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Aktion Urbanität und Vielfalt sucht Paten für die Aufzucht bedrohter Wildpflanzen
Naturschutzprojekt

Rettungsaktion für gefährdete Wildpflanzen

Die Naturschutzoffensive des Bundesumweltministeriums (BfN) soll die Vermehrung und Erhaltung von Wildpflanzen durch private Aufzucht sichern. Das neue Projekt "Urbanität und Vielfalt" macht biologische Vielfalt begreifbar und fördert aktiven Naturschutz in der Gemeinschaft oder individuell. Hoffnung für bedrohte Wildpflanzen?

Viele Arten von Wildpflanzen sind den Bewohnern in städtischen Gebieten oft völlig unbekannt. Mit dem Förderprojekt des BfN "Urbanität und Vielfalt" erhoffen sich die Initiatoren wieder mehr Interesse, Wissen und Verständnis für die heimische, biologische Vielfalt zu wecken. Ähnlich einer Patenschaft wird die Aufzucht und Pflege ausgewählter Wildpflanzenarten in private Hände gegeben.

Viele Wildpflanzen sind in der freien Natur selten geworden, ihre Lebensräume durch intensive Nutzung und Bebauung bedroht. Damit die Bestände nicht weiter schwinden, ziehen die Botanischen Gärten in Potsdam, Berlin und Marburg sowie das Umweltzentrum Dresden ausgewählte, gartenkompatible Jungpflanzen in großer Stückzahl aus regionalem Wildsaatgut vor und geben diese an speziellen Ausgabetagen an Bürgerinnen und Bürger weiter. Familien, Kleingärtner und Privatpersonen pflegen den Pflanzennachwuchs entweder auf bei sich zu Hause oder auf sogenannten "Arche"-Flächen weiter.

Sind die Pflanzen groß genug und haben sich vermehrt, werden sie nach Absprache mit den Fachbehörden wieder an ihren ursprünglichen Standorten angesiedelt. Das Projekt "Urbanität und Vielfalt" soll auch eine Möglichkeit bieten, sich individuell oder in der Gemeinschaft für den Naturschutz zu engagieren. Gleichzeitig mehr Grün in die Städte bringen sowie das Bewusstsein für biologische Vielfalt stärken. Gezielte Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit soll möglichst viele Menschen ansprechen und für den aktiven Naturschutz gewinnen. Das BfN fördert diese Naturschutzoffensive in den nächsten vier Jahren mit 1,1 Millionen Euro.

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Bild: Depositphotos/emjaysmith, Text: Tine Esser