Darum sind Früherdbeeren aus Spanien Klimakiller
Erdbeeren gehören zu den beliebtesten Früchten in Deutschland und werden deshalb auch gerne außerhalb der Saison gekauft. Das hat aber verheerende Folgen für unsere Umwelt.
Finger weg von Früherdbeeren
Bereits jetzt gibt es in den Supermärkten Früherdbeeren aus Südeuropa zu kaufen. Und die roten Früchte sind nach wie vor beliebt, denn jedes Jahr werden in Deutschland pro Kopf 3,7 Kilogramm Erdbeeren gegessen. Wer die Umwelt schützen will, sollte sich aber mit dem Verzehr der Erdbeeren noch etwas gedulden. Früherdbeeren haben nämlich eine verheerende Umweltbilanz, weil sie unter Plastikfolie wachsen, über weite Strecken transportiert werden und enorme Mengen an Wasser verbrauchen. Dabei herrscht in den südeuropäischen Anbaugebieten eigentlich oft Wasserknappheit. Um die Verschwendung wertvoller Ressourcen nicht zu unterstützen, sollten wir lieber auf die heimische Freilandsaison warten, die jedes Jahr im Mai beginnt.
So schlecht sind spanische Erdbeeren für die Umwelt
Bei Erdbeeren handelt es sich um besonders durstige Früchte. 300 Liter Wasser, also zwei volle Badewannen, werden für die Produktion von nur einem Kilo der Früchte benötigt. In Europa ist die spanische Region Huelva das wichtigste Beerenanbaugebiet und wie schädlich der nicht-nachhaltige Anbau von Erdbeeren ist, zeigt sich hier in dem Feuchtgebiet Doñana. Dabei handelt es sich um einen 54.000 Hektar großen Nationalpark, welcher UNESCO-Weltnaturerbe ist und in dem etwa die Hälfte aller europäischen Vogelarten leben. 1.300 Hektar Erdbeeren werden in den Pufferzonen des Parks unerlaubterweise angebaut und das Grundwasser für die Bewässerung kommt aus illegalen Brunnen.
Erdbeeranbauregion ist von extremer Trockenheit bedroht
Eigentlich sollte 2014 ein „Erdbeerplan“ endgültig regeln, wo das Anbauen von Erdbeeren legal ist und wo nicht. Allerdings verweigert die andalusische Regionalregierung die Umsetzung. Gleichzeitig nimmt aber die Trockenheit innerhalb der Region durch den Klimawandel ständig zu und die Landwirtschaft verbraucht weiterhin die geringen Vorräte an Grundwassern. Das hat auch zur Folge, dass der Nationalpark immer weiter austrocknet.
Hier gibt es positive Entwicklungen
Doch viele Menschen sind daran interessiert, dass die Natur im Park geschützt wird. Dieses Engagement zeigt langsam Wirkung, denn der Lebensmitteleinzelhandel übernimmt inzwischen mehr Verantwortung für seine Lieferketten. Einige Händler kontrollieren mittlerweile, ob die Erdbeeren aus der Doñana-Region auch aus legaler Bewässerung stammen. Aber der Anbau auf illegalen Feldern kann durch die bestehenden Zertifizierungssysteme nicht immer erkannt werden.
Mit diesen Erdbeeren gelingt nachhaltiger Genuss
Auch deutsche Früherdbeeren können nicht die Lösung sein. Sie stammen auch aus energieintensiven Gewächshäusern und sind somit sogar noch schlechter für unser Klima als die Freiland-Erdbeeren aus Spanien. Saisonale und regionale Produkte mit kurzen Transportwegen sind bei deutschen Produkten die beste Wahl. So werden außerdem auch die heimischen Landwirte unterstützt. Und bei Bio-Früchten wird zusätzlich noch auf den Einsatz von Pestiziden verzichtet.
Quelle: WWF, Bild: Depositphotos/MarkoAliaksandr, Text: Fatma Cevik