©global-standard.org
Erste globale Bio-Baumwoll-Kampagne in Hong Kong gestartet
Klartext statt Bio-Kauderwelsch – auf der ‚Substainable Textiles’-Konferenz von Textile Exchange in Hong Kong fordern die Soil Association und der Global Organic Textile Standard die Branchenführer der Textilindustrie dazu auf deutlich Farbe zu bekennen.
‚Have you cottoned on yet?’ – mit dieser Frage, die übersetzt in etwa soviel wie ‚Hast du es geschnallt?’ bedeutet, beendete Lord Peter Melchett, Strategiedirektor der britischen Soil Association, seinen Vortrag, den er im Rahmen der ‚Substainable Textiles’ von Textile Exchange in Hong Kong vor Branchenführern der Textilindustrie hielt. Zuvor hatte er die Branche eindringlich dazu aufgefordert, die globalen Umweltschäden und die Gefahren für den Lebensunterhalt der Baumwollarbeiter, die durch konventionellen Baumwollanbau verursacht werden zu beenden und stattdessen auf Bio-Baumwolle zu setzen. Die Rede gilt als Startschuss zur ersten globalen Bio-Baumwoll-Kampagne die die Soil Association gemeinsam mit der Global Organic Textile Standard (GOTS) organisiert hat und die Marken, Konsumenten und Organisatoren wie NGOs dazu aufruft, sich auf der Website www.cottonedon.org zum Anbau und zur ökologischen Weiterverarbeitung von Biobaumwolle zu bekennen. In einem Infoblatt wurden zudem die fünf wichtigsten Kernpunkte für die Nutzung von Bio-Baumwolle noch einmal zusammengefasst:
1. Den Bauern die Kontrolle geben, nicht den GV Unternehmen (gentechnisch verändernde Unternehmen)
Biobauern haben die Wahl. Sie werden nicht durch GV Unternehmen kontrolliert
Kleidung aus organischer Baumwolle - ©global-standard.org
2. Gefährliche synthetische Pestizide eliminieren
Beim Anbau von Bio-Baumwolle werden keine gefährlichen Pestizide verwendet. Das Leben der Bauern und die Umwelt werden geschützt.
3. Den Bauern helfen, ihre Familien zu ernähren
Der bei Bio-Baumwolle geforderte Fruchtwechsel ermöglicht den Bauern den Anbau von anderen Nutzpflanzen für Nahrung und Einkommen.
4. Wertvolles Wasser einsparen
Bio-Baumwolle benötigt weniger Wasser und sorgt für den Erhalt dieser knappen und wertvollen Ressource für die Zukunft
5. Gegen den Klimawandel kämpfen
Der Anbau von Bio-Baumwolle spart Energie und gesunde, unbelastete Erde speichert mehr CO2
Ein kurzer Faktencheck zeigt, dass aktuell bis zu 80 Prozent der weltweiten Baumwollproduktion aus gentechnisch veränderten Pflanzen stammt deren Saatgut zumeist von einigen wenigen multinationalen Konzernen wie Monsanto kontrolliert wird. Zudem wurden im Jahr 2010 umweltgefährdende Pestizide im Wert von über drei Mrd. US-Dollar im konventionellen Baumwollanbau eingesetzt.
Quelle und Bildrechte: global-standard.org
Text: Andreas Grüter