Die Möbel- und Einrichtungstrends 2013 gehen weiter Richtung Natürlichkeit. Auch bei den Farben, die von der Natur inspiriert sind wie dieses angenehme Blattgrün. Wlche Trends es noch gibt - einige Beispiele in der Bildergalerie. (c) Thinkstockphotos
Wohntrends 2013: Das ist angesagt für ein gemütlich-gesundes Zuhause
Was ist angesagt in 2013 und welches Lieblingsstück wird vielleicht für die eine oder den anderen zum Must-Have in der guten Stube? Vintage Style und Recycling-Möbel werden auf jeden Fall an Beliebtheit zunehmen, denn nicht nur Designer haben diesen Trend entdeckt. Immer mehr Verbraucher richten sich mit unbehandelten Massivholzmöbeln selbst im Bad ein. Und an den Wänden wird es jetzt ruhiger mit Chocolate oder Leaf.
Generell setzt der Deutsche vermehrt auf Qualität und Langlebigkeit. Auch die Gesundheit und Behaglichkeit soll nicht zu kurz kommen. Laut einer Umfrage für die Zeitschrift „Das Haus“ steht bei den Deutschen besonders gesundes Wohnen hoch im Kurs: So verstehen 77 Prozent der Befragten unter gesundem Wohnen das Vorhandensein natürlicher Materialien, für 72 Prozent bedeutet es Ruhe vor Allergieerregern und 65 Prozent verbinden damit saubere und frische Luft im Raum. „Dieser Trend setzt sich im Wohnbereich moderner Lebensräume fort. Viele Einrichter greifen heute bevorzugt zu Möbeln aus massivem Holz, denn das Naturmaterial ist atmungsaktiv, verbessert die Luftqualität und es ist ein Segen für Allergiker“, erklärt Dr. Lucas Heumann, Vorsitzender der Initiative Pro Massivholz.
Dabei ist der Verbraucher heute nicht mehr auf das Schlafzimmer oder das Wohnzimmer begrenzt. Denn mit Laminat überzogene Sperrholzmöbel verschwinden mehr und mehr aus dem deutschen Bäderallerlei und Massivholzmöbel halten Einzug.
Massivholz: Behaglichkeit in Küche und Bad
Mittlerweile machen sich immer mehr Menschen die natürlich-gemütliche Optik von Holz zu Nutze, um dem heimischen Badezimmer einen wohnlichen Charakter einzuhauchen. Generell ist das Bad mehr und mehr zur Wohlfühloase für viele geworden, das statt kühles Flair Geborgenheit und Wärme ausstrahlt. Nebenbei sorgen Möbel aus massivem Holz für ein angenehmes Raumklima, denn das Holz nimmt den beim Duschen oder Baden entstehenden Wasserdampf teilweise auf und reguliert damit die Luftfeuchtigkeit.
Massivholzmöbel, einst mit einem negativen Ökoimage behaftet, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Sie sind formschön im Design und sorgen für ein wohngesundes Raumklima. (c) Initiative Pro Massivholz
Doch gerade in feuchten Räumen spielt die Qualität der Einrichtung eine besonders große Rolle. Massivholzmöbel sind hier eine gute Wahl, denn Holz ist wasserfest, temperaturbeständig und pflegeleicht. „Wird das Bad regelmäßig gelüftet und richtig beheizt, vertragen Möbel aus Massivholz dauerhaft erhöhte Luftfeuchtigkeit, Wasserdampf und sogar Spritzwasser“, sagt Möbelexperte Ruf. Besondere Holzschutzmittel sind bei der Verwendung von hochwertigen Massivhölzern im Bad nicht erforderlich, eine schützende Behandlung mit natürlichen Ölen oder Wachsen ist empfehlenswert.
Upcycling und Recycling: Vom Sperrmüllmöbel zum Designerstück
Lange wurde der Begriff Recycling-Möbel mit den Sperrmüll-Sammelstücken in einer Studentenbude gleichgesetzt. Doch, diese Zeiten sind längst vorbei. Recycling alter Möbelstücke oder -Elemente und Upcycling werden auch nächstes Jahr im Trend sein. Ganz gleich, ob aus der kleinen innovativen Hinterhofwerkstatt oder im Designershop.
Gerne wird heute auch mit altem Holz gearbeitet. Der 700 Jahre alte Balken eines Hauses oder das 200 Jahre alte Holz aus einer Scheune – Kreative finden immer mehr Möglichkeiten, haben immer mehr Ideen, um Altes in neuem Glanz erscheinen zu lassen.
Natürlich und nachhaltig: Dezente Wandgestaltung und Accessoires
Eine besonders nachhaltige Erfindung sind die formschönen, für drinnen und draußen geeigneten Übertöpfe der Werderschen Manufaktur Scheeg. Ein besonderes Recyclingmaterial, sho:shee genannt, macht Plastikmüll und pulverisierte Walnussschalen zum einmaligen Wohnaccessoire. (c) Manufaktur Scheeg
Macaroon, Chestnut, Leaf oder Chocolate heißen die warmen, unaufdringlichen Farben für das neue Interieur. Erdige und natürlich Farben sind im Trend und selbst grau kehrt an die Wände zurück. Aber auch matte Oberflächen werden immer beliebter, beispielsweise aus natürlichem und die Raumluft verbessernden Kalkputz. Dies kann mit kräftigen Grün- oder Blaunuancen in unterschiedlicher Intensität kombiniert werden; selbst ein frisches zitronengelb ist nicht tabu und sorgt für eine fröhlich stimmende, unbeschwerte Wohnatmosphäre.
Etwas extravaganter wird es mit warmen Beerentönen oder ein kräftiges Ziegelrot. Passende Accessoires aus Seide, Glas und selbst Brokat oder Felle verleihen diesen Farben einen Hauch von Eleganz.
Übrigens auch Accessoires werden immer nachhaltiger wie stylische, überdimensionale Übertöpfe für drinnen und draußen aus einem einmaligen Recyclingmaterial, Designer-Teppiche und Sitzkissen aus regional produzierter Wolle und XXL-Garn oder schicke Fair Trade Vasen im Asia-Style (siehe Bildergalerie).
Doch letztlich gilt, Trends bei Einrichtungsideen hin oder her: Geeignet ist was gefällt und für ein wohngesundes Klima sorgt. Letzteres wird auch durch Naturfarben oder Kalkputz unterstützt, ebenfalls ein Trend für die eigenen vier Wände 2013.
Quellen: www.qiphome.com, www.trouve.de, www.manufaktur-scheeg.de, www.mariemeers.de, Initiative Pro Massivholz, Caparol.de, obs/KARE Design GmbH, www.janua-moebel.com, www.imm-cologne.de, www.vdp.de/Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V., www.lohberger.com, Text: Jürgen Rösemeier
- Nachhaltige Möbel