Zehn Tipps, um Gemüse frisch zu halten
Die Deutschen sind Weltmeister im Wegschmeißen. Dabei sind nicht nur viele Lebensmittel zu gut für die Tonne, sie lassen sich auch ganz einfach länger haltbar machen. Passend zum Herbst: Mit diesen Tricks halten Sie Gemüse, Suppen und Eintöpfe lange frisch.
Jedes achte Lebensmittel, das Sie in den Einkaufswagen legen, werfen Sie weg. Das macht pro Person und Jahr rund 82 Kilogramm Lebensmittelabfall – erschreckend, denn rund zwei Drittel davon lassen sich vermeiden. Irrtümer zu Lebensmittellagerung und deren Haltbarkeit halten sich hartnäckig, weshalb etwa das Mindesthaltbarkeitsdatum um das Verbrauchsverfallsdatum ergänzt werden soll. Gegentrends zur Wegwerfgesellschaft wie das Foodsharing tragen bereits zu einem besseren Umgang mit unseren Lebensmitteln bei, doch auch zuhause können Sie mit vielen einfachen Tipps das Essen länger haltbar machen.
10 Tipps mit denen Sie Gemüse richtig lagern
Wer Eintöpfe, Suppen, Gemüse und Co. richtig lagert, der kann nicht nur der Verschwendung von wertvollen Lebensmitteln vorbeugen, sondern bekommt auch deutlich mehr für sein Einkaufs-Geld.
1.Vermeiden Sie die Tiefkühl-Falle!
Saure Sahne oder Joghurt flocken beim Tiefkühlen aus. Damit Suppen und Eintöpfe keine merkwürdige Konsistenz bekommen, sobald sie tiefgekühlt werden, sollten Sie beides am besten erst kurz vor dem Verspeisen hinzugeben. Auch Gefrierbrand kann besonders Suppen und Eintöpfe geschmacklos machen. Am besten lassen sie in dem Behälter noch etwas Platz, damit sich die Flüssigkeit beim Einfrieren ausdehnen kann und den Deckel nicht aufdrückt.
2.Suppengemüse der Saison wie Kürbis länger haltbar machen
Im Oktober haben Tomaten, Kürbis, Grün- und Weißkohl als auch Spinat Saison. Die Tomaten lagern sie aufgrund des ausgestoßenen Reifegases am besten getrennt von anderem Obst und Gemüse. Kürbisse und Tomaten mögen kühle Temperaturen, so halten sie sich mehrere Wochen. Einmal angeschnitten, können sie noch ein paar Tage im Kühlschrank frisch bleiben – dann am besten in Frischhaltefolie, um Austrocknung zu vermeiden.
3.Suppengrün länger haltbar machen
Suppen und Eintöpfe verdanken dem Suppengrün ihre Würze. Nach dem Einkauf teilen Sie es am besten auf: Die Petersilie gehört ab in ein Glas Wasser oder in ein feuchtes Tuch eingewickelt in den Kühlschrank. Hier hält sie sich mehrere Tage. Lauch, Sellerie und Möhren ohne Grün sollten ins Gemüsefach – dort haben Sie an Lauch bis zu einer Woche noch Freude, an Möhren und Sellerie bis zu zwei Wochen.
4.So bleiben Möhren knackig
Der Knack gehört bei einer saftigen Möhre einfach dazu. Damit sie lange knackig bleiben, legt man Möhren am besten ungewaschen mit etwas Küchenkrepp in eine Box, die für den Kühlschrank geeignet ist. Fest verschlossen gehört sie ins Gemüsefach. Sollte das Krepp feucht sein, tauschen Sie es am besten aus.
5.Lauchgeruch bei Butter vermeiden
Lauch und Butter scheinen sich zu lieben, denn Lauch überträgt seinen Geruch auf andere Lebensmittel wie etwa Butter. Um das zu vermeiden, sollten Sie ihn in einer Plastiktüte verpacken, wodurch er außerdem nicht so schnell trocken und schrumpelig wird.
6.Sellerie richtig lagern
Sellerie lagern Sie am besten nicht neben Äpfeln oder Tomaten, da beide das Reifegas Ethylen ausdünsten, worauf Sellerie und anderes Gemüse empfindlich reagiert und schneller altert.
7.Wohin mit Grün- und Weißkohl?
Auch Grün- und Weißkohl haben im Oktober Saison. Sie fühlen sich im kalten Gemüsefach wohl. Hier hält sich Grünkohl für eine, Weißkohl sogar bis zu vier Wochen. Kein Platz? Bei kaltem Wetter lässt sich Grünkohl auch draußen für einige Tage lagern, Weißkohl gibt sich mit dem kühlen Keller zufrieden.
8.Spinat darf aufgewärmt werden
Spinat gibt es im Oktober frisch aus Deutschland. Wickeln Sie ihn am besten in ein feuchtes Tuch, dann hält er sich bis zu zwei Tage. Es ist ein Irrtum, dass man Speisen mit Spinat nicht aufwärmen darf! Die Reste sollten allerdings schnell abgekühlt und im Kühlschrank aufbewahrt werden, um sie am nächsten Tag zu verzehren. Lediglich mehrmals erhitzen sollte man den Spinat nicht, da er gesundheitsschädliche Stoffe bilden kann. Einfach nur so viel erhitzen, wie man für eine Mahlzeit benötigt.
9.Zwiebelsuppe richtig machen
Zwiebeln fühlen sich im kühlen Vorratsregal am wohlsten, wo sie sich mehrere Wochen halten. Zu warme oder feuchte Lagerung führt dazu, dass die Knollen austreiben, weich sind oder schimmeln – dann sollte man die Zwiebeln natürlich nicht mehr essen.
10.Eintöpfe und Suppen lagern
Herbst und Winter sind die klassische Zeit der Eintöpfe und Suppen. Lagern Sie beide länger, indem Sie sie unmittelbar nach dem Kochen in dicht verschließbare Behälter füllen. Die Hitze hat Bakterien abgetötet, die durch die dichte Verschließung auch weiterhin draußen bleiben sollen. Sobald Suppen und Eintöpfe dann abgekühlt sind, können Sie sie oben im Kühlschrank lagern, wo Sie noch zwei bis drei Tage verzehrt werden können – tiefgefroren bei minus 18 Grad halten sie sogar bis zu drei Monate.
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Quellen: Zu gut für die Tonne!/BMEL, Bild:depositphotos SCPixbit, LilliGraphie, evgenyataman, belchnomok,Text: Isabel Binzer
- Lebensmittelverschwendung