Der Begriff "Fashion Victims" wurde in einer Greenpeace-Kampagne gegen Gift in der Bekleidungsindustrie visuell völlig neu interpretiert. Mehr und mehr Global-Player der Bekleidungsindustrie wollen giftige Chemie aus ihrer Produktion dank den Umweltaktivisten verbannen. Besonders schnell: G-Star Raw. (c) Lance Lee/Greenpeace
G-Star Raw: Vom Greenwashing zum Vorbild beim Entgiften
Hartnäckigkeit und Einsatz für das Gute zahlt sich manchmal aus. So wie bei der aktuellen Kampagne von Greenpeace gegen die Verwendung von Giften in der Bekleidungsindustrie. Zwar benötigen einige Unternehmen bis zum Jahre 2020, um ihre Produktion umzustellen, doch, es geht auch schneller: G-Star Raw beginnt bereits 2013 damit seine Produktion zu entgiften.
Anlässlich der Amsterdamer Fashion Week im Januar startete Greenpeace wie zuvor bei anderen Unternehmen seine Detox-Kampagne bei dem Bekleidungshersteller G-Star Raw. Bereits im Sommer zuvor wurden in vielen Städten rund um den Globus Aktionen durchgeführt, die Konsumenten vor den Geschäften des Bekleidungsherstellers auf dessen Umweltsündenaufmerksam machte. Denn: Das Unternehmen war bis dato und laut Greenpeace-Informationen eher ein klassisches ‚Greenwashing‘-Unternehmen, ein Hersteller von Konsumgütern, der mit kleinen Maßnahmen vorgab, umweltfreundlich und nachhaltig zu produzieren.
Detox-Kampagne: Erfolg beim Entgiften der Bekleidungsindustrie
Nachdem auf der Amsterdamer Fashion Week symbolische Giftcocktails in grellen Farben von Greenpeace-Aktivisten serviert und eine Gruppe von Demonstranten aufmersamkeitsstark vor den Messehallten demonstrierten, gab es eine Entscheidung zum Wohle der Umwelt und des Verbrauchers. Letzte Woche verkündete G-Star Raw einschneidende Maßnahmen. Der Erfolg des Einsatzes von Greenpeace gibt der Umweltorganisation nun Recht und es geht auf einmal ganz schnell mit entscheidenden, hochtoxischen Chemikalien, die nun aus der Produktion verbannt werden. So sollen laut Greenpeace bereits 2013 giftige Weichmacher aus der Gruppe der Phthalate und Alkylphenolethoxylate aus der Produktion von G-Star verschwinden, so genannte APEOs. Nicht minder toxische perfluorierte Chemikalien, kurz PFC genannt, sollen bis 2014 folgen und aus der Bekleidungsherstellung verschwinden.
G-Star: Nummer eins als schnellster Entgifter
„Damit ist G-Star aktuell die Nummer Eins im Detox-Rennen“, so Greenpeace. Denn das holländische Unternehmen legt hier den im Vergleich frühesten Zeitpunkt für den Ausstieg aus gefährlicher Textil-Chemie vor.
„G-Star muss nun dafür sorgen, dass sein ambitionierter Plan transparent umgesetzt wird", sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. „Nur so können sich die Lebensbedingungen der Menschen ändern, die an Textilstandorten den Giften tagtäglich ausgesetzt sind."
Und G-Star tut noch mehr. So wird es laut Unternehmensangaben in den nächsten acht Wochen Fallstudien für den Ersatz gefährlicher Chemikalien vorlegen. Damit möchte G-Star als Vorbild für eine „bestmöglichen Praxis" auch anderen Marken den Weg ebnen, giftige Chemikalien aus deren Produktion zu verbannen. Auf Druck der Clean Clothes Campaign war G-Star auch aus dem Geschäft mit einem indischen Bekleidungsproduzenten ausgestiegen, der massiv gegen Arbeitsrechte verstieß.
"Fashion without Pollution", Mode ohne Verschmutzung lautet eine weitere Kampagne von Greenpeace, die den Konsumenten auf massive Umweltverschmutzungen durch die Bekleidungsindustrie aufmerksam machen soll. Hier wurde an einem Produktionsstandort in Thailand fotografiert, an dem - wie überall in Asien üblich - giftige Phtalate oder APEOs ungefiltert in die Flüsse geleitet werden. (c) Thitima Bundhumasuta/Greenpeace
„Damit ist G-Star aktuell die Nummer Eins im Detox-Rennen“, so Greenpeace. Denn das holländische Unternehmen legt hier den im Vergleich frühesten Zeitpunkt für den Ausstieg aus gefährlicher Textil-Chemie vor.
„G-Star muss nun dafür sorgen, dass sein ambitionierter Plan transparent umgesetzt wird", sagt Manfred Santen, Chemie-Experte von Greenpeace. „Nur so können sich die Lebensbedingungen der Menschen ändern, die an Textilstandorten den Giften tagtäglich ausgesetzt sind."
Und G-Star tut noch mehr. So wird es laut Unternehmensangaben in den nächsten acht Wochen Fallstudien für den Ersatz gefährlicher Chemikalien vorlegen. Damit möchte G-Star als Vorbild für eine „bestmöglichen Praxis" auch anderen Marken den Weg ebnen, giftige Chemikalien aus deren Produktion zu verbannen. Auf Druck der Clean Clothes Campaign war G-Star auch aus dem Geschäft mit einem indischen Bekleidungsproduzenten ausgestiegen, der massiv gegen Arbeitsrechte verstieß.
Quelle: Greenpeace, Text: Jürgen Rösemeier
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