Brennstoffzellen, Batterieantrieb und Plugin-Hybride sind die Zukunft.
Autofahren von morgen: Formen der Elektro-Mobilität
Welche Formen der Elektromobilität wird es im Straßenverkehr der Zukunft geben? Welche Rolle werden Brennstoffzellen-Fahrzeuge, Plugin-Hybride oder batteriebetriebene E-Mobile spielen? Der Verbrennungsmotor wird noch etliche Jahre den Markt dominieren, doch die Wende zeichnet sich ab.
Eine Studie des Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V., kurz DWV, untersuchte insgesamt Daten von insgesamt 31 Firmen und Organisationen, von Autoherstellern, Zulieferern, Kraftstoff-, Strom- und Industriegas-Versorgern sowie Herstellern von Windkraftanlagen und Elektrolyseuren. Das wichtigste Ergebnis dieser Untersuchung war, dass keine bisher geprüfte Technik für die E-Mobilität die anderen verdrängen wird. «Unterschiedliche Forderungen führen zu unterschiedlichen Lösungen, die nebeneinander existieren werden», so der Fachverband DWV.
Die Kosten für E-Mobilität werden drastisch sinken
Die heute noch sehr unterschiedlichen Kosten für die verschiedenen Technologien zur E-Mobilität, für Brennstoffzellen, Batterie-Antrieb oder Plugin-Hybride werden sich in Zukunft angleichen. Bis 2020 erwartet der Verband laut der Studie Kostensenkungen von 90 % für Brennstoffzellen-Systeme und 80 % für Batterie-Systeme. Ab 2025 soll es für den Käufer keine wesentlichen Unterschiede mehr geben. Dies ist die Basis für die Regierungspläne, bis 2020 eine Million Elektro-Fahrzeuge auf deutschen Straßen zu haben.
Batteriebetriebene Fahrzeuge hätten laut DWV die beste Effizienz, seien jedoch dem Brennstoffzellen-Auto bei Reichweite und Fahrzeuggröße unterlegen. Doch bei e-Mobil-Konzepte haben eines gemeinsam: Beide liegen deutlich vor dem herkömmlichen Verbrennungsmotor. Plugin-Hybride seien indes nur in Verbindung mit Biokraftstoffen interessant.
Die Studie ergab auch, dass der Wasserstoffpreis für die Brennstoffzellen-Fahrzeuge bis zum Jahr 2025 um 70 % sinken wird. Dies kann aber nur geschehen durch den Aus- und Aufbau einer rationellen Infrastruktur. Der Aufbau dieser Infrastruktur und für die von der Bundesregierung geplanten eine Million Fahrzeuge bis 2020 wird gemäß dem Fachverband 3 Milliarden Euro kosten. Mittel- und langfristig seien diese Kosten für die benötigte Infrastruktur aber überraschend gering. Die Kosten werden nur etwa 5 Prozent der Kosten für die Fahrzeuge selbst betragen. Demzufolge würden die Kosten für die Produktion von Elektrofahrzeugen in dieser Größenordnung bei rund 60 Milliarden Euro liegen. Mit der Zeit würden zunehmend Investitionskosten in die benötigte Kraftstoffinfrastruktur wegfallen. In der Startphase seien die Kosten jedoch merklich, um annähernd ein flächendeckendes Angebot für die Elektro-Mobilität zu bieten.
Die Kosten für die Einführung einer Infrastruktur für E-Mobilität sind gering.
Alle Technologien gemeinsam können den verkehrsbedingten CO2-Ausstoß entscheidend senken. Dies trage letztlich auch zum Erreichen der gesetzten Klimaschutzziele, die, selbst wenn noch so effizient und optimiert, mit Verbrennungsmotoren nicht erreichbar sind. Somit sieht sich der Fachverband DWV durch die Studie in seiner Aussage bestätigt, dass der Brennstoffzellen-Kraftstoff «Wasserstoff» nur ein Teil der Lösung für eine umweltfreundliche Mobilität der Zukunft ist. Die alleinige Lösung einer umweltfreundlichen Mobilität kann Brennstoffzellentechnik nicht sein. Dr. Joachim Wolf, Infrastrukturexperte des Verbandes, bemerkte dazu: «Auch der Straßenverkehr muss nachhaltig werden. Das ist eine große Aufgabe, aber durchaus machbar. Nur müssen die fälligen Grundsatzentscheidungen jetzt getroffen werden. Die Zeit ist reif dafür.»
Doch eine Entscheidung ist offensichtlich schon gefallen. Daimler geht nach langen Tests mit einem Brennstoffzellen-Benz 2014 in Serie.
Quelle: www.presseportal.de, Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. (DWV), Text: Jürgen Rösemeier