Nach getaner Gartenarbeit heißt es: Zurücklehnen und entspannen. Wie die Gartenarbeit im Juli schnell und effektiv ist, die wichtigsten Tipps. (c) Thinkstockphotos
Es grünt so grün. Gartentipps für den Monat Juli
Im Juli heißt es im Garten und auf dem Balkon die volle Blütenpracht zu genießen, sie zu hegen und zu pflegen und leckeres Gemüse zu ernten. Auch viele Früchte sind jetzt reif und bereichern unseren Speiseplan. Doch, es sollte auch gedüngt werden und die Pflanzen benötigen nun viel Wasser. Und: wie Sie Ihre Tomaten schützen.
Nicht nur die Menschen genießen nun die hoffentlich anhaltenden, warmen Temperaturen. Auch die Pflanzen freuen sich darüber und zeigen es mit üppigem Wuchs und toller Blütenpracht. Öfterblühende Rosen beispielsweise begrüßen nun den ersten Rückschnitt, drei bis vier Blätter genügt schon, und freuen sich über eine Düngergabe.
Leider sind bei sommerlichen Temperaturen auch viele Schädlinge unterwegs und Krankheiten wie Kraut- und Braunfäule oder Mehltau sind gerade bei feuchterem Wetter unbeliebte Nebenwirkungen an vielen Pflanzen. Ein natürliches Mittel im Ziergarten ist das Gießen oder Besprühen bei Mehltau mit Ackerschachtelhalmbrühe. Dieser kann frisch am Wegesrand geerntet werden oder aus Trockensubstrat aus dem Handel hergestellt werden. Entweder wird ein Kilo frischer Ackerschachtelhalm oder 150 Gramm getrocknetes Kraut benötigt, welches mit 10 Litern Wasser für zwei bis drei Tage angesetzt wird. Die entstandene Brühe wird fünffach verdünnt und mehrmals hintereinander gesprüht oder gegossen. Dies ist nicht nur eine wirkungsvolle, umweltfreundliche Maßnahme gegen Mehltau, sondern auch gegen Rosenrost. Letzterer kann im Anfangsstadium gebremst werden, in dem alle befallenen Blätter abgezupft werden. Präventiv: Die Rosen immer von unten gießen und vermeiden, dass die Blätter nass werden.
In vielen Regionen ist es bis dato recht trocken und die Krautfäule insbesondere an Tomaten ist für viele Hobbygärtner kein Thema. Um die Erkrankung der beliebten Früchte zu vermeiden, gilt auch hier: Immer von unten gießen. Auch die unteren Seitentriebe sollten ausgebrochen werden. Sie rauben der Pflanze nur unnötig Energie und sind die ersten, die mit Kraut- und Braunfäule erkranken können. Ist es doch einmal der Fall das die Tomaten erkranken, dann sollten die kranken Blätter sofort entfernt werden. Mehr zur Tomatenpflege lesen Sie hier.
Wirksam gegen Blattläuse sind deren natürliche Feinde, die Marienkäfer und deren Larven. Forscher der Uni Würzburg haben bewiesen, dass Chemie gegen diese und andere Schädlinge in der Landwirtschaft wie dem Garten eher der Artenvielfalt und damit dem natürlichen Gleichgewicht schadet (mehr dazu lesen Sie hier). Wer also mit Blattläusen im Garten und auf dem Balkon kämpft, sollte die Arbeit den Marienkäfern überlassen. Diese kommen in einem natürlich bewirtschafteten Garten meist von selbst. Wenn nicht, gibt es auch im Handel die Möglichkeit, die kleinen Schädlingsbekämpfer zu bestellen. Mehr zur natürlichen Schädlingsbekämpfung.
Der Juligarten wie der -Balkon begeistern durch eine üppige Blütenvielfalt. (c) Thinkstockphotos
Weiterhin gilt es im Juligarten ausgiebig zu wässern. Lieber seltener, dafür ausgiebig. Hilfreich ist es, die Erdoberfläche regelmäßig zu lockern. Das schränkt nicht nur den Unkraut- beziehungsweise Wildkräuterwuchs ein und macht die Erde aufnahmefähiger. Viele Pflanzen wie Rosen, aber auch der Rasen, freuen sich nun auf eine Düngergabe. Bei ersteren ist die Julidüngung gleichzeitig die letzte. Der Grund: Das dadurch austreibende, neue Holz ist im Winter noch zu grün, um kalte Temperaturen zu überleben.
Im Nutzgarten kann nun viel geerntet werden. Sorgen Sie jetzt rechtzeitig für „Nachwuchs“ im Salatbeet, um kontinuierlich frischen Salat aus der eigenen Ernte zu genießen. Wer gerne Kraut oder Kohl isst, kann noch bis Mitte, Ende des Monats Juli seine Lieblingssorten aussäen. Ein Tipp zu Saatgut: Sparen Sie nicht an der falschen Stelle und benutzen altes Saatgut. Zwar kann man auf feuchtem Papier einen Keimtest an einem warmen Ort machen, doch, besser ist es, jährlich neues Saatgut zu kaufen, um garantiert eine reiche Ernte zu erzielen. Und noch ein Tipp: Saatgut nie austrocknen lassen, sonst wird der Keimprozess unterbrochen. Ist es zu feucht durch Dauerregen oder das Gießen und faulen die Zucchini bereits in jungem Stadium? Dann legen Sie Stroh unter die Pflanze. Das verhindert, dass die Früchte ständigen Kontakt mit der feuchten Erde haben.
Ziersträucher wie Buchs und Thuja vertragen nun einen leichten Formschnitt und auch der Rasen benötigt einen regelmäßigen Schnitt. Tipp für den Buchs-Schnitt: Am besten an trüben Tagen schneiden, und keinesfalls bei praller Sonne. Denn dann verbrennen die angeschnittenen Blätter und werden unansehnlich braun. Beim Rasenmähen heißt es aber Vorsicht: Nicht zu tief schneiden bei den hohen Temperaturen. Und ist die Schnittlänge nicht allzu groß, dann kann der Schnitt als Mulch und natürlicher Dünger auf der Rasenfläche liegenbleiben. Doch auch die Blumenbeete freuen sich darüber. Übrigens: Viel Arbeit sparen Sie sich beispielsweise mit einem solargetriebenen Mähroboter. Dann bleibt mehr Zeit, um in der freie Zeit im Garten zu entspannen.
Schließlich heißt es, die ersten Kräuter für den Winter zu trocknen. Einfach abschneiden und an einem luftigen Ort aufhängen und trocknen lassen. Doch auch frisch verarbeitet, sind Kräuter und Heilpflanzen eine natürliche Kosmetik und sanfte Medizin, wie die frische Minze oder Ringelblumen beweisen.
Text: Jürgen Rösemeier
- Garten