Hessen: Luchsbestand erholt sich langsam
Erfreuliche Entwicklung in Hessen: Der Luchsbestand erholt sich hier langsam. Mindestens vier verschiedene Luchs konnten hier laut aktuellem Luchsbericht im vergangenen Jahr nachgewiesen werden. In einem Fall kam jedoch Damwild zu Schaden.
Erfreuliche Nachrichten aus Hessen: In dem Bundesland erholt sich der Luchsbestand zwar nur langsam, dafür aber sicher. Nachdem der Luchsbestand zeitweilig auf ein bis zwei Tiere abgesunken war, konnten im vergangenen Jahr laut aktuellem Luchsbericht, den Umweltministerin Priska Hinz und Thomas Norgall vom Arbeitskreis Hessenluchs jetzt vorgestellt haben, mindestens vier verschiedene Luchse nachgewiesen werden.
Die Präsenz von drei Männchen und einem Weibchen konnte in einem mehr als 650 Quadratkilometer großen Gebiet in Nordhessen festgestellt werden. Bei der Wiedererkennung der einzelnen Tiere an Hand ihrer individuellen Fellzeichnung halfen so genannte Fotofallen und die enge Zusammenarbeit mit dem Luchsprojekt Harz. Dort werden Luchse mit Sendern versehen. Erreichen diese das Bundesland Hessen, können sie einfacher identifiziert werden. Zukünftig streben die hessischen Luchs-Fachleute ebenfalls eine stärkere Vernetzung mit den Kollegen aus Thüringen an.
Erstmals seit 2010 kein Luchs-Nachwuchs
Phasenweise dürfte der landesweite Luchsbestand bis zu zehn Tiere betragen haben. Sicher nachgewiesen werden konnten Luchse im vergangenen Jahr in den nordhessischen Landkreisen Werra-Meißner, Kassel und Schwalm-Eder sowie im Winter und Frühjahr auch im Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Hier weckten zwei Luchse, die während der Paarungszeit gemeinsam gesichtet wurden, Hoffnung auf Luchs-Nachwuchs. Der erhoffte Fortpflanzungsnachweis konnte jedoch bisher nicht erbracht werden.
Die langjährige Dokumentation des Luchsbestandes in Hessen zeigt, dass die Tiere hier bis auf einen Vorfall im Januar 2017 bisher keine Probleme für Nutztierhalter verursacht haben. In dem besagten Fall wurden in einem Damwild-Gehege sieben tote Tiere gefunden, die durch einen Kehlbiss getötet worden waren. Da Luchse kletterfähig sind und der Zaun nicht elektrisch gesichert war, konnte die Katze leicht in das Gehege eindringen. Weitere Probleme traten in der Folgezeit jedoch nicht auf.
Quelle: Umweltministerium Hessen; Bilder: Depositphotos/OndrejProsicky; Autor: kle