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Ölpest wie Deepwater Horizon umweltfreundlich und natürlich bekämpfen

Ölkatkastrophen wie Deepwater Horizon sind die größte Umweltbedrohung der heutigen Zeit. Forscher haben hier eine rein natürliche Erfindung gemacht, die auf Pflanzenfasern basiert. (c) U.S.Coast Guard/John Masson

Sensationelle Erfindung: Nächste Ölpest rein natürlich bekämpfen

Viele haben das Drama um das Ölleck und dem folgenden Untergang der Ölbohrinsel im Golf von Mexiko 2010 noch im Gedächtnis. Die Deepwater Horizon löste die bis dato größte Umweltkatastrophe in der Geschichte der Menschheit aus. Nun haben Forscher der Universität von Mississippi eine bahnbrechende Erfindung gemacht, die Öl und Ölschlamm rein natürlich und sehr umweltfreundlich bekämpfen kann.

Die neuerliche Erfindung kann ausgelaufenes Öl wie bei der massiven Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko endlich natürlich bekämpfen und das Öl sprichwörtlich auflösen. Bis dato wurden paradoxerweise Öl basierte Lösungsmittel verwendet, eine Tatsache, die den Forschern nicht gefiel. „Es ist kein schöner Gedanke ausgelaufenes Öl damit zu bekämpfen, dass Öl basierte Lösungsmittel in die Meere oder auf die Strände geschüttet werden“, so Lisa Kemp, Wissenschaftlerin an der University of Southern Mississippi, kurz USM.

Im Falle der Deepwater Horizon-Katastrophe wurden 2,65 Millionen Liter einer solchen ölbindenden Flüssigkeit, Corexit genannt, versprüht um die Katastrophe einzudämmen. Doch Corexit enthält einen Inhaltsstoff, der bei Tieren innere Blutungen auslöst und ist vermutlich der Hauptgrund dafür, dass in der Zeit nach der Katastrophe ein erhöhtes Meerestiersterben beobachtet wurde. Noch nicht gesicherte Untersuchungen gehen sogar so weit, dass man vermutet, dass das Corexit giftiger ist, als das Öl selbst.

Lösemittel für Umweltkatastrophen wie Deepwater Horizon sind bedingt wirksam. Zwar besteht die Möglichkeit, dicke Ölteppiche oder Tropfen aufzulösen, die dann als Kleinsttröpfchen bakteriell abgebaut werden können. Doch dies löst neue Probleme aus. Insbesondere aufgelöste Ölteppiche sinken dann in tiefere Meeresregionen ab, dorthin, wo Tiere und Pflanzen nun mit dem Öl in Kontakt kommen, die vorher nicht von der Ölpest betroffen worden wären und die Möglichkeit, dass diese Ölpartikel - vielleicht sogar das Corexit - in die Nahrungskette gelangt ist mehr als wahrscheinlich. Ein Wissen, dass auch 2010 im Golf von Mexiko vorhanden war, aber als das kleinere Übel eingeschätzt wurde, so Kemp. Was es aber nicht sei.

Das neue, rein natürliche und sehr umweltfreundliche Mittel zur Ölbekämpfung bestehe strenggenommen aus essbaren Zutaten. Denn dieses neuentwickelte Lösemittel besteht aus Cellulose, genauer eine Pflanzenfaser, Lecithin und Emulgatoren, die häufig in Schokolade, Erdnussbutter und Proteinriegeln verwendet werden.

Zudem schwimme das neue, bahnbrechende Ölbekämpfungsmittel zusammen mit dem Öl an der Oberfläche und könne so weitaus besser beseitigt werden. Auch möglich: Es zusammen mit dem Öl im Meer zu belassen, um Bakterien zu ermöglichen es abzubauen. Das Mittel haben zusätzlich eine nichthaftende Eigenschaft. Dies käme insbesondere Vögeln zugute. Denn, im Gegensatz zu mit Corexit versetztem Öl, könne dieses Mittel mitsamt dem Öl problemlos aus Vogelgefieder ausgewaschen werden.

Die USM benötigt nun lediglich die Bestätigung der U.S. Environmental Protection Acency, der US-amerikanischen Umweltschutzbehörde, um das umweltfreundliche Ölbekämpfungsmittel schnell und einfach in Massen produzieren zu können. „Das ist keine nebulöse Geschichte, sondern eine spezielle, sehr umweltfreundliche, noch dazu ökonomische Methode einer Ölpest Herr zu werden“, so die Forscherin der USM.

Quelle: Tech News Daily, Text: Jürgen Rösemeier