©Sebastian Marggraf
Nachhaltige Veränderungen in der Modebranche
Der Beyond Fashion Summit 2012 geht erfolgreich zu Ende. Vertreter der Modebranche diskutierten konstruktiv über eine nachhaltige und umweltfreundliche Veränderung in der Branche. Hier lesen Sie mehr über die zukunftsweisenden Resultate der Konferenz.
Der diesjährige Beyond Fashion Summit 2012 fand Mitte November unter dem Thema „Hypernature – The Future of Fashion?“ in Berlin statt. 150 Gäste diskutierten auf der Konferenz über eine Veränderung der textilen Wertschöpfungskette durch neue Verfahren und digitale Lösungen, um neuen innovativen Produkten den Weg zu bereiten und die Produktion von Textilien und Mode umweltfreundlicher zu gestalten.
Vertreter aller Zweige der Modebranche kamen zusammen
Unter den Fachbesuchern fand sich eine Vielzahl hochkarätiger Vertreter von Industrie, Handel, Wissenschaft und Politik, die in gemeinsamem Dialog innovative Konzepte und neue Wege in die Zukunft der Textilbranche erörterten. Insgesamt elf internationale Redner und ein Diskussionspanel entwarfen philosophische Konzepte und zukünftige Geschäftsmodelle, erzählten Erfolgsgeschichten und zeigten Möglichkeiten für eine neue, ethische und innovative Produktgeneration auf.
Auf der Beyond Fashion Summit wurden neue Konzepte für eine Verbesserung der textilen Wertschöpfungskette vorgestellt ©Sebastian Marggraf
Die Textilproduktion muss ganzheitlich betrachtet werden
Übergreifendes Thema der Beiträge war die Frage, welche Werte zukünftige Mode ausmachen wird. Der Philosoph Warwick Fos gab dafür den kontextuellen Rahmen vor und ries das Publikum eindringlich zu mehrdimensionalem Denken auf. „Denken sie holistisch!“, so Fox. Produkte könnten nur dann ethisch und moralisch unbedenklich sein, wenn ihre Fertigung im ganzheitlichen Zusammenhang betrachtet wird und jeder einzelne Produktionsschritt weder zu Lasten der Menschen noch der Umwelt fällt. Dass dieses Konzept durchaus erfolgreich sein kann und den Unternehmen keine unmittelbaren Nachteile bietet, bewies Safia Minney, Gründerin des japanischen Modelabels People Tree. Seit über zehn Jahren setzt sich die Erfolgsgeschichte des anfangs im privaten Umfelt gestarteten Labels durch. People Tree ist mittlerweile im Soritment von über 600 Händlern weltweit vertreten und dass ohne dabei je die Kernwerte der Marke Fair Trade, Organic und Hand Crafted aus den Augen verloren wurden.
Der Weg zu nachhaltiger Mode in der Zukunft
Am zweiten Konferenztag setzten sich Vertreter verschiedener Initiativen und NGOs an einen runden Tisch, um gemeinsam eine Agenda auszuarbeiten, die von allen beteiligten Organisationen in Zukunft medial und politisch umgesetzt wird. Die Hauptpunkte dieser Agenda sind ein nachhaltigeres Arbeiten und eine Optimierung des Designs der Stoffen, eine höhere Transparenz der Lieferkette mit vertrauenswürdigen Zertifikaten, verstärktes Recycling, die Nutzung von Technologien für mehr Transparenz in der Branche und verantwortungsvoller Umgang mit Baumwolle.
Quelle: Beyond Fashion Summit / Text: Marie A. Wagner