Das sind die Gewinner des Bundespreis ecodesign 2017
Zukunftsweisende Konzepte, nachhaltige Produkte und ein tolles Design – ja, es ist wieder soweit: der Bundespreis ecodesign 2017 wurde am 27. November in Berlin verliehen und wir haben die Gewinner für euch!
Der Bundespreis Ecodesign zeichnet nachhaltige und herausragend gestaltete Produkte, Dienstleistungen und Konzepte aus. Unternehmen aller Branchen und Größen, Startups, Marktführer, lokale Anbieter, sowie Studierende konnten auch in diesem Jahr wieder teilnehmen und innovative Lösungen einreichen.
Bereits seit 2012 loben das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt den Preis in Kooperation mit dem Internationalen Design Zentrum in Berlin gemeinsam aus. In den vier Kategorien Produkt, Service, Konzept und Nachwuchs sind die Teilnehmer gegeneinander angetreten. Dabei standen der Innovationsgehalt, die Gestaltungsqualität und Umwelteigenschaften bei der Bewertung im Vordergrund. Auch die Auswirkungen auf die Alltagskultur und das Verbraucherverhalten wurden berücksichtigt. Das sind die Gewinner!
Kategorie Produkt
In der Wettbewerbskategorie Produkt konnten Produkte, die auf dem deutschen Markt erhältlich sind und Prototypen mit Marktreife, deren Einführung auf dem deutschen Markt in absehbarer Zeit geplant sind, eingereicht werden. In diesem Jahr haben gleich drei Nominierte in der Kategorie „Produkt“ gewonnen.
LED-Strahler C1-mini-HC
Der LED-Strahler C1-mini-HC von der Firma „corporate friends“ ist insbesondere für die flexible Beleuchtung von Vitrinen im Museums-, Messe- und Ladenbau konzipiert. Mittels eines Magnetkugelgelenks und einer magnetischen Befestigung lässt er sich werkzeuglos ausrichten und frei auf der Stromschiene platzieren. Jeder Strahler ist einzeln über einen Magnetsensor dimmbar. Der eingestellte Wert wird gespeichert und bleibt nach Stromausfall erhalten.
Geschirrspüler G 6000 EcoFlex
Die Geschirrspüler G 6000 EcoFlex der Firma „Miele & Cie. KG“ verbinden sehr gute ökologische Werte mit technischen und gestalterischen Innovationen. Neu eingesetzte Materialien und eine durchdachte Gestaltung ermöglichen eine ideale Positionierung für die schonende Reinigung und Trocknung von Stielgläsern. Ein Wärmespeicher trägt zur deutlichen Reduktion des Energieverbrauchs bei. Die verwendeten Materialien weisen eine hohe Recyclingfähigkeit auf, Verbundstoffe werden weitestgehend vermieden. Zudem sind die Geräte auf eine Lebensdauer von mindestens 20 Jahren getestet.
Natascha von Hirschhausen – Design. Mode. Ethik.
Für ihre Modekollektion „Natascha von Hirschhausen – Design.Mode.Ethik“ verwendet die Designerin ausschließlich IVN Best und GOTS zertifizierte Materialien, Plastik wird in allen Komponenten vermieden. Die Kleidung wird lokal in Berlin produziert, die Fertigung erfolgt auf Bestellung. So werden Transportwege und Überproduktion vermieden. Besondere Schnitttechniken reduzieren zudem den Verschnitt auf nur ein Prozent. Die innovativen, größenübergreifenden Schnitte sind saisonunabhängig, Reparaturen werden kostenfrei garantiert.
Kategorie Service
In der Wettbewerbskategorie Service konnten Dienstleistungen und Systemlösungen, die auf dem deutschen Markt angeboten werden, eingereicht werden. Gewonnen haben dieses Jahr gleich zwei Bewerber in der Kategorie „Service“.
Bundesweites Vergleichsportal zu Reparaturlösungen/ Vergleichsportal kaputt.de
Auf kaputt.de kann nach Selbst- und Fremdreparaturlösungen für defekte Elektrogeräte (derzeit: Smartphones, Kaffeevollautomaten) gesucht werden. Anhand nutzergenerierter Parameter empfiehlt das Online-Vergleichsportal Reparaturvideos und Ersatzteilhändler, lokale Reparateure sowie Alternativen zur Reparatur, wie Secondhand-Kauf, Miete, Verkauf oder Recycling eines Gerätes. Die Reparaturempfehlungen tragen zu einer Verlängerung der Lebens- und Nutzungszeit von Elektrogeräten bei und bieten Alternativen zum Neukauf.
Too Good To Go – Teller statt Tonne
„Too Good To Go“ ist eine App zur Lebensmittelrettung. Sie ermöglicht gastronomischen Betrieben, übrig gebliebene Speisen zu einem vergünstigten Preis an Selbstabholer zu verkaufen. So müssen Restaurants, Cafés, Supermärkte und Hotels Lebensmittel, die noch gut sind, nicht entsorgen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher kommen in den Genuss einer preiswerten Mahlzeit und lernen neue Läden in ihrer Umgebung kennen. Wertvolle Ressourcen werden geschont: Mit rund zwei Millionen geretteten Mahlzeiten wurde bereits ein erster Meilenstein erreicht.
Kategorie Konzept
In der Wettbewerbskategorie Konzept konnten zukunftsweisende Konzepte, Studien und Modellprojekte eingereicht werden.
Baubotanik
Der Ansatz der „Baubotanik“ von Prof. Dr. Ferdinand Ludwig verknüpft biologische und konstruktive Prinzipien zu einem architektonischen Konzept. Bäume werden mit technischen Konstruktionselementen verbunden. Mit zunehmender Größe und Stabilität der Pflanzen entstehen lebende Bauwerke. Anfangs teilweise notwendige Hilfskonstruktionen können dann zurückgebaut werden. Neben der besonderen Aufenthaltsqualität kann das Projekt einen Beitrag zum Stadtklima leisten und zeigt Potentiale der ökologischen und räumlichen Nutzung von Pflanzen in Architektur sowie Stadtplanung auf.
Kategorie Nachwuchs
Für den Nachwuchspreis konnten sich Studierende sowie Absolvent/-innen bewerben. Der Studienabschluss durfte dabei nicht länger als drei Jahre zurückliegen.
DfC x JNJ Curated Circularity – Designed for Infinity
Die Modekollektion „DfC x JNJ“ der Designerin Ina Budde überzeugt nicht nur durch das konsequent auf Kreislauffähigkeit ausgerichtete Design, sondern auch durch intelligente Kommunikationslösungen und das zugrunde liegende EXTENDED CLOSED LOOP Modell. Ziel ist eine bessere Vernetzung innerhalb der Modewirtschaft sowie der Ausbau von Rückgabestrukturen und Angeboten zur Mehrfachnutzung. Jedes Kleidungsstück der Kollektion ist mit einem scanbaren Label versehen, das u.a. die Materialzusammensetzung für Kunden und Recyclingunternehmen sichtbar macht sowie über Leasing- und Rückgabemöglichkeiten informiert.
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Quellen: Bundespreis ecodesign, Bilder: Bundespreis ecodesign, Text: Meike Riebe