mulholland. So auch bei einem einzigartigen Skulpturenprojekt in einem Wald im Herzen Schottlands, eine Region, die durch Rob Roy oder die Königin von Schottland berühmt wurde. «Ich sehe Dich, ich sehe Dich nicht» - kaum ein Spruch beschreibt diese nachhaltigen Kunstwerke besser.
Man sieht sie, man sieht sie nicht: Die aus reflextierendem Plexiglas gefertigen Skulpturen ändern die Wahrnehmung der Umwelt nachhaltig. (c) emacp
Rob Mulholland ist einer der angesehensten Künstler Schottlands. In einem Wald bei Aberfoyle installiert er nun eine Gruppe aus sechs Skulpturen, die an vergangenen Tage erinnern soll. Der heutige Wald wurde nach dem 2. Weltkrieg zum Wiedraufbau des Landes mit schnellwachsenden Bäumen gepflanzt. Die damaligen Bewohner, Kleinpächter und Schafzüchter, wurden umgesiedelt, um diesen Wald umzusetzen. Mulhollands Credo, der Mensch und sein Einfluss auf die Natur, verarbeitete der Künstler hier durch die Installation vermeintlich unsichtbarer Figuren. So wie einst die armen Pächter die Umwelt beeinflussten, beeinflusst nun die Natur dieses Kunstwerk.
Geformt aus reflektierendem Plexiglas und 2,6 Meter hoch, spiegeln die je drei Männer- und Frauenfiguren je nach Lichteinfall und Blickwinkel den sie umgebenden Wald. Wie beeinflusst der Mensch die Natur, wie die Natur die Überreste des Menschen und welche Spuren sind heute noch von Menschen in der Natur zu sehen? Nur noch zu erahnen ist die Einflussnahme des Menschen auf die Natur und nur noch schemenhaft ist dadurch der Mensch in diesem Wald zu erkennen.
Diese nachhaltige Symbolik begeistert die Betrachter. Daher kommen jährlich mehr als 250.000 Besucher, um diese aussagekräftigen Skulpturen und ihre Wirkung selbst zu erfahren. Cineasten und Fans des Science-Fiction-Film-Genres fühlen sich an den Film Predator aus dem Jahre 1987 und seinen nicht, oder nur schemenhaft, wie eine Reflexion der Natur erkennbaren Hauptprotagonisten erinnert.
Der Mensch verschwindet in der Natur, die Natur lässt die Spuren der Menschen allmählich schwinden, wenn sie in Ruhe gelassen – ein ökologisches Wunschdenken, künstlerisch von Rob Mulholland im schottischen Aberfoyle umgesetzt.
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Quelle: Rob Mulholland, Text: Jürgen Rösemeier
- London