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Nachhaltige Architektur: Im Restaurant Kinoya treffen sich Moderne & japanische Tradition
Ein Kinoya ist ein Ort in Japan, wo sich Menschen treffen, um gemeinsam Sake zu trinken, sich zu unterhalten und vom Alltag abzuschalten. Der Innenarchitekt Jean de Lessard hat in Montreal ein Kinoya entworfen, das Tradition und moderne Architektur verbindet.
Moderne Architektur greift auf innovative Techniken zurück, richtet sich jedoch nicht selten nach traditionellen Überlieferungen der Baukunst. So orientieren sich das Restaurant und die Bar Kinoya, die Jean de Lessard entworfen hat, nach Ästhetik und Funktion des japanischen Izakaya, bei dem es sich um einen informellen Ort handelt, wo sich Menschen im Japan zum Trinken und Kommunizieren treffen. Beim Design wurde auf eine Transformation zwischen Intimität und Kommunikation geachtet. Ein Ort für Sozialisation und Stressbewältigung schuf der Künstler mit diesem Objekt, das durch eine sanfte Beleuchtung für eine Wohlfühlatmosphäre sorgt.
Barfeeling mit Japanambiente ©Nachhaltige Architektur trifft auf japanische Tradition. © Adrien Williams/V2com
Holz dämpft die Umgebungsgeräusche
Zudem sorgt das Baumaterial Holz für natürliche Gerüche, die sich mit den Aromen der köstlichen Speisen vermischen. Eine besondere Verarbeitung der Holzoberflächen leitet die Schallwellen ab und dämpft die Umgebungsgeräusche. Das Holz stammt von alten Scheunen und umfasst eine Fläche von 4.500 Quadratmetern.
Der städtische Charakter wird durch Zeichnungen und Graffitis erzeugt und Kakemono Banner verstecken, ganz nach japanischer Tradition den Blick zur Straße.
Feinarbeit bis ins Detail ©Barfeeling mit Japanambiente ©Nachhaltige Architektur trifft auf japanische Tradition. © Adrien Williams/V2com
Der Schöpfer verband beim Entwurf Einfachheit mit komplizierter Geometrie und entwarf eine Box, die an die Gelenke einer Schlange erinnert. Die Box ist ein Rückzugsort, der zum Pausenraum werden kann, um sich von der Außenwelt zurückzuziehen. Ein weiterer Raum kann für Events, Geschäftstreffen und Partys genutzt werden. Der Architekt wählte hierfür bewusst bedrückende und aggressive Designelemente und der Höhenunterschied von vier bis fünf Meter zwischen der vorderen und hinteren Decke erzeugt eine Kokonwirkung.
Eingerichtet ist das Kinoya nach einem ungehobelten Tavernen-Stil. Möbel und Beleuchtung stammen von alten Kinoya aus Japan.
Quelle: http://delessard.com/
Text: Ulrike Rensch
Bilder: Adrien Williams/V2com
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