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Blutzikaden sind in Deutschland vom Aussterben bedroht
Rote Listen Artenverlust

Der stumme Frühling wird traurige Realität

Die Rote Liste gefährdeter Arten in Deutschland wächst rasant. Nicht nur die Biomasse der Insekten schwindet, sondern auch deren Vielfalt nimmt deutlich ab. Wenn flatternde und krabbelnde Frühlingsboten der Vergangenheit angehören, bedeutet dies auch eine Gefahr für die Menschen. 

Schon bald könnte es sehr ruhig werden, wenn die Natur mit dem Frühjahrsbeginn zum Leben erwacht. In den Roten Listen der gefährdeten Arten Deutschlands werden seit den 1970er Jahren tausende Insektenarten bewertet. Deutlich wird darin, ein bedrohlicher Schwund der Insektenbiomasse sowie der Vielfalt von fliegenden und nicht-fliegenden Insekten.

Seit langem warnen Experten vor dem Rückgang der Artenvielfalt. Aktuelle Ergebnisse der Bestandsentwicklung zeigen, dass es im Schnitt bei 44 Prozent aller Arten zu einer deutlichen Abnahme gekommen ist. Mit 52 Prozent belegen heimische Zikaden einen überdurchschnittlich rückläufigen Trend.  „Die Vielfalt der Zikaden ist also erheblich bedroht. Intensive Grünlandnutzung in den letzten Jahrzehnten gehört zu den bedeutendsten Gefährdungsfaktoren für diese Tiergruppe“, sagt Prof. Jessel. Ebenso sind die Bestände, der oft als Bioindikatoren verwendeten Laufkäfer, stark zurückgegangen. Demnach sind nicht nur Insekten betroffen, die sich vornehmlich fliegend fortbewegen, sondern auch solche, die überwiegend am Boden leben.

Weiterführende Informationen zum Rückgang der Insekten finden sich ab sofort auch in einer eigenen Rubrik auf der BfN-Website unter www.bfn.de. Über die Gründe für die Rückgänge soll die vom Bundesamt für Naturschutz initiierte Analyse der Gefährdungsursachen für die Arten der Roten Listen bald informieren.

Quelle: Bundesamt für Naturschutz, Bild: Depositphotos/jochenschneider, Text: Tine Esser