© Didier Boy de la Tour
Bürogebäude in Zürich: Sieben Stockwerke pures Holz
Ein spektakuläres Bürogebäude ziert seit kurzem das Zentrum Zürichs: Für den Stammsitz des Tamedia Verlages hat der japanische Architekt Shigeru Ban ein einzigartiges, siebengeschossiges Gebäude entworfen, dass das Potenzial des Baumaterials Holz hervorhebt.
Durch seine Heimat geprägt, in der die traditionellen japanischen Holzbauten komplett ohne Metall auskommen, hat der Architekt Shigeru Ban ein einzigartiges Gebäude aus Holz und Glas in Zürich entwickelt, das in Sachen Nachhaltigkeit alle Register zieht.
- Der Tamedia Stammsitz ist ein einzigartiges Gebäude mit lichtdurchfluteten Fronten und einem kompletten Holz-Skelettbau © Didier Boy de la Tour
- Auch bei der Büroeinrichtung und beim Fußboden wurde Wert auf natürliche Materialien gelegt © Reto Oeschger
- Die Träger des Gebäudes kommen vollständig ohne Metall aus © Blumer-Lehmann AG
- Alle Holzteile wurden im Baukastensystem aufweinander gesetzt... © Blumer-Lehmann AG
- ...und mit millimetergenauen Steckvsystemen verbunden © Blumer-Lehmann AG
- Um auf Metall zu verzichten, wurden besondere Holzelemente zurechtgefräst, die die Holzträger miteinander verbinden © Blumer-Lehmann AG
- Beim Fräsen musste auf besondere Präzision geachtet werden... © Blumer-Lehmann AG
- ... da nur so eine stabile Passform erzielt werden konnte und keine Schrauben zusätzlich verwendet werden mussten © Blumer-Lehmann AG
- Alle diese Besonderheiten begünstigen den einzigartigen Charakter des Gebäudes © Didier Boy de la Tour
- Das Dachgeschoss im 5. OG besticht durch seine Gewölbeartigen Holzträger © Didier Boy de la Tour
- Die Fassade des Bürogebäudes besteht vollständig aus Glas mit rhythmisch angeordneten Metallfassungen © Didier Boy de la Tour
- Nur die Kaskadentreppe besteht aus Stahlträgern © Didier Boy de la Tour
- Die Büros sind offen, freundlich und in die Architektur integriert © Reto Oeschger
- Trotz der Holzbauweise konnte das Bürogebäude der im Quartier üblichen Blockrandbebauung gerecht werden © Didier Boy de la Tour
In seinen Maßen der im Quartier üblichen Blockrandbebauung entsprechend und auch ein Mansardendach tragend, besticht das neue Gebäude durch seine nachhaltige Bauweise aus 2000 Kubikmeter massivem Fichtenholz. Was lange Zeit scheinbar nur durch Stahl getragen werden konnte, kommt jetzt gänzlich ohne Stahlverstärkung aus. Für eine genaue Passform wurden die Holzelemente vorab millimetergenau vorgefräst und vor Ort montiert. Shigeru Bans Vision entsprechend sollte das Tragwerk wie ein Baukastensystem zusammengesteckt werden und dabei
das statische System nachvollziehbar bleiben. Aus den grundlegenden Entwurfsgedanken Transparenz und Einfachheit der tragenden Struktur, blieben die Holzelemente unverkleidet und das gesamte Gebäude mit einer Doppelfassade aus Glas möglichst transparent. Eine große
Herausforderung waren diese architektonischen Vorgaben, da das Brettschichtholz in Sichtqualität mithilfe millimetergenau gefräster Steckverbindungen zusammengesetzt werden musste.
Einzigartiges und CO2-freies Bürogebäude aus Holz
Das Holz-Skelett des Gebäudes in Zürich ist einzigartig © Didier Boy de la Tour
Die großflächige Doppelfassade zur Sihl hin wirkt als Klimapuffer sowie als ein natürliches Ventilationssystem und bietet Platz für Sitzungszimmer und Lounges, die sich zum Fluss hin öffnen lassen. Schon der Bau des Gebäudes hielt die CO2-Emissionen durch den Einsatz des nachwachsenden Baustoffes äußerst gering. Doch auch durch die zukunftsgerichtete Heizung und Kühlung mittels Grundwasser, kann das Gebäude CO2-frei und ohne fossile Brennstoffe betrieben werden.
Shigeru Bans Gebäude zeichnen sich durch ein perfektes Zusammenspiel von östliche und westliche Bauformen aus. Geprägt von den Gedanken der Einfachheit traditioneller japanischer Architektur interpretiert er diese klassischen Elemente mit westlichem Einfluss neu. Seine Werke sind außergewöhnlich, dass Shigeru Ban zu einem der bedeutendsten Innovatoren für das 21. Jahrhundert im Bereich Architektur und Design avancierte.
Quelle: Tamedia AG / Text: Christina Jung
Das Holzhaus in Zürich ist ein außergewöhnliches Bürogebäude © Didier Boy de la Tour
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