Neuer Unverpackt-Laden eröffnet in Witten
Bisher waren die Möglichkeiten, im Ruhrgebiet verpackungsfrei einzukaufen, etwas dürftig. Das hat sich mit der Eröffnung des neuen Unverpackt-Ladens in Witten geändert. Wir haben uns dort einmal für euch umgeschaut.
Er liegt etwas versteckt in einem Hinterhof, aber ein Schild an der Straße weist den Weg. Am 20. Mai 2017 hat hier in der Wittener Einkaufszone mit der Füllbar der erste Unverpackt-Laden in der Ecke Dortmund / Witten / Bochum eröffnet. Im Ruhrgebiet, mit über 5 Millionen Einwohnern Deutschlands größter Ballungsraum, waren die Möglichkeiten, verpackungsfrei einzukaufen, bisher sehr begrenzt. Das hat sich jetzt geändert.
Heller, freundlicher Laden mit viel Holz und Glas
Der erste Eindruck vom Laden: sehr hell und freundlich. Geradeaus hängen Metallbehälter mit Nudeln, Mandeln, Studentenfutter und vielem mehr in Holzvorrichtungen, davor liegen Metallschaufeln; rechts an der Wand kann man sich unter anderem Getreide, Linsen und Bohnen aus Schüttbehältern in die selbst mitgebrachten Behälter abfüllen. In einem kleinen Nebenraum findet man außerdem Gewürze, Bambuszahnbürsten, Zahnputztabletten sowie Putz- und Waschmittel.
Das Vorgehen ist hier das gleiche wie in anderen Unverpackt-Läden: selbstmitgebrachte Behälter wiegen, das Gewicht auf einem Zettel oder direkt auf dem Deckel notieren, mit den gewünschten Produkten befüllen und an der Kasse bezahlen, wo das Tara-Gewicht abgezogen wird. Das Getreide kann in einer Mühle noch vor Ort zu Mehl verarbeitet werden. Alle Behälter, sogenannte Bulkbins, bestehen aus Metall oder Glas, so dass die Lebensmittel möglichst gar nicht mit Plastik in Kontakt kommen. Das Sortiment umfasst knapp einen Monat nach der Eröffnung noch nicht sehr viele Produkte, Grundnahrungsmittel findet man hier allerdings schon und das Angebot soll mit steigender Nachfrage wachsen.
Team aus neun engagierten jungen Menschen
Hinter der Füllbar stecken neun junge Menschen aus Witten, die Nachhaltigkeit lokal fördern möchten. Die sieben Frauen und zwei Männer sind hauptsächlich Studenten und betreiben den Laden zunächst noch ehrenamtlich neben dem Studium. Obwohl ihre sehr unterschiedlichen Studiengänge gar nicht unbedingt etwas damit zu tun haben, beschäftigen sich viele von ihnen in ihrer Freizeit mit Müllvermeidung und Nachhaltigkeit und haben „Zero Waste“ bereits in ihren Alltag integriert. Wie man einen Laden führt, hat sich das engagierte Team zum größten Teil selbst beigebracht — „learning by doing“ lautet die Devise.
Mehr über die Lage der Füllbar, das Sortiment und die Öffnungszeiten finden Sie unter: www.fuellbar-witten.de.
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Quellen: Füllbar Witten, Bilder: Sally Plöger, Text: kle
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