Handy-Recycling: So profitiert jeder, bekommt Geld und schont die Umwelt
Die Zahlen sind erstaunlich: In deutschen Haushalten liegen weit mehr als 100 Millionen alte Handys in Schubladen und Kartons, aber nur 3 Prozent werden dem Recycling zugeführt. Scheinbar aus Angst, dass persönliche Daten entdeckt werden, werfen viele die Handys sogar in die Mülltonne. Doch das ist schlecht für die Umwelt. Warum sich das Handy-Recycling nicht nur für die Umwelt lohnt und sogar Geld einbringt.
„In Deutschlands Schubladen schlummern über 100 Millionen ungenutzte Handys und Smartphones – daraus ließen sich mehr als zwei Tonnen Gold, zwanzig Tonnen Silber und 720 Tonnen Kupfer zurückgewinnen. Diesen Schatz gilt es zu heben und in den Kreislauf zurück zu führen“, erklärt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.
Von Handy-Recycling profitiert einfach jeder. 80 Millionen Alt-Handys in deutschen Schubladen können einen guten Beitrag zum Umweltschutz und dem Ressourcenschonen sein. Für viele gibt es im Nachhaltigleben.de-Anbietervergleich sogar noch Geld. © Thinkstockphotos
Mittlerweile gibt es mehrere Anbieter, die alte Handys und Smartphones zurücknehmen, sogar Geld dafür bezahlen wie der Anbieter-Vergleich auf Nachhaltigleben.de zeigt. Und das ist auch gut so, betrachtet man die Fakten der Rohstoffgewinnung und das Müllproblem. Denn viele wertvolle Rohstoffe sind in einem Handy oder Smartphone verbaut, die meist unter ökologisch sehr bedenklichen Methoden in der Natur gewonnen werden.
Beispiel Gold: Seine Gewinnung verseucht ganze Landstriche
Jedes Handy oder Smartphone enthält durchschnittlich 20 Milligramm Gold. Wenn man bedenkt, dass alleine dieses Jahr 30 Millionen neuer Smartphones über die Ladentheken gehen sollen, braucht es keinen Taschenrechner, um sich die Mengen an benötigtem Goldalleine in der Herstellung von Mobiltelefonen vorzustellen. Das Schlimme daran: Für nur ein Kilogramm Gold werden durchschnittlich in den Minen dieser Welt 141 Kilogramm hochgiftiges Cyanid benötigt, um das wertvolle Gold aus dem Erz zu waschen. Letztlich ein geringes Problem, würde das Cyanid nicht ungehindert in die Natur geschüttet. Übrigens: Vom Auto bis zum zuverlässigen HDMI-Kabel wird fast in allen modernen, elektronisch gestützten Geräten und Bauteilen Gold benötigt, welches meist unter wenig umweltfreundlichen Methoden gewonnen wird.
Ähnlich verhält es sich mit Silber oder Kupfer - auch diese Metalle befinden sich in den Alt-Handys und machen das Handy-Recycling und die Rohstoff-Rückgewinnung attraktiv. Zudem warnen Experten davor, dass das Vorkommen weitere wichtige Handybestandteile wie Indium – eine Schwermetall, dass als transparenter Leiter für Touchscreens oder Flachbildschirme benötigt wird -, genauso wie das wertvolle Palladium bereits in 25 Jahren erschöpft sein könnte.
Seltene Erden: Nicht alle sind selten, aber alle schaden der Umwelt
Nicht alle insgesamt 17 Seltene Erden sind wirklich selten. Aber alleine aufgrund ihres stetig steigenden Marktpreises werden sie meist völlig rücksichtslos aus der Natur gewonnen. China hält alleine 95 Prozent der heute bekannten Vorkommen an Seltenen Erden und baut dies mit ebenfalls hochgiftigen Lösungen in der Natur ab, ohne sich um die Überreste zu kümmern. Somit ist auch aus dieser Sicht das Handy-Recycling mehr als sinnvoll und nachhaltig.
China ging 2010 sogar so weit, dass sie allmählich die Ausfuhr drosselte, um den Weltmarktpreis weiter zu erhöhen. Und die Lieferung an Japan wurde sogar kurzfristig ausgesetzt, sozusagen als Druckmittel in einem Handelsstreit. Zwar werden andere Vorkommen gesucht und erforscht, doch diese könnten – Beispiel Grönland – in fragilen Naturlandschaften liegen, ihr Abbau damit ein Ökosystem nachhaltig zerstören. Zudem schätzen Experten, dass die Gewinnung aus neuen Vorkommen noch bis zu 20 Jahre dauern könnte. Auch Seltene Erden sind heute in nahezu jedem Elektronikgerät verbaut und würden nicht das leisten können, was sie heute so geschätzt macht.
Apple beispielsweise recycelt auch seine alten iPhones. Doch das belastet chinesische Industriestandorte wie den Ort Guiyu immens: Der Ort hat die höchste Dioxinbelastung der Welt. Das Handy-Recycling hier in Deutschland unter hohen Auflagen ist nicht zuletzt auch eine Form des Umweltschutzes. (c) Lu Guang
So wird durch Handy-Recycling aktiver Umweltschutz betrieben
Besonders alte Handys könnten laut wirkaufens.de giftige Gase ausstoßen. Der Grund: die Akkus enthalten teils giftige Schwermetalle. Daher sollten Handys in keinem Fall über den Hausmüll entsorgt werden, denn entweder belasten sie Mülldeponien oder, werden sie mit dem Hausmüll verbrannt, so entstehen giftige Dioxine.
Aprospos Dioxine: Auch Apple recycelt Handys. Alleine 80 Prozent der Smartphones mit dem angebissenen Apfel-Logo landen in der chinesischen Stadt Guiyu. Dort werden die mobilen Telefone, anders als in Deutschland, wohl unter dermaßen schlechten Umweltauflagen recycelt, dass 6 von 7 Frauen eine Fehlgeburt erleiden und 7 von 10 Kindern stark erhöhte Bleiwerte im Blut aufweisen. Und wohl keine andere Ursache, als das unsaubere Handy-Recycling kann als Erklärung dienen bei der Tatsache, dass Guiyu die höchste Dioxin-Konzentration auf der ganzen Welt aufweist. Mehr zu Apple und den Umweltsünden, die in der Handyproduktion gang und gebe sind.
Schöne Aktion: Kirchen in Baden-Württemberg starteten nachhaltige Sammelaktion alter Handys
In gebrauchten Handys steckt mehr als nur eine alte Technik. Die kleinen Gehäusen sind wahre Wunderquellen von wertvollen Rohstoffen wie Metalle oder recycelbare Materialien, die zu schade zum Wegwerfen sind. Aus diesem Grunde starteten die Kirchen in Baden-Württemberg einen große Sammelaktion alter Handys für eine bessere Umwelt und für mehr Nachhaltigkeit. Unterstützt wurde die Aktion von der Deutschen Umwelthilfe und der Telekom Deutschland.
Gute Idee: Die Sammelbox für alte Handys für eine bessere Umwelt.
Funktionierende Alt-Handys: Ein Segen für Bewohner in Dritte-Welt-Länder
Ein Handy hält heute – abgesehen von der nachweislich geplanten Obsoleszenz mancher Akkus – im Schnitt 5 bis 10 Jahre. Der Deutsche kauft sich indes alle anderthalb bis zwei Jahre ein neues Handy, derzeit schwerpunktmäßig ein Smartphone. Funktionierende Mobiltelefone können über die Aufkaufportale daher sinnstiftend und nachhaltig einer Weiterverwendung zugeführt werden.
Nicht nur, dass eine Energie intensive und Ressourcen verbrauchende Neuproduktion beim Wiederverkauf vermieden wird – Menschen in Dritte-Welt-Länder können sich ein Kommunikationsgerät leisten, das so für sie im Neuzustand gänzlich unerschwinglich ist. Dabei muss der Handybesitzer nicht fürchten, dass eventuell noch auf dem Handy vorhandene Daten an Dritte gelangen, seien sie brisant oder einfach nur privat. Es gibt heute zuverlässige Software, die von den Aufkaufportalen beziehungsweise deren seriösen Partnerbetrieben die Daten nachhaltig und unwiederbringlich entfernen.
Handy-Recycling: Wirklich jeder profitiert
Von Alt-Handy-Verkauf profitiert jeder. Und manchmal lagern wahre Schätze in den Deutschen Schubladen, die mehr wert sind als nur ein kleines Taschengeld. Denn: einige Modelle bringen noch richtig gut Geld ein. So gibt es beispielsweise für das Samsung Galaxy i9100 S2 noch über 180 Euro bei rebuy.de und für ein altes iPhone 4 gibt es derzeit über 300 Euro bei Momox.de (Stand 13.12.2012).
Nutzen Sie unser unabhängiges Handy-Vergleichs-Angebot, denn, auch wenn es kein Geld für das Handy-Recycling gibt, profitieren wird jeder, nicht nur die Umwelt. Mit nur ein paar Klicks ist alles erledigt. Hier geht`s zum Handy-Vergleich.
Sammelaktion: Alte Handy abgeben
Abgeben kann jeder sein altes Handy in dem sogenannten Handysammelcenter, der gleichzeitig Teil der Informationskampagne „Die Handy-Aktion – fragen.durchblicken.handeln“ ist (www.handy-aktion.de) ist. Über die Projektseite (http://www.handy-aktion.de/aktionen/handy-sammelaktion/) können vor Ort Sammlungen mit kostenlosen Handsammelboxen durchgeführt werden. Alle alten Handys werden dann nachhaltig recycelt und in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. Das Handysammelcenter unterstützt darüberhinaus die kirchlichen Organisationen in Baden-Württemberg. Mindestens zehn Prozent sind zur Weiternutzung geeignet und kann als ReUse-Handy wieder auf den Markt gebracht werden. Damit wird die Ökobilanz deutlich verbessert und die Umwelt nachhaltig entlastet.
Bei der Handysammelaktion kann jeder mitmachen: Verbraucher, Firma oder Verein. Einfach informieren und losstarten für eine bessere Umwelt und für Nachhaltig Leben.
Ökologischer Rucksack: Das steckt im Handy und hinter seiner Produktion:
Handyverträge für den guten Zweck
Smartphones sind unser alltäglicher Begleiter. Simsen, telefonieren und surfen gehören in unserer mobilen Welt einfach dazu. Mobilfunkanbieter machen sich diesen Lifestyle zu Nutze und bieten verschiedene Tarife zu unterschiedlichen Konditionen an, um aus uns und unseren Smartphones einen eigenen Wirtschaftszweig zu machen. Warum nicht dieses Wissen der For-Profit Branche nutzen, um etwas Gutes an die Non-Profit Welt abzugeben?
Die meisten Menschen sind grundsätzlich bereit zu spenden. Doch oft wird die letzte Hürde nicht überwunden, weil Mühe und Zeitaufwand gescheut werden oder weil einfach die richtige Gelegenheit fehlt. Diese neue Geschäftsidee macht es Handynutzern ganz leicht: Pro Monat werden zehn Prozent des Tarifpreises an gemeinnützige Zwecke gespendet. Kein Mehraufwand, keine zusätzlichen Kosten.
Günstige Tarife mit sozialem Bonus
Auf der Suche nach einem neuen Mobilfunkanbieter? Oder einfach Lust Teil einer innovativen Geschäftsidee zu werden? Der Mobilfunkanbieter goood verbindet das Praktische mit dem Sozialen, indem er günstige Handytarife anbietet, von denen je zehn Prozent des monatlichen Paketpreises an soziale und ökologische Projekte gespendet werden. Wo das Geld ganz konkret landet, bestimmen die Kunden von goood letztlich selbst. Rund 150 Projekte aus sechs Kategorien stehen zur Auswahl. Kundinnen und Kunden können außerdem nachvollziehen, was mit Ihrer Spende bereits erreicht worden ist. In den nächsten fünf Jahren sollen damit bis zu 25 Millionen Euro an soziale und ökologische Projekte gespendet werden. Smartphones nutzen wir sowieso, bezahlen müssen wir sowieso. Warum nicht diesen Luxus ein wenig umverteilen und mit der Spende per Handyrechnung die Welt zu einem besseren Ort machen?
Der Mobilfunkanbieter goood nutzt das Netz von O2/Telefónica und beginnt mit Paketpreisen an 9,99€. Alle Informationen zu den günstigen Tarifverträgen mit gutem Zweck finden Sie unter folgendem Link: www.goood.de
Quelle: Deutsche Umwelthilfe, goood Bildquelle: ©sebastiankauer Flickr CC BY-SA 2.0, Depositphotos/nenetus, Autor: red und Jürgen Rösemeier, ib
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