Trend Share Economy - Mehr Wohlstand durch Teilen
Teilen liegt im Trend: Doch was steckt wirklich hinter der Share Economy, die der Ökonom Martin Weitzmann als Grundlage des Wohlstands propagiert hat? Was alles geteilt wird und dies für unsere Konsumgesellschaft bedeutet.
Teilen gehört mittlerweile zum Zeitgeist unserer Gesellschaft wie der Begriff Konsum. Durch das Internet erlebt die sogenannte Share Economy, wie das Teilen in Fachkreisen genannt wird, eine wahre Blütezeit. Wohnungen werden geteilt, Autos, Arbeitsplätze, Fahrräder und was alles was zum täglichen Gebrauch gehört.
Gemeinsam für eine bessere Zukunft.
Martin Weitzmann glaubt, dass Teilen Wohlstand schafft
Ur-Vater der Share Economy ist der Ökonom Martin Weitzmann, der diesen Begriff nicht nur geprägt, sondern auch die wirtschaftlichen Folgen wirtschaftswissenschaftlich untermauert hat. Seinen Untersuchungen zufolge erhöht sich der Wohlstand einer Gesellschaft, je mehr sie teilt. Die Share Economy beschreibt einen nachhaltigen Trend, der zum Schwerpunkt des modernen Konsums geworden ist. Güter des täglichen Gebrauchs werden von einer Gemeinschaft gekauft, genutzt, beziehungsweise untereinander verliehen, also geteilt. Share Economy hat Einzug gefunden in viele Konsumbereiche. Beim Carsharing nutzen verschiedene Konsumenten eine Autoflotte, Musikstücke gelangen nicht in den Besitz einer einzelnen Person, sondern werden untereinander geteilt. Beim Gardensharing wird Land für viele Menschen zur Verfügung gestellt und in der Landwirtschaft teilen sich Bauern Maschinen. Die Vorteile von Share Economy liegen auf der Hand. Beim Teilen werden Ressourcen geschont, Überproduktionen vermieden und die Umwelt geschont.
Die Generation Y treibt die Share Economy voran
Die Lust auf Teilen ist auch eine Frage der Generationen. Die Studie „Deutschland teilt“ zeigt, dass vor allem die Konsumenten im Alter zwischen 14 bis 29 Jahren die Share Economy anfeuern. Die sogenannte Generation Y mit höherer Bildung und überdurchschnittlich hohem Einkommen sind die Säulen des Teilens. Sie nutzen die Vorzüge des Internets und machen das gemeinsame Nutzen von Gütern zu einem Hype. Martin Weitzmann veröffentlichte bereits 1984 sein Buch „Share Economy – Conquering Stagflation“ und plädierte für eine Entlohnung der Mitarbeiter, die abhängig sein sollte von der Produktivität des Unternehmens. Die Beteiligung der Belegschaft am wirtschaftlichen Erfolg wurde zur Basis vieler Start-ups der New Economy. Die These von Martin Weitzmann wurde von anderen Ökonomen weiterentwickelt und bildet die Grundlage der Share Economy. Teilen ist nicht nur wirtschaftspolitisch von Bedeutung, sondern fördert auch eine soziale Komponente. Teilen bringt Menschen zusammen, Teilen schafft Gemeinschaft und das Teilen trägt auch dazu bei, dass sich Menschen umeinander kümmern und gemeinsame Interessen verfolgen.
Wie die Wirtschaft die Vorteile der Share Economy nutzt
Die Wirtschaft hat diesen Trend in vielfältigen Segmenten aufgegriffen und sieht darin einen profitablen Zweig. Die Automobilindustrie sieht eine große Chance darin, Autoflotten zukünftig zu vermieten oder kurzzeitig zu verleasen. iTunes vermietet Musikstücke via Flatrate und bei Amazon können Bücher ebenfalls gegen eine Monatsgebühr unbegrenzt gelesen werden. Die gemeinsame Nutzung von Software ist heute nahezu eine Selbstverständlichkeit.
Genossenschaften betreiben Share Economy
Und dabei ist Teilen gar kein modischer Trend, sondern hat seine Ursprünge in viel älteren Bereichen. Das Prinzip der Genossenschaft beruht auf dem Teilen. Gemeinsam werden Gerätschaften genutzt und unter den Mitgliedern der Genossenschaft ausgetauscht. Eine Aktiengesellschaft vergibt Teile des Unternehmens an die Aktionäre und die Shareholder „teilen“ sich Gewinn und Verantwortung. Das Internet hat Teilen massentauglich gemacht und so in das Herz der Gesellschaft geführt. Ob es sich hierbei um einen Zeitgeist handelt oder eine ungebremste Entwicklung, die gar Schwerpunkt unseres Konsums werden kann, wird die Zukunft zeigen.
Share-Economy in der Praxis:
Car-Sharing: die Nutzer können gegen eine Gebühr Autos einer zur Verfügung gestellten Wagenflotte nutzen. Oft können die Fahrzeuge per App gemanagt werden. Zum Bundesverband Carsharing geht es hier.
Ridesharing: Per App werden private Mitfahrgelegenheiten vermittelt.
Wohnungssharing: Privatwohnungen werden online untervermietet.
Homeway: Häuser werden online untervermietet.
Werkzeugsharing: Über das Internet wird die Nutzung von Werkzeugen geteilt.
Sonstiges: Boote werden gemeinsam genutzt, Hundeführer gebucht und Hobbyköche laden zum gemeinsamen Essen ein. Per Flatrate können Musikstücke und Bücher geteilt werden.
Das Teilen von gemeinsamen Gartenflächen liegt voll im Trend.
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Textquellen: de.wikipedia.de, www.hilker-consulting.de, www.silicon.de, www.zeit.de, Bildquelle: Depositphotos/Rawpixel, Autor: Ulrike Rensch