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Stuttgart 21: Finanzspritze der Deutschen Bahn sinnlos
Im deutschen Schienenverkehr müsste einiges dringend erneuert oder ausgetauscht werden. Doch dies bleibt wohl erst einmal auf der Strecke. Denn weitere 1,1 Milliarden Euro will die Deutsche Bahn AG für das Großprojekt Stuttgart 21 investieren. Was bleibt sind erhöhte Fahrpreise und belastete Fahrgäste. Da fragt man sich doch: Wie weit soll dieser Spaß noch gehen?
Stuttgart 21 soll teurer werden, doch um wie viel genau, dass bleibt weiterhin offen. Im Dezember bezifferte der DB-Vorstand Dr. Volker Kefer die Mehrkosten auf 1,1 Milliarden, doch für sogenannte zusätzliche Risiken behält er sich auch Hilfen durch den Bund und das Land Baden-Württemberg offen.
„Die Milliarden, die die Deutsche Bahn jetzt und in den kommenden Jahren für S 21 zusätzlich ausgeben will, wird sie sich an anderer Stelle zurückholen. Zum Beispiel über die Erhöhung der Trassenpreise und weitere Anhebung der Fahrpreise“, kritisiert Michael Ziesak, Bundesvorsitzender des ökologischen Verkehrsclubs VCD.
Jeder Euro, den die Deutsche Bahn zusätzlich in Stuttgart 21 steckt, wird an anderer Stelle fehlen. In der Folge werden Eigeninvestitionen in andere wichtige Infrastrukturmaßnahmen im Schienenverkehr zurückgestellt. Und dies alles für ein Projekt ohne zusätzlichen Nutzen für das System Schiene in Deutschland.
Noch haben die Tunnelbohrarbeiten nicht begonnen. Noch kann die Notbremse gezogen werden. Am besten mit dem Eingestehen von Fehlern und einer Korrektur der Investitionsstrategie – ohne Prestigeprojekte, dafür mit vielen kleinen und sinnvollen Netzausbaumaßnahmen.
Quelle: VCD / Foto: © Deutsche Bahn AG - Thomas Herter
Text: Christina Jung