Globaler Erfolg für Solar: Deutsche scheitern an Sonnensteuer
Weltweit wächst die globale Photovoltaik-Nachfrage, doch der deutsche Solar-Markt schrumpft. Scheitert Deutschland wohl an der Sonnensteuer?
Die Solar-Technik erobert die Welt - doch Deutschland bleibt außen vor © Jeff_Hu/ iStock/ Thinkstock
Im zweiten Jahr in Folge legt die globale Photovoltaik-Nachfrage voraussichtlich um 20 Prozent zu. In Japan und China verdreifachte sich beispielsweise die Photovoltaik-Nachfrage zum Vorjahr und in den USA stieg sie um mehr als 40 Prozent. Bis Ende 2016 rechnet der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) sogar mit einer Verdopplung der weltweit installierten Solarstromleistung. China kündigte erst vor wenigen Tagen an, seine ehrgeizigen Ausbauziele für Solarstrom nochmals deutlich zu erhöhen. Bis 2017 will die Volksrepublik die installierte Solarstrom-Gesamtleistung mehr als verdreifachen. Hintergrund für das erfreuliche Marktwachstum sind stark gesunkene Kosten und die zunehmende Wettbewerbsfähigkeit von Solarstrom.
Deutschlands Bilanz am Tiefpunkt
Doch während das Ausland immer stärker auf die Kraft der Sonne setzt, um seine Energieversorgung umweltfreundlicher und sicherer zu machen, droht in Deutschland ein weiterer Markteinbruch. Auch der Ausbau der Solarwärme bleibt in Deutschland hinter den Erwartungen zurück. Vier von fünf Heizungen sind veraltet. Die Sanierungsquote liegt bei lediglich drei Prozent im Jahr. Grund dafür ist u.a. eine deutliche Verschlechterung der politischen Rahmenbedingungen. Die Solarbranche hofft insbesondere auf Nachbesserungen bei der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), da die geplante finanzielle Belastung von Solarstrom für die Selbst- und Mieterversorgung durch eine „Sonnensteuer“ von drei Viertel der deutschen Bevölkerung abgelehnt wird.
Quelle: BSW Solar / Text: Christina Jung