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Integration kann so einfach sein: Freundschaftliche Flüchtlingshilfe
Start with a friend

Integration kann so einfach sein: Freundschaftliche Flüchtlingshilfe

Bei der Flutwelle an Flüchtlingen, die in den letzten Jahren zu uns gekommen sind, ist es nur löblich, dass gefühlt ebenso viele Initiativen gegründet wurden, die zur Integration verhelfen sollen. Eine davon behauptet, dass aus Fremden Freunde werden können.

Herausforderungen auf beiden Seiten

Über eine Million Flüchtlinge sind seit 2015 nach Deutschland gekommen. Allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres nahm das Bundesamt 37.074 Asylanträge entgegen. Die meisten von ihnen kommen aus Afghanistan oder Syrien. 

Länder die Flüchtlinge aufnehmen, stehen vor großen Herausforderungen: Die Transitländer kommen allmählich an ihre Grenzen, manche schotten sich weitestgehend ab und wieder andere – wie wir – versuchen ihr Bestes um eine Lösung zu finden, die allen gerecht werden soll. Während sich die einen fragen, ob sie hier jemals zu Hause sein werden, sorgen sich die anderen, ob dies bald noch ihr Zuhause sein wird.

Der Grund für viele dieser Sorgen und (Vor-)urteile liegt oft im Unwissen und der Angst vor Neuem. Kaum einer würde mit vergleichbarer Skepsis Griechen, Iranern oder Italienern begegnen. Weil uns diese Menschen inzwischen vertraut sind, weil sie den jahrelangen Prozess der Integration, des Lernens unserer Sprache bereits durchlaufen haben. 

Doch was bedeutet das für die Gegenwart? Sollen wir jetzt zehn Jahre lang abwarten, bis wir uns an Syrer und Afghanen „gewöhnt“ haben? – Natürlich nicht! Vielmehr gilt es, sich mit ihren Kulturen und am besten sogar einzelnen Inpiduen vertraut zu machen. Eine Hilfestellung bei diesem Prozess bilden die vielen gemeinnützigen Organisationen, Vereine und Initiativen. Dabei hat jede ihre eigene Herangehensweise.

Was macht Start with a friend?

Der gemeinnützige Verein möchte geflohene Menschen und Locals – die Einheimischen – zusammenbringen. Es geht darum, gegenseitig voneinander zu lernen und den Flüchtlingen auf einer freundschaftlichen, informellen Ebene beim Integrationsprozess zu helfen. Das geschieht vor allem auf zwei Wegen.

Als Tandempartner: Dabei steht nicht nur das Erlernen der deutschen Sprache im Fokus. Als Tandempartner wird ein Local mit einem Geflohenen zusammengebracht, der möglichst viel mit diesem gemeinsam hat. Dies erleichtert den Kennenlernprozess trotz möglicher sprachlicher Barrieren. Gemeinsam können sie Freizeitaktivitäten verbringen oder sich auch den Hürden des (bürokratischen) Alltags stellen. 

Jede Tandempartnerschaft verläuft inpiduell, wird aber vom Start with a friend Team unterstützt, beziehungsweise begleitet. Nicht zuletzt durch Community-Events, bei denen viele Tandempaare zusammen kommen. Der zeitliche Aufwand für einen Tandempartner kann stark variieren, da hier Engagement und Freizeit Hand in Hand gehen, sollte aber mindestens zwei Stunden pro Woche sein.

Als Vermittler: Wer sich für die Arbeit im Start with a friend Team interessiert, kann sich in der sogenannten Swaf Academy ausbilden lassen. Hier werden die ehrenamtlichen Vermittler geschult, die die Tandempartner zusammenbringen und betreuen. Darüber hinaus bekommt man Einblicke in die PR sowie ins Eventmanagement, wenn Infoabende oder Community Events geplant und veranstaltet werden wollen. Die Ausbildung zum Teammitglied findet an zwei Wochenenden innerhalb eines Jahres statt und ist kostenfrei. Wer dabei ist, sollte wöchentlich drei bis vier Stunden Zeit für das Engagement mitbringen.

Integration kann so einfach sein: Freundschaftliche Flüchtlingshilfe

Wer mitmachen will, egal ob als Local oder als Geflohener, findet weitere Infos unter www.start-with-a-friend.de Die Homepage ist sprachlich barrierefrei gehalten und ist in Deutsch, Englisch und Arabisch abrufbar. 

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Quellen: Start with a Friend, Bilder: V. Pech, Text: Jasmine Barendt