Teenager sind die neue Zielgruppe bei dem Dessous-Label Victoria's Secret. Dies löst aus verschiedenen Gründen einen Strum der Entrüstung bei US-amerikanischen Eltern aus. (c) Victoria's Secret
Victoria`s Secret Dessous für Kids: USA, eine Welle der Empörung
Pants mit dem Aufdruck „Now or Never“ (jetzt oder nie) auf der Unterwäsche, String-Tangas mit dem Schriftzug „Call me“ (ruf mich an) oder Shirts mit dem Slogan „Enjoy the View“ (genieße den Anblick) bringt US-amerikanische Eltern auf die Barrikaden. Auch der Kampagne-Slogan des Dessous-Label Victoria’s Secret löst Entsetzen aus. „Bright Young Things“, fröhliche oder strahlende junge Dinger ist für viele menschenverachtend.
Laut US-Medien ist der Teenager-Markt ein lukrativer. Mit 335 Milliarden Dollar in der Tasche sind die Jugendlichen eine interessante Zielgruppe für Konsumgüterhersteller. Auch für Victoria`s Secret, dem Dessous- und Bekleidungshersteller. Das macht Eltern nun wütend, vor allem die Mode- und Dessous-Linie ‚Pink“ des Konzerns, die eindeutig auf Teenager abzielt. Abgesehen von der von vielen besorgten Eltern als menschenverachtenden Slogan über ‚junge Dinger‘, erregen die Produkte selbst einen Sturm der Entrüstung. Zwar sagen die Verantwortlichen im Modehaus Victoria`s Secret zwar, dass die neue Modelinie auf Teens ab 18 abzielt, aber unzählige Eltern berichten das Gegenteil. Denn die 12-, 13-jährigen Kids kämpfen in endlosen Debatten mit ihren Eltern dafür, dass sie sich die neue Wäschelinie kaufen dürfen.
Klar, Kids haben das ungebremste Verlangen älter zu sein, ein inhärenter Wunsch, den sich die Marketer des Hauses scheinbar zum Vorteil machten. Doch nicht nur die Sprüche auf der Wäsche, auch durchsichtige Spitzen-BHs und Shirts sind für viele Eltern, aber auch Teenager selbst inakzeptabel. Mnche bezeichnen die Kampagne und Dessouslinie auf der firmeneignen Facebook-Seite als ‚ekelerregend‘.
'Tease Noir', etwa mit dunkler Verführung zu übersetzen - ein Parfüm für Teenies... (c) Victoria's Secret
Ein besorgter Vater ging noch weiter und verfasste einen Brief, in dem er unter anderem schreibt, dass er nicht möchte, dass seine Tochter denkt, dass sie nur attraktiv ist, wenn mehr als zweideutige Sprüche auf ihrer Unterwäsche prangern. Die Kampagne „Bright Young Things“ sei zudem menschenverachtend und degradiere schon junge Mädchen letztlich zu Sexobjekten. Auch die Organisation ForceChange.org äußerte sich in einem offenen Brief an das Unternehmen als entsetzt und forderte auf, die Linie vom Markt zunehmen. Gerade die Formulierungen auf der Wäsche und den Shirts vermittle, dass Sex in so jungen Jahren völlig akzeptabel sei. Der vielgelesene und viral immens verbreitete Brief ist hier zu finden.
USA ist bekanntermaßen ein weitaus prüderes Land, auch aufgrund der weitaus höheren Zahl an tief gläubigen Menschen. Auch ist Victoria’s Secret sicherlich nicht der einzige Konzern, der die Zielgruppe Teenager mit solch einem Angebot lockt. Aber: Muss man wirklich gar nichts auslassen, um unternehmerisch maximalen Erfolg zu haben? Jedenfalls wird von der 'Mommy Lobby' bereits eine Unterschriftenkampagne durchgeführt und auf der Facebook-Seite der Pink-Linie hagelt es regelmäßig böse Kommentare, die bis hin zum Byokottaufruf für die gesamten Marken des Limited-Konzerns reichen zum dem Victoria's Secret gehört.
Quelle: Evandolive.com, Businessinsider, Text: Jürgen Rösemeier