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Mit dem Tod die Umwelt nicht noch mehr belasten zu wollen, wird zum Wunsch von immer mehr Menschen.
TV-Tipp

Ökobestattung: Der Trend zum grünen Tod

„Nachhaltig sterben“ klingt zugebenermaßen etwas makaber. Mit dem Tod die Umwelt nicht noch mehr belasten zu wollen, wird jedoch zum Wunsch von immer mehr Menschen. In unserem TV-Tipp geht es um die letzte Ruhestätte der Zukunft und ökologische Bestattungsformen.

Wir trennen unseren Müll, kaufen unsere Lebensmittel auf dem Markt oder im Bio-Supermarkt und nehmen das Fahrrad statt das Auto. Am Ende einer bewusst gelebten Zeit auf dieser Erde sollte eigentlich auch eine Bestattung stehen, die die Umwelt nicht weiter belastet. Tatsächlich ist der Nachhaltigkeitsgedanke auch beim Thema Tod angekommen.

In der ZDF-Dokumentation zum Thema Ökobestattung zeigen Beispiele aus Deutschland und Schweden, was sich in der Branche tut. In Deutschland vertreibt der Niederländer Mark Jacobs Bio-Särge aus nachwachsenden Materialien wie Ananas und Bananenblatt; das Kopfkissen wird mit Sägespänen befüllt, die Matratze mit Mais. Seit 2011 hat sich der Umsatz ihm zufolge jedes Jahr verdoppelt, den Trend zum „grünen Tod“ scheint es also tatsächlich zu geben.

Alternative Friedwald?

Die Dokumentation begleitet Eva Mittmann, die sich eine umweltfreundliche Bestattung wünscht. Fällt ihre Wahl auf einen „Ruheforst“ oder „Friedwald“ statt auf den städtischen Friedhof? Wie sieht es aus mit den so genannten Auengärten, wo Gräber zwischen Stauden, Blumen und Teichen stehen und die es beispielsweise in Köln gibt?

Wegweisende Verfahren aus Schweden

Welche Alternativen gibt es zur Einäscherung oder Erdbestattung? Gibt es eine Möglichkeit, wie Verstorbene rückstandsfrei bestattet werden können? Als wegweisend könnte sich ein Verfahren erweisen, das die schwedische Biologin Susanne Wiigh-Mäsak entwickelt hat. Dabei werden Verstorbene zunächst in ein Bad aus flüssigem Stickstoff getaucht und dann gefriergetrocknet. Die dadurch entstehende Biomasse löst sich innerhalb kurzer Zeit im Boden auf und versorgt als Humus Pflanzen mit Nährstoffen. Die erste Anlage soll bald in Schweden gebaut werden.

Ebenfalls aus Schweden kommt der Trend zum Grabsteinrecycling. In der Stadt Jönköping werden bereits 80 Prozent der neuen Gräber von alten Grabsteinen geschmückt – eine Alternative zum in Deutschland üblichen Schreddern des teuren Grabschmucks und der anschließenden Verwendung im Straßenbau?

In der ZDF-Dokumentation zum Thema Ökobestattung zeigen Beispiele aus Deutschland und Schweden, was sich in der Branche tut.

ecowoman TV-Tipp: Die Dokumentation „planet e.: Die Ökobestattung“ läuft am Sonntag, den 15. November um 14:50 Uhr im ZDF.

Quelle: ZDF; Bilder: ZDF/Jenny Roller-Spoo; Autor: kle