Gesichtspflege: Die besten Hausmittel ohne gefährliche Inhaltsstoffe
Waschgel, Gesichtswasser, Lotion, Peeling, Maske, Make-up, Puder…die Liste an Gesichtspflegeprodukten scheint endlos zu sein. Doch sind all diese Dinge auch sinnvoll? Durch eine Überpflege der Haut können Erkrankungen wie die Perioale Dermatitis und Akne entstehen und zunehmen. Ein Teufelskreis beginnt.
Kündigen sich Pickel an oder ist die Haut besonders trocken oder fettig, steuern wir häufig die nächste Drogerie an, um den Problemen auf den Leib zu rücken. „Ich habe ein Problem, also muss ich etwas dagegen unternehmen“, so oder so ähnlich denken wir häufig, wenn wir mit unserer Haut unzufrieden sind. Die üppige Produktpalette der Kosmetikindustrie, die scheinbar für jedes Problem eine Lösung parat hat, wirkt verführerisch. Am besten sollen wir unsere Haut zunächst mit einer Reinigungslotion säubern, ein Gesichtswasser zum Klären benutzen, anschließend ein Serum, eine Creme und einen Pickelstift zum Behandeln des akuten Pickels auftragen. Und nicht vergessen – einmal die Woche ein Peeling und eine Maske zu verwenden! Sieben Produkte, die schöne Haut versprechen. Doch ist es wirklich sinnvoll die Haut so ausgiebig zu pflegen?
Der Teufelskreis beginnt
Schon früh lernen wir, dass vor allem unreine Haut etwas mit mangelnder Hygiene zu tun haben soll. Ein Trugschluss, der noch immer tief in den Köpfen der Menschen verankert ist. Zu häufiges Waschen mit austrocknenden Tensiden hat sogar einen nachteiligen Effekt. Seifen, Waschgels und Co. entziehen der Haut Talg, den sie braucht um sich geschmeidig zu halten und vor Bakterien zu schützen. Wo die Abwehrstoffe fehlen, wird der Schutzmantel der Haut dünner. Die Haut, die grundsätzlich in der Lage ist, sich zu einem hohen Grad selbst zu reinigen, befeuchten und gesund zu halten, gerät aus dem Gleichgewicht und fettet vermehrt nach. Es kommt zu ungewolltem Ölglanz und verstopften Talgdrüsen, aus denen folglich Pickel resultieren. Häufig wird dann versucht, die entstandenen Pickel wieder „in den Griff“ zu bekommen – der Teufelskreis beginnt.
Perioale Dermatitis
Eine Überpflege der Haut kann neben trockener, fettiger und unreiner Haut auch eine chronische Erkrankung hervorrufen – die Perioale Dermatitis. Dabei handelt es sich um eine entzündliche Reaktion, die sich anhand kleiner Pickel und Pusteln um den Mund herum zeigt. Die Haut sieht wund aus und spannt. Vor allem Frauen zwischen 25 und 40 Jahren, die besonderen Wert auf ihr Äußeres legen, leiden darunter. Deshalb wird die Periorale Dermatitis auch als Stewardessen- oder Mannequin-Erkrankung bezeichnet. Der Verlauf dieser Hautkrankheit kann von Wochen bis hin zu mehreren Monaten dauern.
Nulldiät für die Haut
Die Perioale Dermatitis ist harmlos und ungefährlich, da sie keine bleibenden Schäden in der Haut zurück lässt. Für die Betroffenen stellt sie jedoch häufig eine große psychische Belastung dar.
Die Behandlung der Perioalen Dermatitis besteht aus einer Nulldiät. Sämtliche Hautpflegeprodukte und Kosmetika müssen abgesetzt werden, um den permanenten Quellungszustand der Hornschicht und damit den Verlust der Barrierefunktion zu beenden. Dabei kann sich das Hautbild zu Beginn der Behandlung verschlechtern. Viel Disziplin und Durchhaltevermögen sind gefordert um nicht erneut zu Pflegeprodukten oder Kortisonpräparaten zu greifen, die die Symptome anfangs zwar verbessern, nach dem Absetzen aber ein erneutes Aufflammen hervorrufen.
ecowoman-Tipp: Weniger ist mehr! Höchstens ein- bis zweimal am Tag kann das Gesicht mit einer milden Reinigungsmilch gewaschen werden um Schmutz und Make-up zu entfernen. Wer kein Make-up benutzt, dem reicht häufig auch einfach Wasser aus. Zu den wirksamsten und beliebtesten Formen der minimalistischen Gesichtsreinigung zählen unter anderem auch die Oil-Cleansing-Methode und das Caveman-Regimen.
Bild: Fotolia/ JenoAtaman/ depositphotos/ lanakhvorostova, Text: Meike Riebe