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Bald keine Fair-Teiler mehr. Foodsharing soll abgeschafft werden
Lebensmittelbehörden gegen Foodsharing

Berlin verbietet das Teilen von Lebensmitteln

In Deutschland landen jährlich 20 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Seit 2012 kämpft foodsharing e.V. gegen diesen Verschwendungswahnsinn an, indem es Lebensmittel vor dem Wegwerfen rettet und teilt. Doch nun stellt sich der Berliner Senat quer und will das Teilen dieser Lebensmittel verbieten.

Foodsharing e.V. wurde 2012 als gemeinnütziger Verein gegründet und versucht auf verschiedenen Wegen der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken. Einer dieser Wege sind die sogenannten Fair-Teiler, von denen bislang über 350 in ganz Deutschland aufgestellt wurden. Fair-Teiler sind öffentlich zugängliche Kühlschränke oder Schränke in die Nahrungsmittel, die nicht mehr gebraucht werden, von Privatpersonen, Händlern und Produzenten, abgelegt und kostenlos abgeholt werden können.

Während es bei foodsharing nicht auf die Bedürftigkeit der Menschen ankommt, sondern allein das Wegschmeißen von Lebensmitteln verhindert werden soll, unterscheidet es sich von anderen Organisationen, wie der Tafel zudem dadurch, dass Lebensmittel auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums gesammelt und weitergegeben werden, solange der Konsum noch ohne Bedenken möglich ist. Dazu hat foodsharing e.V. zusammen mit führenden Lebensmittelkontrolleuren Regelungen für die Fair-Teiler festgelegt, die ein gesundheitliches Risiko durch verdorbene Waren minimieren sollen.

Berliner Lebensmittelämter fürchten gesundheitliches Risiko

Den Berliner Lebensmittelämtern ist die Sache jedoch plötzlich zu riskant – sie stufen die Fair-Teiler als Lebensmittelbetriebe mit hohem gesundheitlichen Risiko ein und verlangen die Einhaltung bestimmter Auflagen, andernfalls drohen Bußgelder von bis zu 50.000 € und die Schließung der Fair-Teiler.

Die Auflagen sehen vor, dass die Fair-Teiler unter ständiger Aufsicht einer verantwortlichen Person stehen, die nur allein die Lebensmittel in den Fair-Teiler legen und herausnehmen darf. Zudem sollen die Lebensmittel vorher überprüft und gekennzeichnet und ihre Rückverfolgbarkeit gewährleistet werden. Da sich foodsharing e.V. nur aus ehrenamtlichen Mitgliedern zusammensetzt und sich nicht als Lebensmittelbetrieb sieht, können die strengen Auflagen schon rein personell gar nicht eingehalten werden. Da Fair-Teiler freiwillig und ohne Eigennutz sind, appelliert foodsharing an die Eigenverantwortlichkeit der Nutzer.

Bald keine Fair-Teiler mehr: Berlin verbietet Foodsharing

Deine Hilfe wird gebraucht!

Obwohl die Regierung 2012 unter der CDU/CSU beschlossen hat, den Lebensmittelmüll bis 2020 zu halbieren und dazu teure Kampagnen, wie „Zu gut für die Tonne“ ins Leben rief, stellen sich die Verantwortlichen aus den eigenen Reihen nun gegen diesen Beschluss, indem sie die Rettung der Lebensmittel durch Fair-Tailer verbieten.

Werden die Fair-Teiler abgeschafft, landen wieder mehr Lebensmittel in der Mülltonne. Doch damit wollen sich die Macher von foodsharing nicht abfinden und kämpfen weiter für die Zukunft der Fair-Teiler. Dabei hoffen sie auf deine Hilfe. Bei Campact kannst du eine Petition unterzeichnen mit deren Hilfe die Fair-Teiler gerettet werden sollen, den Link dazu findest du hier:

Petition - Rette die Fair-Teiler

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Quelle: foodsharing e.V., Bild: "Foodsharing: Kochbar - Minden" ©Oliver Hallmann / Flickr CC BY 2.0 / depositphotos brokefuller , Text: Meike Riebe