Das Angebot an Gartengeräten ist groß im Baumarkt, doch nicht jedes davon wird wirklich gebraucht. Welche Geräte sinnvoll sind und wie sie richtig gepflegt werden. (c) Thinkstockphotos
Die wichtigsten Gartengeräte und deren Pflege, ein Überblick
Das Frühjahr steht vor der Tür und bald legen Hobbygärtner wieder richtig mit der Gartenarbeit los. Leichter wird es mit gut gepflegten und sinnvollen Gartengeräten. Das sorgt für eine längere Lebensdauer und erleichtert die Arbeit. Wie einfach aber sinnvoll die Pflege ist und die wichtigsten Gartengeräte im Überblick.
„Wenn Du ein Gärtchen hast und eine Bibliothek, dann wird es Dir an nichts fehlen“ wusste bereits der alte Cicero. Im Gegensatz zu Bibliothek macht ein Gärtchen allerdings Arbeit. Richtig gepflegt, geht die Arbeit mit diesen Geräten leichter. Manchmal sogar rückenschonender.
Gartengeräte pflegen
Zu allererst gilt es, sofern noch nicht geschehen, die vorhandenen Gartengeräte wieder auf Vordermann zu bringen. Dadurch halten die Geräte wesentlich länger und die Arbeit mit diesen wird erleichtert. Garten- und Heckenscheren können jetzt mit einfachem Seifenwasser gereinigt und mit Öl geschützt und leichtgängiger gemacht werden. Insbesondere wenn kranke Pflanzenteile hiermit im Herbst geschnitten wurden, ist die Reinigung sehr ratsam, da Krankheitserreger wie Pilze, Mehltau und Co. noch an den Geräten haften können. Alte Klingen sollten nun ausgetauscht oder geschärft werden. Letzteres erfordert etwas Geschick und geschieht mit einem Schleifstein, der entlang der Schnittkante geführt wird. Anschließend bewegliche Teile an der Gartenschere etwas ölen. Lockere Klingen gegebenenfalls etwas nachziehen.
Auch Spaten und andere Gartengeräte freuen sich darüber, mit etwas Öl auf einem alten Tuch eingerieben zu werden. Insbesondere wenn sich der erste Rost zeigt.
Die wichtigsten Gartengeräte für eine effektive Gartenarbeit
Es kann nun in der kalten Jahreszeit sinnvoll sein, die Ausstattung an Geräten nun zu überprüfen und sich das eine oder andere Werkzeug für die Gartenarbeit zuzulegen. Zur Grundausstattung für jeden Gärtner sollte eine gute Gartenschere gehören. Sie ist hilfreich für den Schnitt bis zur Ernte. Es gibt sie in verschiedenen Größen. Tipp: Jeder sollte eine Gartenschere vor dem Kauf ausprobieren, denn für kleinere Frauenhände kann das eine oder andere Modell schnell zu lange Griffe haben. Dann tut sich Frau mit dem Schnitt häufig schwer. Zudem gibt es zwei verschiedene Schnitttypen. Zum einen die Ambossklinge, bei der eine Klinge auf ein stumpfes Gegenstück trifft sowie die Bypassklingen, die aneinander vorbeigeführt werden. Letztes System ermöglicht einen meist leichteren, vor allem aber exakteren Schnitt, bei dem noch dazu zartere Äste sauber geschnitten und weniger gequetscht wie beim Ambosssystem. Ein Klassiker in der Bypasstechnik ist die seit Jahrzehnten erhältliche Schere mit den roten Griffen von Felco.
Gerade im Winter hat so manches Gartengerät Rost angesetzt und die Gartenschere ist stumpf von der letzten Saison. Werden die Gerätschaften richtig gepflegt, dann halten sie nahezu ein Leben lang. (c) Thinkstockphotos
Ebenfalls wichtig sind eine Handschaufel und ein stabiler Spaten. Mit der Handschaufel können viele Arbeiten im Garten erledigt werden, vom Befüllen von Blumentöpfen bis hin zum Ausheben von Pflanzlöchern. Der Spaten dient zum Aus- und Umgraben, zum Umsetzen oder Teilen größerer Pflanzen. Spaten sind übrigens in verschiedenen Längen erhältlich. Als Faustregel für die Länge gilt, dass der Spaten etwa bis auf Brustbeinhöhe gehen sollte. Dann ist rückenschonendes Arbeiten gewährleistet.
Sinnvoll ist auch eine Schaufel wie man sie vom Bau kennt. Mit dieser kann Kompost umgeschichtet oder größere Mengen Sand oder Erde bewegt werden. Der Fachmann entfernt damit sogar Wildkräuter oder Gräser, die sich gerne am Straßenrand oder Wegen in den Fugen breit machen. Eine Grabgabel ist sehr hilfreich zur Lockerung von Böden, zum wurzelschonenden Ausgraben so mancher Staude und tiefwurzelnder Wildkräuter. Englische Landschaftsgärtner in den herrschaftlichen Parks setzen im Kampf gegen Wildkräuter oder Gras, welches dort wächst, wo es nicht hingehört, auf eine kleine handliche Grabgabel mit kurzem Stiel. Mit ihnen kann der Gärtner ungewünschtes Grün selbst auf engstem Raum lockern und leichter entfernen.
Zudem leisten eine Harke und ein einzinkiger Sauzahn wertvolle Arbeit bei der Bodenlockerung selbst auf kleinstem Raum. Letzterer ist besonders im biologisch-ökologisch Landbau beliebt. Auch die Ziehhacke ist traditionell ein guter Bodenlockerer, mit dem sich flachwurzelnde Wildkräuter gut entfernen lassen. Selbst in kleineren Gärten leistet eine Schubkarre manch gute Dienste. Mit ihr lässt sich in der Pflanzzeit hervorragend die schwere Blumenerde bewegen und im Herbst so manche Dekoration, Laub oder Schnittgut rückenschonend fortbewegen.
Zudem leistet ein Universalmesser gute Dienste bei allerlei Gartenarbeiten wie dem Ernten. Tipp: Pflücksalat besser wirklich nur pflücken, dann hält er länger und wird an der Schnittstelle nicht braun. Empfehlenswert ist es, nicht unbedingt am Geld bei Gartengeräten zu sparen. Das macht sich bei der Lebensdauer mehr als bezahlt. Grabwerkzeuge beispielsweise aus geschmiedetem Material mit nahtlos verarbeitetem Metallschaft sind zwar etwas teurer als einfachere Modelle, doch die Investition lohnt sich. Viele Gartengeräte, die einen Holzgriff oder –Stiel haben gibt es übrigens mit FSC-zertifiziertem Holz. Das ist in aller Regel auf dem Stiel vermerkt.
Tipp für Pflanztöpfe
Auch Pflanzgefäßen sollte sich der Hobbygärtner nun widmen. Sie sollten zumindest aus- und abgebürstet werden, um alte Erde oder Ablagerungen zu entfernen. Waren vorher kranke Pflanzen in den Gefäßen – etwa im Herbst, zum Beispiel mit Mehltau befallene Sommerblüher – dann ist es ratsam diese mit warmem Seifenwasser zu reinigen und anschließend gründlich auszuspülen.
Apropos Pflanztöpfe: Pflanztische leisten wirklich gute Dienste beim Ein- oder Umtopfen und dienen der Aufbewahrung von allerlei Gartenutensilien. Zudem wird mit ihnen bei dieser Arbeit der Rücken geschont. Und ist die Pflanzzeit vorbei dann dient der Pflanztisch sehr gut als Ablage oder Blumenbank. Selbst als Beistelltisch beim Grillen kann er nützlich sein. Tipp: Einen Pflanztisch mit verzinkter Oberfläche kaufen. Diese ist wasserfest und lässt sich im Handumdrehen reinigen.
Text: Jürgen Rösemeier