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Spuren der Eiszeit

Mainzer Naturschutzgebiet mit seltener Flora und Fauna

Der Große Sand ist ein rund 70 Hektar großes Sanddünengebiet am Westrand von Mainz. Die außergewöhnliche Naturlandschaft mit seiner seltenen Steppenvegetation ist zwar ein kleines, aber botanisch und geoökologisch weit über die Mainzer Stadtgrenzen hinaus bedeutsames Naturschutzgebiet. 

Der große Sand: Einer der größten Sanddünnen in Deutschland © Fritz Geller-Grimm (CC-BY-SA 3.0)

Der große Sand: Einer der größten Sanddünnen in Deutschland © Fritz Geller-Grimm (CC-BY-SA 3.0)

Das Mainzer Naturschutzgebiet lädt durch seinen Informationspfad zum Wandern und Naturentdecken ein. An den großen, ideal in die Landschaft eingepassten Auskunftstafeln können sich Naturfreunde über Besonderheiten des Landstrichs, über seine seltene Flora und Fauna, sein Klima sowie über seine Entstehungsgeschichte informieren. Eine Wanderung auf dem Informationspfad bedeutet eine Entdeckungstour durch eine Steppenlandschaft, die nach der letzten Eiszeit entstanden ist. Der Informationspfad wurde im Rahmen des EU-LIFE Naturschutzprojekts „Wiederherstellung und Erhalt von Trockenrasen in Rheinland-Pfalz“ unter der Leitung der Stiftung „Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz“ angelegt. Das Naturschutzgebiet befindet sich zwischen den Stadtteilen Gonsenheim und Mombach und erstreckt sich bis an die Rheinauen.

Heimat für teilweise vom Aussterben bedrohte Tierwelt

Das Binnendünengebiet „Großer Sand“ entstand nach der letzten Eiszeit (Würmglazial) und der ersten Wiederbesiedlung durch Steppenpflanzen vor  über  12.000 Jahren. Auf dem trockenen, leicht erwärmbaren, nährstoffarmen Boden wachsen noch für diese Epoche typische Steppenpflanzen, die ansonsten lediglich im Mittelmeerraum sowie in asiatischen und  südosteuropäischen Steppengebieten vorkommen. Es ist das einzige mitteleuropäische Areal, in dem diese Besonderheit, bedingt durch außergewöhnliche lokale Gegebenheiten, erhalten geblieben ist, und ist daher von überregionaler Bedeutung. Im Großen Sand finden sich viele seltene, zum Teil vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen, die sonst deutschlandweit nur noch in wenigen Exemplaren vorkommen. Zahlreiche dieser Pflanzen stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Direkt angrenzend liegt das größte, zusammenhängende Waldgebiet Rheinhessens, der Lennebergwald. Der  etwa 700 Hektar große Wald steht ebenfalls unter Naturschutz und beheimatet zum Teil die gleiche Flora und Fauna.  Das Mainzer Naturschutzgebiet ist daher ein ideales Ausflugsziel für naturinteressierte Familien, die sich auf eine kleine Zeitreise begeben wollen sowie für alle Naturfreunde, die sich an der Schönheit der seltenen Steppenlandschaft und seiner Flora und Fauna erfreuen wollen.

Petition zum Erhalt des Mainzer Sand jetzt: UNTERSCHREIBEN

Quelle: Landeshauptstadt Mainz
Text: Vera Konersmann