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Nachhaltig bauen und sanieren: Strom und Wärmedämmung in einem

© BHW Bausparkasse / Jürgen Lippert

Neuer Trend: Stromfassade

Neuer Trend für Neu- und Altbauten: Fassaden die Strom produzieren

Architekten und Hersteller lassen sich immer wieder etwas einfallen, um neue, energieeffiziente Lösungen für Neubauten und Sanierungsmaßnahmen zu finden. Ein neuer Trend: Häuserfassaden, die isolieren und auch noch Strom produzieren. Dabei darf es auch mal bunt zugehen. Eine Alternative zur konventionellen Wärmedämmung.

Eine Häuserfassade ist im Idealfall hoch funktional, langlebig und gedämmt, um Energiekosten zu reduzieren und die Umwelt zu entlasten. Eine schöne wie effiziente Alternative zur rein konventionellen oder ökologischen Wärmedämmung ist ein neues Fassadensystem, das dank einer Mineralwolldämmung und aufgesetzten, hauchdünnen Photovoltaikmodulen Strom- und Heizkosten gleichermaßen spart. Denn, wird der erzeugte Strom nicht eingespeist, sondern selbst verbraucht – eine Maßnahme die sich aufgrund der steigenden Stromkosten mehr und mehr rentiert – kann der Hausbesitzer mit jedem Quadratmeter Stromfassade Jahr für Jahr zwischen 55 und 80 Kilowattstunden eigenen Strom produzieren.

Auch all jenen, die besonders hohe ästhetische Ansprüche haben wird die neue Stromfassade gefallen. Denn nicht nur im klassischen schwarz können die Photovoltaikmodule angebracht werden, auch andere Farben der Glasoberfläche können gewählt werden oder eine Kombination mit Naturstein oder Keramik ist möglich. Das farbige Glas für Photovoltaikmodule – beispielsweise gelb oder grün - kann allerdings die Stromausbeute verringern. Der Vorteil einer hinterlüfteten Fassade ist übrigens in der Wirtschaftlichkeit zu finden.

Hinterlüftete Fassadensysteme und Vorteile der neuen Stromfassade

Zwar ist der Preis für die Stromfassade relativ hoch angesiedelt mit 400 Euro pro Quadratmeter, doch der Nutzen, die Haltbarkeit und Nachhaltigkeits-Effekte sind ungleich höher, als die bei einem herkömmlichen Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Denn die WDVS, konventionell auf Erdöl basierend, ist wesentlich kürzer haltbar als zumeist angegeben und hält maximal 20 Jahre (mehr im Artikel zu Wärmedämmverbundsystemen.). Nach dieser Zeit wird eine Erneuerung fällig und deren Entsorgung als Sondermüll.

Ein hinterlüftetes Fassadensystem ist laut Fachverband Baustoffe und Bauteile für vorgehängte und hinterlüftete Fassaden e. V. trotz höherer Kosten die beste Wahl für eine Außendämmung. Sie hält länger, hat geringe Wartungsinterwalle und unterliegt keinerlei Witterungseinflüssen. Zudem entfällt ein Neuanstrich oder gar eine neuer Putz völlig.

Die Dämmung mit langlebiger Mineralwolle – mehr und mehr wird hierbei auf Recyclingmaterialien gesetzt – bietet zwei weitere Vorteile: Sie hält nicht nur Kälte, sondern auch Hitze ab und kann umweltfreundlich entsorgt werden.

Tipp von Rüdiger Grimmert, BHW Bausparkasse: „Zur Finanzierung bietet die KfW Förderbank zinsgünstige Kredite ab einem Prozent."

Quelle: Postbank/BHW, Text: Jürgen Rösemeier