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Frische Minze selber anbauen
Heilkräuter

So gesund ist das Hausmittel Minze aus eigenem Anbau

Kaum ein Kraut ist so vielseitig wie die Minze. Sie ist nicht nur eine beliebte Zutat in verschiedensten Produkten und Speisen, sondern besitzt auch gesunde Eigenschaften, die bei körperlichen Beschwerden sanft helfen.

So vielseitig ist die grüne Minze

Das Aroma der Minze findet Verwendung in Tees, Kaugummis, Lutschbonbons, Zahnpasta, ätherischen Ölen, Süßigkeiten oder auch als frische Zutat in leckeren Gerichten. So vielseitig wie sie ist kaum ein anderes Kraut. Am bekanntesten ist bei uns wohl die Pfefferminze. Dabei handelt es sich um eine Unterart der Minze. Andere Arten sind die grüne Minze, die marokkanische Minze oder die Apfelminze. Die Pflanze ist bereits seit langer Zeit beliebt und bekannt. Schon vor 2500 Jahren nutzen die Römer sie für die Zubereitung von Soßen oder die Verfeinerung von Wein. Und auch als Hausmittel zur Linderung von verschiedenen Beschwerden hat die Minze eine lange Tradition. Denn durch die enthaltenen Bitter- und Gerbstoffe sowie einen hohen Gehalt des ätherischen Öls Menthol wirkt sie krampflösend und schmerzlindernd. Tee aus Minze hilft bei Übelkeit, Erkältungen und lästigen Verdauungsproblemen. Und auch äußerlich angewendet entfaltet sie bei der Behandlung von Wunden, Kopfschmerzen oder Muskelverspannungen ihre Kräfte. 

Gesunde Minze aus eigenem Anbau: So funktioniert es

Wenn Sie Minze selbst anbauen wollen, sollten die Pflanzen am besten unter Glas vorgezogen werden. Wenn die Samen direkt im eigenen Garten ausgesät werden, kann es passieren, dass sich Vögel oder Schnecken an ihnen bedienen. Ihnen schmecken die Samen der Minze nämlich besonders gut. Geeignet für das Ziehen der Samen unter Glas ist die Zeit zwischen März und Juni, eigentlich ist es aber das ganze Jahr über möglich. In einer Saatschale werden dafür auf einer Mischung aus Erde und Sand die Samen ausgestreut. Die Saatschale muss stets an einem hellen Ort stehen, wie zum Beispiel einem Treibhaus, dem Wintergarten oder vor einem Fenster. Zusätzlich sollte die Erde immer feucht bleiben. Dann entstehen in ihr schon bald Keimlinge. Sobald an den Keimlingen die ersten Blätter wachsen, können sie in Einzeltöpfe umziehen. Die Töpfe sollten mit einer Mischung aus Gartenerde, Gartenkompost und Grünschnitt gefüllt sein. In den Garten kommt die Minze dann zwischen März bis Oktober, die Erde muss dafür umgegraben und von Wurzel befreit werden. Um ideale Bedingungen für die Minze zu schaffen, sollte sie etwa so tief eingepflanzt werden, wie sie zuvor im Topf stand. Der beste Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen beträgt etwa 40 Zentimeter. Sie müssen beim Einpflanzen in die Gartenerde außerdem mit ausreichend Wasser versorgt werden.

Wie wird die Minze am besten verwendet?

Minze

Im Winter müssen Sie sich keine Sorgen um die Minze machen. Sie ist winterhart und kann Temperaturen bis zu minus 24 Grad Celsius aushalten. Allerdings kann bei Kübelpflanzen das Wurzelbrett durchfrieren, dann kann die Pflanze kein überlebenswichtiges Wasser mehr aus der Erde ziehen. Damit das nicht passiert, können Sie den Bereich, indem sich die Wurzeln befinden, mit Laub und Grünschnitt abdecken. Unmittelbar nachdem sie blüht, ist die beste Zeit, um die Minze zu ernten. Dann sind die Öle der Pflanze am höchsten konzentriert und sie hat somit die stärkste Heilwirkung. Zwischen April und August können Sie die Blätter ernten und zwischen August und September die Blüten. Getrocknete Minzblätter sind bestens dazu geeignet, um einen gesunden und wohlschmeckenden Tee zu kochen. Zum Trocknen können Sie die Blätter an einem trockenen Ort mit wenig Luftfeuchtigkeit auf einem Tuch ausbreiten oder aufhängen. Alternativ können die Blätter auch im Ofen getrocknet werden, indem man sie auf ein mit Backpapier ausgelegtem Backblech platziert. Vorher sollten sie allerdings vom Stiel entfernt werden. Bei 50 Grad Celsius können die Blätter dann innerhalb von 5 Minuten getrocknet werden. 

Pfefferminztee selber kochen

Frische Pfefferminze kann ganz einfach in einen Tee verwandelt werden, indem Sie die Blätter in eine Tasse geben und heißes Wasser darüber gießen. Getrocknete Blätter, aus denen Tee gekocht werden soll, werden am besten luftdicht verschlossen und lichtgeschützt aufbewahrt. Dann halten sie sich mehrere Monate und auch wenn keine frischen Blätter zur Hand sind, müssen Sie nicht auf den Tee verzichten. Für 200 Milliliter heißes Wasser werden etwa ein gehäufter Teelöffel der getrockneten Blätter benötigt. Nachdem der Tee 5 bis 10 Minuten abgedeckt gezogen ist, können Sie ihn trinken. Wer mag, kann noch frischen Zitronensaft hinzugeben, sobald der Tee etwas abgekühlt ist. So wird er noch durch das gesunde Vitamin C der Zitrone ergänzt. Bei Erkältungen ist auch Honig die ideale Ergänzung, da er antibakterielle und antivirale Eigenschaften besitzt und Halsschmerzen lindern kann.

Pfefferminzöl selber machen

Das brauchen Sie dafür:

  • Etwa eine Handvoll von getrockneten Pfefferminzblättern
  • Sonnenblumen-, Raps- oder Jojobaöl
  • Ein desinfiziertes Schraubglas für den Ölansatz
  • Kaffee- oder Teefilter
  • Eine desinfizierte Braunglasflasche um das Öl aufzubewahren

So wird das Öl gemacht:

Das desinfizierte Schraubglas wird mit den getrockneten und klein geschnittenen Pfefferminzblättern gefüllt. Anschließend wird das Öl auf die Blätter gegossen, bis sie komplett davon bedeckt sind. Der Deckel wird dann verschlossen. Die Mischung muss in dem Glas 4 bis 6 Wochen bei Zimmertemperatur an einem schattigen Ort stehen bleiben. Damit sich die Wirkstoffe aus den Blättern der Pfefferminze lösen, sollte das Glas alle 2 Tage leicht geschüttelt werden. Wenn das Öl ausreichend gereift ist, wird es durch ein Teefilter gegossen, um Blätter und Öl zu trennen. Das fertige Pfefferminzöl kann dann in der Braunglasflasche aufbewahrt werden. Das Öl kann gegen Kopfschmerzen helfen, indem ein paar Tropfen davon in die Schläfen einmassiert werden. Auch bei Erkältungen ist es wirksam, indem es in die Brust einmassiert wird. Die Wirkstoffe des Pfefferminzöls helfen so dabei, dass die Schleimhäute der Nase abschwellen. Alternativ können Sie auch 1 Esslöffel Öl in einen Liter heißes Wasser geben und die Dämpfe inhalieren. Bei einem Mückenstich schafft das Öl auf der Haut Linderung bei dem Juckreiz und in einem Fußbad können 10-15 Tropfen davon schweren Beinen entgegenwirken.

Rezept für einen orientalischen Bulgur-Salat mit Minze

Hierzulande wird die Minze gerne in süßen Desserts oder Getränken für einen Frischekick genutzt. In der orientalischen Küche wird aber auch häufig in herzhaften Gerichten verwendet. Wie etwa bei einer Tabouleh, einem libanesischen Bulgur-Salat. So können Sie das Gericht selber kochen:

Diese Zutaten werden benötigt:

  • 200 g feiner Bulgur
  • 650 ml Gemüsebrühe
  • 2 Bund glatte Petersilie
  • ¼ Bund frische Minze
  • ½ Paprika
  • ½ Salatgurke
  • 3 große Tomaten
  • 6 EL Zitronensaft
  • 4 EL Öl
  • 1 Knoblauchzehe
  • Salz und Pfeffer zum abschmecken

Für das Tabouleh müssen Sie den Bulgur zunächst in einem feinen Sieb gründlich mit Wasser abspülen. In einem Topf wird die Gemüsebrühe erhitzt und anschließend vom Herd genommen. Dann kommt der Bulgur hinein und muss für 20 Minuten darin quellen. Petersilie und Minze werden gewaschen und in kleine Stücke gehackt, der Knoblauch wird von seiner Schale befreit und gepresst. Das Gemüse wird ebenfalls gewaschen und in Würfel geschnitten. Gießen Sie die übrig gebliebene Brühe beim Bulgur ab und vermischen Sie ihn mit den Kräutern, dem Knoblauch, dem Zitronensaft und dem Öl. Nachdem die Mischung eine Stunde durchgezogen ist, können Sie das Gemüse hinzufügen und mit dem Salz und Pfeffer abschmecken.

Quelle: Heilpraxisnet, Kostbarenatur, Familienkost, worldsoffood.de, Bildquellen: Olena_Rudo, tycoon101 (EnvatoElements)