Eines der bereits marktfähigen und sportlichen Elektroautos: der Tesla S, ein schicke, leistungsstarke Limousine. Quelle: Tesla Motors
Umweltfreundliche Sportwagen, ein Widerspruch?
Sie verbrauchen viel Sprit, schaden damit der Umwelt und sind ein Faux-Pas für alle, die auf Nachhaltigkeit setzen. Denkt man beim Thema Sportwagen. Doch es gibt längst schon umweltfreundliche Flitzer, die nicht nur mit Leistung und Design glänzen, sondern auch durch ihre inneren Werte. Überzeugen Sie sich selbst.
In Amerika kommt der Mix aus Optik, Fahrspaß und Umweltfreundlichkeit der Elektroautos bereits sehr gut an. Zu den prominenten Fans der Elektro-Sportwagen gehören beispielsweise Arnold Schwarzenegger und George Clooney. Mit ein Grund ist vielleicht auch, dass ein umweltfreundliches Elektroauto beispielsweise in Kalifornien mit 10.000 Dollar von Staat subventioniert wird.
Tesla: Heißer Sportwagen oder flotte Familienlimousine
Der wohl bekannteste elektrische Sportwagen kommt aus einer kleinen kalifornischen Fahrzeugschmiede Tesla Motors. Der über 200 Km/h schnelle Tesla Roadster fährt rein elektrisch und schafft den Sprint von Null auf 100 in 3,7 Sekunden. Das sind Werte im Bereich eines gängigen Porsche, Ferrari und Konsorten, die aber ausschließlich mit Strom erreicht werden. Und ohne zu schalten. Neu ab 2012 auf dem Markt ist eine viertürige Limousine, der Tesla S, der bis zu 230 Km/h leisten kann. Bei ähnlichen Leistungswerten bietet er genügen Platz für die kleine Familie oder die Ausfahrt mit den Geschäftskollegen. Die elektrisch getriebenen Fahrzeuge sind ab 76.000 beziehungsweise ab 42.000 Euro bei Testla Motors erhältlich. Der Tesla S ist in seiner Spitzenausführung schneller als ein Porsche Panamera und hat mehr Stauraum, als ein 5er BMW, Es sei denn, der Käufer entscheidet sich für die 7-sitzige Variante mit dritter Sitzreihe. Mehr als 2.000 elektrische Sportwagen hat Tesla schon verkauft.
Impressionen: Sportliche Elektroautos für umweltfreundlichen Fahrspaß
Fisker Plug-In Hybride: Weitere Öko-Sportwagen
Ebenfalls aus Kalifornien stammen die Modelle von Fisker Automotive Inc. Mit dem Fisker Karma hat die Firma ein Coupé und eine Limousine auf den Markt gebracht, die ebenfalls durch umweltfreundliche Sportlichkeit glänzen, rein elektrisch gefahren werden können und ab einem Preis von 101.800 Euro (inkl. MwSt.) erhältlich ist. Der Unterschied ist, dass die Fahrzeuge Plug-In-Hybride sind, die einen zusätzlichen Benzinmotor haben. Doch letztlich gilt: Plug-In-Hybride sind genauso umweltfreundlich zu fahren, lediglich die Reichweite ist kürzer. Ohne neues Aufladen ist bei 80 Kilometer rein elektrischer Fahrt Schluss, aber ausreichend für 80 Prozent der in Deutschland täglich gefahrenen Distanzen. Für den Notfall oder die Reichweitenverlängerung hat das Fahrzeug einen sogenannten «Range-Extender», einen Benzinmotor also, der den Elektro-Antrieb ideal ergänzen kann. Immerhin: Unabhängige Tests haben ergeben, dass der Fisker Karma in Tests nur 59 g/CO2 pro Kilometer ausstößt. Ein Traumwert, den noch kein gängiges Fahrzeug erreicht. Ein soeben vorgestellter Kombi, dar Karma Surf, soll übrigens 2013 erhältlich sein.
Doch Fisker geht bei seinen sportlichen Elektroautos noch weiter. Die Fahrzeuge werden bei der Stromversorgung durch ein Solardach unterstützt und das verwendete Holz im Armaturenbereich ist zu 100 Prozent nachhaltig. Es ist beispielsweise Abfall- und Treibholz oder aus Wäldern in Kalifornien, die bei der letzten Dürreperiode abgebrannt sind. Übrigens wird der Fisker Karma in Finnland produziert. Eine lange Reise aus den USA ist somit umweltfreundlicherweise nicht nötig.
Smarte Elektromobilität. Der Fikser Karma Plug-in Hybrid begeistert durch Umweltfreundlichkeit und Sportlichkeit. Foto: Fisker Automotive Inc.
Ökologischer Elektro-Sportwagen vs. Atomstrom in den Akkus?
Viele Kritiker bemängeln zu Recht, dass die Fahrzeuge aufgrund der fehlenden Alternativen heute noch mit Atomstrom betankt oder nicht umweltfreundlich produziert wird. Schließlich gebe es noch kein praktikables System zum öffentlichen, schnellen Laden, die Reichweite und die Verfügbarkeit des Autos wäre damit nicht so einfach wie beim Benziner. Doch die Elektroautos von Tesla-Modelle schaffen es auf fast 500 (Tesla S) beziehungsweise auf 355 Kilometer (Tesla Roadster).
Deutschlandweit wurde zudem jetzt ein Netz aus Ladestationen von Tesla eingeführt, «Electric Highway» genannt, das Reichweiten von bis zu 600 Kilometer und mehr am Tag ermöglicht. Die Ladestationen befinden sich bei Stadtwerken, Servicepartnern und in Luxushotels. Eine Schnellladung dauert nur 45 Minuten. Ideal für die Kaffeepause bei einer längeren Fahrt.
«Der Tesla Electric Highway wurde maßgeblich von unseren Kunden vorangetrieben und bietet nun allen Teslafahrern die Möglichkeit, nun auch Langstrecken spielend zu bewältigen», so Leonhard Graf v. Harrach, Country Manager Germany bei Tesla Motors. «Dabei wird in vielen Fällen der Strom vor Ort sogar von der eigenen Wind- oder Solaranlage erzeugt. Somit ist saubere Elektromobilität in ganz Deutschland heute bereits Realität.» Zudem gilt: Wer sein Elektroauto zuhause mit eigenem Solarstrom bedankt, kann kaum ökologischer unterwegs sein.
Nur auf den kernigen Sound müssen Sportwagenfans bei den amerikanischen Elektroautos von Tesla und dem Fisker Plug-In-Hybrid verzichten. Noch. Denn Tüftler vom Fraunhofer Institut sind derzeit dabei, eine entsprechende Geräuschkulisse für die Leisetreter zu entwickeln. Auch aus Sicherheitsgründen. Aber bis dato vielleicht auch ganz gut. Denn die neidischen Nachbarn hören den Öko-Sportwagen bis dato nicht und müssen vor Neid somit noch länger am Fenster ausharren.
Beide Fahrzeuge sind umweltfreundlich im Internet zu bestellen. Tesla hat in Deutschland u. a. in Hamburg, Frankfurt und München Show-Rooms. Finanzierungsangebote inklusive. Wer mehr zu sparsamen Hybrid-Fahrzeugen wissen möchte, wird im Artikel Hybrid-Autos: heute schon umweltfreundlich Auto fahren fündig. Und, wer das Auto wirklich ökologisch aufladen möchte, ist mit dem innovativen Sonnenhaus bestens beraten.
Quelle: Fisker Automotive, Tesla Motors, Text: Jürgen Rösemeier
- Investment
- ökologische Dämmstoffe